Beben bei 1860! Mölders freigestellt, Beer nicht mehr Co-Trainer

Paukenschlag bei 1860 München: Kapitän Sascha Mölders ist freigestellt worden – das gaben die Löwen am Montagnachmittag überraschend bekannt. Zudem ist Oliver Beer ab sofort nicht mehr Co-Trainer.

"Ich bin schockiert"

Wie es in einer knappen Mitteilung heißt, habe die sportliche Leitung aus "einer fortlaufenden Analyse der Entwicklung der vergangenen Wochen" in Abstimmung mit beiden Gesellschaftern entschieden, dass Sascha Mölders "bis auf Weiteres" nicht im Kader des TSV 1860 München stehen werde. Gründe für die Entscheidung nennt der Klub nicht. Der "Abendzeitung" zufolge soll die Freistellung aber nicht allein sportliche Ursachen haben: Angeblich war der Stürmer demnach zuletzt mehrfach mit anderen Spielern und Vereinsverantwortlichen aneinandergeraten. Nach "Bild"-Angaben sollen auch fehlende Fitness und zu viele Nebentätigkeiten des 36-Jährigen eine Rolle gespielt haben.

Mölders reagierte in einer ersten Reaktion bei Instagram "schockiert" und schrieb: "Heute war ich am Trainingsgelände, und mir wurde mitgeteilt, dass ich nicht mehr zum Training erscheinen soll bzw. individuell trainieren soll, weil der Trainer es so wünscht. Als Kapitän wünsche ich der Mannschaft nur das Beste."

Hinter den Erwartungen

Mit der Freistellung ziehen die Löwen erste Konsequenzen aus der bisher enttäuschenden Saison: Einen Spieltag vor Ende der Hinrunde rangiert 1860 nur auf Platz 12, die anvisierten Aufstiegsplätze sind nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge schon sieben Punkte entfernt. Am Samstag lagen die Löwen gegen Herbstmeister Magdeburg bereits zur Pause mit 0:5 zurück – das gab es in der langen Vereinsgeschichte der Sechzger noch nie. Am Ende hieß es 2:5.

Auch Mölders blieb gegen den FCM blass und läuft den Erwartungen wie viele Spieler bei den Löwen bislang hinterher: Nachdem er sich in der vergangenen Saison mit 22 Treffern die Torjäger-Kanone der 3. Liga gesichert hatte, bringt er es in der bisherigen Serie erst auf fünf Tore und vier Vorlagen in 18 Partien. Zwischenzeitlich hatte der Routinier sogar seinen Stammplatz verloren und musste auf der Bank Platz nehmen. Sein Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison. Ob er ihn erfüllen wird, erscheint nun fraglich. Dabei galt Mölders, der seit 2016 in München spielt, jahrelang als unersetzbar – nicht nur aufgrund seiner Tore (82 in 212 Spielen), sondern auch wegen seiner Persönlichkeit. Selbst nach dem Zwangsabstieg aus der 2. Liga blieb Mölders an Bord, ging in die Regionalliga und schoss 1860 in den Profifußball zurück. In der vergangenen Saison machte er sich als "Wampe von Giesing" einen Namen.

Beer kein Co-Trainer mehr

Konsequenzen hat das bisher schwache Abschneiden in dieser Spielzeit derweil auch für Co-Trainer Oliver Beer: Nach Angaben der Löwen werde sich der 42-Jährige künftig "seiner persönlichen Fortbildung widmen und mit dem Fußballlehrer den nächsten Baustein seiner Trainer-Ausbildung absolvieren". Beim TSV 1860 München soll sich Beer künftig im Nachwuchsleistungszentrum um die Talente aus der U17, U19 und U21 kümmern und diese beim Übergang in den Profifußball unterstützen.

Auch zu dieser überraschenden Personalentscheidung machten die Löwen keine Angaben von Gründen. Die "Abendzeitung" will aber erfahren haben, dass der 42-Jährige ebenfalls intern angeeckt sein soll. Chefcoach Michael Köllner hatte derweil sowohl von Präsident Robert Reisinger, als auch von Investor Hasan Ismaik das Vertrauen ausgesprochen bekommen – im Gegensatz zu Sportchef Günther Gorenzel. Es brodelt bei den Löwen.

   

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