FCS nach Siegesserie "in sehr, sehr attraktiver Ausgangsposition"
Beim 1. FC Saarbrücken wird nach dem Ausbau der Erfolgsserie auf vier Siege nacheinander zunehmend konkreter mit dem Aufstieg geliebäugelt. Trainer Uwe Koschinat befeuerte nach dem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg II die Träume im FCS-Anhang ("Nächstes Jahr spielt Saarbrücken in Liga 2") durch ein ausgesprochen positives Fazit der ersten Saisonhälfte.
Bisherige Punkteausbeute "sensationell"
"Wir haben sensationelle 33 Punkte. Damit sind wir in einer sehr, sehr attraktiven Ausgangsposition für die 19 restlichen Spiele", bilanzierte der FCS-Coach auf der Pressekonferenz nach dem zweiten Heimerfolg in Serie durch das goldene Tor von Kapitän Manuel Zeitz (44.) die Hinrunde mit nüchternem Selbstbewusstsein. Für Koschinats Einschätzung ist allerdings keine allzu große Expertise notwendig.
Mit ihrer bisherigen Ausbeute haben die Saarländer ihre auch schon starke Hinrunden-Bilanz aus dem vergangenen Jahr unter dem damaligen Chefcoach Lukas Kwasniok nochmals um drei Punkte übertroffen, liegen aber vor allem in Schlagdistanz zur Aufstiegszone: Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig rangiert hinter Wintermeister 1. FC Magdeburg auf dem ersten Aufstiegsplatz nur zwei Zähler vor Koschinats Team, und der Rückstand zu Waldhof Mannheim auf dem Relegationsplatz ist sogar nur halb so groß.
Seine vielversprechende Lauerstellung verdankt der Vorjahresaufsteiger aus Koschinats Sicht dem weiterentwickelten Charakter der Mannschaft. "Wir hatten in der gesamten Hinrunde nicht ein einziges einfaches Spiel. Jeder Sieg stand auf Messers Schneide, weil wir nicht so dominant sind, dass wir jede Mannschaft aus dem Stadion spielen. Aber die Mannschaft geht mit dem Fokus auf die Punkte in jedes Spiel", beschrieb der 50-Jährige seine Beobachtungen und nannte "unsere nicht mehr so wilde Spielweise" im "MagentaSport"-Interview "eine neue Art".
Koschinat gesperrt
Seine Spieler sind mittlerweile zwischen Aufstiegshoffnungen und Understatement hin- und hergerissen. "Klar schauen wir auf die Tabelle. Richtig interessant ist die aber ja erst Richtung Saisonende. Und dann sehen wir, wo wir stehen", sagte Jungstar Luca Kerber nach dem "Arbeitssieg“ (Koschinat) gegen Freiburg in der "Bild"-Zeitung.
Doch schon zum Jahresabschluss winkt Saarbrücken zum Rückrundenauftakt im Heimspiel am Samstag gegen Schlusslicht TSV Havelse ein "Winterschlaf" in der Aufstiegszone. Koschinat warnte allerdings schon vor Hochmut: "Wenn wir schlau sind, lassen wir das Gerede über eine einfache Aufgabe nicht in unsere Köpfe und Herzen. Wenn sich das aber einschleicht, bekommen wir ein Problem, dass wir am Ende teuer bezahlen könnten. Aber ich glaube, dass die Mannschaft schon versteht, dass ein Sieg keine Selbstverständlichkeit ist, weil wir bisher noch nie frühzeitig einen Haken an ein Spiel machen konnten."
Der 50-Jährige selbst wird am Samstag allerdings nicht auf der Bank sitzen, nachdem er für zu lautstarke Proteste nach einem nicht gegebenen Elfmeter die vierte gelbe Karte gesehen hat und somit für ein Spiel gesperrt ist. Gleiches gilt für Robin Scheu und Manuel Zeitz, die jeweils zum fünften Mal Gelb sahen.