König im Interview: "Jedes weitere Drittliga-Jahr ist ein großer Erfolg"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Routinier Ronny König vom FSV Zwickau über das bevorstehende Nachholspiel gegen den Spitzenreiter 1. FC Magdeburg, sein Fazit zur Hinrunde und den Speiseplan an Weihnachten.
Geisterspiel? "Haben keinen Nachteil"
liga3-online.de: Der FSV Zwickau hat am Sonntag in der Partie bei den Würzburger Kickers den letzten Spieltag der Hinrunde absolviert. Am Ende rettete Marco Schikora dem FSV einen Punkt. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden, Herr König?
Ronny König: Auf jeden Fall. Besonders wenn man sich den Spielverlauf ansieht, können wir mit dem einen Punkt sehr gut leben. Es war unser Minimalziel, die Würzburger Kickers auf Abstand zu halten. Das haben wir geschafft.
Abgeschlossen ist die Hinserie aber noch nicht. Am Mittwoch findet das Nachholspiel gegen den Spitzenreiter 1. FC Magdeburg statt. Ein Highlight kurz vor Weihnachten. Allerdings findet die Partie erneut vor leeren Rängen statt. Wie hart trifft es die Mannschaft?
Es ist schade, dass das Spiel ohne Zuschauer stattfinden muss. In den Jahren vor Corona hat das direkte Duell immer für eine besondere Atmosphäre im Stadion gesorgt. Dass es nun vor leeren Rängen stattfindet, müssen wir aber annehmen. Für beide Teams sind es die gleichen Bedingungen, sodass wir daraus keinen Nachteil haben. Wichtig ist, dass wir den Magdeburgern die Lust am Spielen nehmen. Der FCM ist eine extrem spielstarke Mannschaft. Da dürfen wir nicht allzu viele Fehler machen.
Durch das Nachholspiel hat der FSV kurz vor der Winterpause noch ein volles Programm. Wie viel Energie steckt noch in der Mannschaft?
An Kräften mangelt es uns nicht. Wir haben im Spiel bei den Würzburger Kickers gezeigt, dass wir bis zum Schluss alles darangesetzt haben, den Platz nicht als Verlierer zu verlassen. Trotz des kräftezehrenden Jahres haben wir noch genug Saft im Tank.
Mit einem Sieg gegen den Spitzenreiter könnte Zwickau die Hinserie auf dem zehnten Platz beenden. Wie fällt Ihr Fazit nach der ersten Saisonhälfte aus?
Die bisherige Spielzeit ist im Vergleich zu den Vorjahren für uns eher untypisch verlaufen. Wir sind schlecht gestartet, konnten uns danach zwischenzeitlich aber stabilisieren. In den letzten Jahren waren wir eigentlich immer einen guten Start hingelegt und haben danach den Anschluss verpasst. Wir haben aber gezeigt, dass wir immer in der Lage sind, mit dem Gegner mitzuhalten. Mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten geht es für uns in erster Linie immer darum, den Klassenverbleib zu sichern. Jedes weitere Jahr in der 3. Liga ist ein großer Erfolg.
"Solange ich mich gut fühle, will ich spielen“
In dieser Saison sind Sie mit Ihren 38 Jahren in der Rangliste der ältesten Torschützen der 3. Liga auf dem dritten Rang vorgerückt. Bis zum ersten Platz müssen Sie noch etwas "reifen". Branko Okic hatte in der Saison 2008/2009 mit fast 40 Jahren für den VfR Aalen getroffen. Was bedeutet Ihnen diese Statistik?
Ich bin kein Freund von Statistiken. Mittlerweile kenne ich zwar die Namen der ältesten Torschützen, darauf achte ich aber nicht. Das Alter ist auch nur eine Zahl. Mir ist es wichtig, dass ich Spaß am Spiel habe. Ob ich mit knapp 40 noch auf dem Platz stehen werde, will ich mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festlegen. Solange ich mit gut fühle, will ich aber auf jeden Fall auch weiterhin Fußball spielen.
Bei Ihrer letzten Vertragsverlängerung hatten Sie gesagt, dass Sie Ihre Karriere nicht beenden wollen, solange Zuschauer nicht wieder dabei sein können. Wie lange darf sich aus Ihrer Sicht die Situation um die Corona-Pandemie noch in die Länge ziehen?
Am liebsten wäre es mir, wenn sich die ganze Situation sofort in Luft auflöst. Zuschauer gehören zu einem Fußballspiel einfach dazu. Die Lautstärke in den Stadien und die Atmosphäre rund um ein Spiel machen den Reiz des Fußballs aus. Ich hoffe, dass wir schon im neuen Jahr wieder mit Fans spielen können.
Zwei Spiele stehen in diesem Jahr auf dem Programm. Wie sehr freuen Sie sich auf die Winterpause?
Es ist immer schön, ein paar Tage den Kopf abzuschalten und nicht nur an Fußball zu denken. Ich freue mich auf entspannte Tage. Sehr lange ist die Pause ja auch nicht. Bereits Anfang Januar geht es schon wieder los.
Wie sieht denn ein königliches Weihnachtsfest aus?
Ganz entspannt und ruhig. Wir verbringen die Feiertage zu Hause im kleinen Kreis mit der Familie. Besonders auf das Hirschgullasch mit Klößen freue ich mich sehr. Die Zeit über Weihnachten werde ich nutzen, um mich ein wenig auf der Couch zu entspannen.