Krise beim MSV wird immer größer: "Mir fehlen die Worte"

Die Krise beim MSV Duisburg wird immer größer: Beim Last-Minute-Knockout in Freiburg kassierten die Zebras am Sonntag bereits die achte Auswärtspleite in Folge und liegen als Drittletzter schon vier Punkte hinter dem rettenden Ufer. Kapitän Moritz Stoppelkamp zeigte sich sprachlos.

"Müssen uns einfach cleverer anstellen"

Es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit: Eigentlich deutete alles auf ein torloses Unentschieden hin, doch dann ging Leroy Kwadwo im Strafraum zu ungestüm und völlig unnötig in einen Zweikampf gegen Patrick Kammerbauer, sodass es Elfmeter gab. Diesen nutzten die Breisgauer, stellten in letzter Sekunde und mit der letzten Aktion des Spiels auf 1:0 und fügten dem MSV im zehnten Auswärtsspiel die neunte Niederlage zu. "Mir fehlen die Worte. Wenn du so verlierst, ist das natürlich unglaublich bitter", sagte Kapitän Moritz Stoppelkamp am Mikrofon von "MagentaSport". Zwar merkte er an, dass Schiedsrichter Florian Lechner kurz vor dem Elfmeter ein Handspiel von Vincent Vermeij übersehen habe, allerdings überwog der Ärger über das schwache Abwehrverhalten bei der Entstehung des Gegentors: "In den Konter dürfen wir einfach nicht laufen. Wir müssen uns cleverer anstellen."

Das galt auch für eine Szene in der 56. Minute, als der MSV nach einem Handspiel von Julius Tauriainen einen Handelfmeter bekam. Orhan Ademi nahm sich der Sache an, scheiterte aber kläglich und ließ so die Riesenchance auf die Führung liegen. Warum Ademi und nicht Stoppelkamp, der sonst eigentlich die Elfmeter schießt, zum Punkt ging, erklärte der MSV-Kapitän so: "Orhan ist ein sicherer Schütze und sehr gut drauf. Er hat viele wichtige Tore gemacht. Ich hatte in letzter Zeit etwas mehr Schusspech. Deswegen war er dran."

Trainer-Effekt längst verpufft

Mit einem Unentschieden hätte Duisburg zumindest einen Zähler auf das rettende Ufer gut gemacht, nun sind es bereits vier Punkte Rückstand. "Es ist extrem schwierig, wenn du da unten stehst", sagte Stoppelkamp – und übte sich bereits in Durchhalteparolen: "Wir müssen weitermachen und ziemlich schnell punkten. Es ist noch eine Hälfte zu spielen." Ähnlich hatte sich auch Trainer Hagen Schmidt zuletzt immer wieder geäußert. Nach der Partie in Freiburg bemängelte er vor allem die "zahlreichen Ballverluste" in der ersten Halbzeit und merkte an, dass seine Mannschaft in dieser Phase mit "zu wenig" Mut gespielt habe. Im zweiten Durchgang habe seine Team dann eine bessere Leistung gezeigt und hätte angesichts einiger Chancen "als Sieger vom Platz gehen müssen". Der Last-Minute-Elfmeter sei dann natürlich ärgerlich gewesen, "aber wenn wir vorher unsere Möglichkeiten nutzen, müssen wir darüber nicht sprechen", so Schmidt.

Worüber aber sicherlich geredet werden dürfte, ist die Bilanz des 51-Jährigen: Vier von sechs Spielen unter der Leitung des Dotchev-Nachfolgers gingen verloren, darunter die letzten drei Partien in Serie. Der Trainereffekt ist längst verpufft. Und mit einem Punkteschnitt von 0,67 wird der Klassenerhalt nicht zu schaffen sein. Umso wichtiger sind nun drei Zähler im kommenden Heimspiel gegen den SC Verl. Die Ostwestfalen rangieren in der Tabelle nur einen Zähler vor den Zebras und haben fünf der letzten sechs Spiele verloren. Entsprechend ist ein Sieg Pflicht – andernfalls drohen unruhige Weihnachten an der Wedau.

   

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