Saarbrücken: "Sicherheitskonzept in dieser Form inakzeptabel"

Das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL), über das die 36 Bundesligavereine am Mittwoch abstimmen werden, ist derzeit in aller Munde. Nun äußert sich auch der 1. FC Saarbrücken zu dem Thema. FCS-Präsident Paul  Borgard und der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Reinhard Klimmt haben die DFL aufgefordert, das Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ zu überarbeiten und die Diskussion um ein Sicherheitskonzept auf eine breitere Basis zu stellen. In der jetzigen Form sei das Papier inakzeptabel. Das gelte vor allem für die Möglichkeit  überzogener Sicherheitskontrollen, aber auch für die Infragestellung von Stehplätzen in  den Stadien. Eine ausreichende Zahl von Stehplätzen ist für die Fankultur, die heute unverzichtbarer Bestandteil des Stadionerlebnisses ist,  eine wesentliche Voraussetzung.

"Drittligisten können weitere Belastungen nicht tragen"

Das Papier habe weitere schwerwiegende Defizite: Die Definition von Regelverstößen und die daraus abgeleiteten Sanktionen sind ungenau und laden geradezu  zur Unverhältnismäßigkeit oder zu permanenten Auslegungsstreitigkeiten ein. Gewalt, Diskriminierungen und Rassismus haben in den Stadien nichts zu suchen. Dafür ist das geltende Recht anzuwenden. Kollektivstrafen machen dabei keinen Sinn. Borgard und Klimmt halten es für dringend notwendig, dass auch der DFB eine weitere Vertiefung der Debatte vorantreibt. Die Verbesserung der Sicherheit in den Stadien und die Verhinderung von Auswüchsen kann nur durch eine partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten erzielt werden, wobei die Fanbelange berücksichtigt werden müssen. Auch sind die Vereine der 3. Liga aus wirtschaftlichen Gründen nicht in der Lage weitere Belastungen – etwa für Polizeieinsätze – zu tragen. Ohne Hilfe des DFB und der DFL sind keine weiteren Ausgabensteigerungen mehr zu schultern, so Borgard und Klimmt.

FOTO: Sven Rech

   

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