Erneuter Schiri-Frust beim SVWW: "Habe langsam keinen Bock mehr"
Fast das komplette Spiel lag der SV Wehen Wiesbaden am Montagabend bei Waldhof Mannheim nach einem frühen Tor von Maximilian Thiele aus der 2. Minute in Führung, ehe der Gastgeber ganz spät noch zum Ausgleich kam – allerdings auf umstrittene Weise. SVWW-Coach Markus Kauczinski war mächtig sauer.
"Das ist ein klares Foul"
Es lief bereits die 90. Minute. Eigentlich deutete alles auf den ersten Sieg des SV Wehen Wiesbaden unter Kauczinski hin, doch dann kam der Waldhof nochmal vor das gegnerische Tor. Nach einer weiteren Hereingabe von Marcel Gottschling machte SVWW-Keeper Arthur Lyska, der den an Corona erkrankten Florian Stritzel vertrat, zwei Schritte aus dem Tor, um den Ball weg zu fausten. Dabei wurde er allerdings von Mannheims Jesper Verlaat behindert, der den Arm weit rausnahm, Wiesbadens Keeper berührte und damit verhinderte, dass Lyska an den Ball kommen konnte. So rutschte das Spielgerät über die Faust des 21-jährigen Keepers hinweg an den linken Innenpfosten und von da ins Tor. Wütende Proteste der Wiesbadener bei Schiedsrichter Florian Exner waren die Folge, doch der Unparteiische gab den Treffer – und zeigte Lyska aufgrund der Protesten obendrein noch Gelb.
Als Kauczinski die Szene anschließend im "MagentaSport"-Interview in der Wiederholung sah, wurde er mächtig sauer: "Der wird behindert, das ist ein klares Foul. Ich habe langsam keinen Bock mehr. Es ist schon dritte Mal hintereinander, das wir benachteiligt werden." In der Tat: In Kaiserslautern bekam der SVWW zu Unrecht einen Elfmeter gegen sich gepfiffen, gegen Verl wurde ein Handspiel der Ostwestfalen auf der Torlinie nicht geahndet und jetzt das Foul an Lyska. "Bisher habe ich die Klappe gehalten, weil ich weiß, dass die Schiedsrichter einen schweren Job haben. Aber dass das jetzt zum dritten Mal passiert, ist sehr ärgerlich und ein beschissenes Gefühl." Insgesamt wurde der SVWW bereits zum achten Mal in dieser Saison benachteiligt – Liga-Höchstwert zusammen mit dem 1. FC Kaiserslautern.
Verlaat schilderte die Situation aus seiner Sicht so: "Ja, was soll ich sagen: Mit dem Körper gehe ich nicht rein. Vielleicht kann man sagen, dass die linke Hand seinen Box-Arm so ein bisschen blockiert. Aber gut: der Schiedsrichter hat es nicht gepfiffen. Wir haben das Tor erzwungen." Eine Aussage, der Kauczinski nicht folgte: "Der Ausgleich ist aus dem Nichts gefallen."
"Haben eine starke Leistung geboten"
Doch bei allem Frust über das späte Gegentor und die erneute Benachteiligung hielt Wiesbadens Coach auch fest: "Auf das Spiel kann man aufbauen. Wir haben eine starke Leistung geboten und waren richtig gut. Wir haben gut gekämpft und auch gut gespielt. Wir hätten gewinnen müssen." Durch das 1:1 blieb der SV Wehen Wiesbaden nun allerdings auch im vierten Pflichtspiel unter Kauczinski sieglos und liegt als Tabellenzehnter bereits sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz. Ob am kommenden Montag der Knoten platzt und das Pech bei Schiedsrichter-Entscheidungen ein Ende nimmt? Dann treffen die Hessen auf den Halleschen FC.