FCS vor Geisterspiel in Zwickau: "Sicher kein Nachteil"

Es läuft beim 1. FC Saarbrücken wahrlich nicht schlecht, zuletzt gelangen zwei Siege gegen den SC Verl und Viktoria Berlin. Der Kontakt zu den Aufstiegsplätzen ist da. Dennoch ist die Stimmung vor dem Gastspiel beim FSV Zwickau am Freitag (19 Uhr) etwas getrübt. Wie es dazu kommt, erklärte Trainer Uwe Koschinat auf der Pressekonferenz.
Zu selten spielerische Leichtigkeit
Mit 27 Punkten stehen die Saarländer auf dem sechsten Platz, liegen nur drei Zähler hinter Rang zwei. Dennoch ist von Euphorie oder der Tabellenlage angepasster Laune nicht viel bei Trainer Uwe Koschinat zu spüren. Dass dieser Eindruck nicht täuscht, bestätigte der 50-Jährige am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor der Partie bei den Westsachsen. "Ich finde, dass die Punkte in vielen Teilbereichen erarbeitet waren", so der Coach. Es hätte nur eine ganz kurze Phase gegeben, in der eine spielerische Leichtigkeit bei seinen Spielern zu sehen gewesen wäre. "Am Ende war es schon so, dass wir ganz selten ein Spiel von der ersten bis zur neunzigsten Minute kontrollieren konnten." Das könne ein Zeichen der Ausgeglichenheit der Liga sein. "Aber ich glaube, dass andere Teams sich da leichter tun."
Ein Grund für diese ausbleibende Leichtigkeit sei das "permanent Umstellen" in der Startelf. Nur selten konnte Koschinat die Spieler so aufbieten, wie es seiner Idealvorstellung entspricht. "Du musst immer neue Ideen entwickeln." Auch die Derby-Niederlagen gegen Waldhof Mannheim (0:1) und den 1. FC Kaiserslautern (0:2) wiegen schwer. Wären die Punkteverteilung eine andere und vier Punkte wären in den Derbys geholt worden, wäre die Stimmungslage vermeintlich anders, so Koschinat. Aber es sei nicht alles schlecht. Da in vielen engen Spielen dennoch Siege heraussprangen, stecke etwas in der Mannschaft, "was sie ergebnisorientiert agieren lässt".
Spiel vor leeren Rängen
Vielleicht ja auch wieder am Freitag, wenn es gegen die Mannschaft geht, die seit neun Partien ungeschlagen ist und damit ihren eigenen Vereinsrekord in der 3. Liga eingestellt hat. Trotz der zwei verlorenen Punkte beim 2:2 gegen Türkgücü München am Montag werde der Gegner "mit viel Selbstvertrauen ins Spiel" gehen. Die Schwäne seien ein "etablierter Drittligist", der sich zum wiederholten Male eindrucksvoll aus einer schwierigen Phase befreien konnte. "Vor allem wenn man bedenkt, dass sie sehr von Corona gebeutelt sind. Sie konnten nicht immer ihre beste Mannschaft auf den Platz bringen."
Um trotz aller Stärken des FSV die erhofften drei Punkte zu erholen, müsse die "enorme Körperlichkeit" verteidigt werden. Auch die Geisterkulisse vor leeren Rängen hofft Koschinat mit seiner Mannschaft ausnutzen zu können: "Das ist zuerst mal sicher kein Nachteil, weil Zwickau doch über ein sehr begeisterungsfähiges Publikum verfügt. Auf der anderen Seite hat man mittlerweile doch eine gewisse Erfahrung mit Geisterspielen, so dass wir diese Sache nicht überbewerten sollten."
Gouras fehlt, Ernst fraglich
Nicht dabei sein wird weiterhin Minos Gouras, der abermals positiv auf Covid-19 getestet wurde. Bei Dominik Ernst sehe es "nicht so gut aus". Der Verteidiger hatte bereits erkrankt in Berlin gespielt, lag danach flach. "Wir werden es aber bis zum Ende ausreizen, ob es geht", kündigte Koschinat an. Rasim Bulic kassierte zuletzt einen Schlag auf den Oberschenkel und hat muskuläre Probleme.