FSV Zwickau erfolgshungrig gegen die "Übermannschaft" FCM

Mit knapp einem Monat Verspätung empfängt der FSV Zwickau am heutigen Mittwochabend (19 Uhr) den 1. FC Magdeburg zum Ostduell. Die Vorzeichen scheinen klar, die Gäste sind der Favorit. Was aus Sicht von FSV-Coach Joe Enochs dennoch für seine Mannschaft spricht.

Zuletzt späte Gegentreffer kassiert

Den größten Nachteil beim Nachholspiel des 16. Spieltages (beim ursprünglichen Termin gab es 13 Corona-Fälle beim FCM) haben die Schwäne unverschuldet hinzunehmen: Sachsen ist im Teil-Lockdown, Fans sind deshalb keine zugelassen: "Die Zuschauer fehlen uns. Sie haben gerade beim Ostderby immer etwas ausgemacht, das vermissen wir schon", sagte Enochs beim Vereins-TV. Zumal das erste Heimspiel ohne Zuschauer in dieser Saison in die Hose ging. Gegen den 1. FC Saarbrücken gab es am 3. Dezember eine 1:2-Pleite, den entscheidenden Gegentreffer mussten die Westsachsen in der 90. Minute hinnehmen.

Das war nur vier Tage nachdem der FSV bei Türkgücü München angetreten war, dort in der 88. Minute das 2:2 kassierte. Es sind zwei Ergebnisse, die Enochs noch immer schwer im Magen liegen. "Wir sind drei, vier Punkte hinter dem, was wir hätten haben müssen", so der 50-Jährige. Das Positive: "Aber wir stehen über dem Strich, wollen noch mehr am Ende des Jahres", kündigte er an. Mit 22 Punkten sind die Zwickauer vier Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz, werden auch definitiv über dem Strich überwintern.

Erst vier Niederlagen für beide Teams

Doch das Polster nach unten soll noch anwachsen. Am besten schon nach dem Duell gegen den FCM, der laut Enochs "zurzeit eine Übermannschaft in der 3. Liga" sei. In der Tat sind die Elbestädter nach sieben Siegen aus den jüngsten acht Partien auf dem besten Weg, nach der Saison die Rückkehr in die 2. Liga feiern zu können. "Sie haben gerade in den letzten Wochen gezeigt, dass sie torgefährlich sind, viele Chancen habe und viel Risiko eingehen", hat Enochs erkannt und spricht zugleich eine mögliche Schwachstelle des Gegners an. Frühe und unerwartete Ballgewinne könnte sein Team ausnutzen und den FCM so überraschen.

Auch wenn der FSV auf Rang 13 liegt, so kassierte das Team erst vier Niederlagen, liegt damit auf dem gleichen Niveau wie die Magdeburger. Das Problem sind die bereits zehn Remis. "Wir haben zu oft unentschieden gespielt und Punkte aus der Hand gegen. Das ist schade. Aber erst vier Niederlagen zeigen, dass wir schwer zu besiegen sind", sagte der gebürtige Kalifornier. So setzte sich seine Mannschaft schon beim VfL Osnabrück durch (1:0), holte gegen den SV Meppen, SV Waldhof Mannheim und 1. FC Kaiserslautern (jeweils 1:1) einen Punkt. "Wir sind sehr konkurrenzfähig, auch gegen Spitzenmannschaften."

Drei Ausfälle

Fehlen werden im Derby neben dem gelbgesperrten Max Reinthaler auch die langzeitverletzten Felix Brand (Knorpelschaden) und Dustin Willms (Adduktorenbeschwerden). "Für uns ist es wichtig, frisch zu sein und Personal auf den Platz zu bringen, das ausgeruht ist", so Enochs vor dem zweiten Spiel binnen vier Tagen und dem Wissen, dass es am Samstag noch zur zweiten Mannschaft des BVB geht. "Das wird uns nicht 100 Prozent gelingen", gibt sich der Coach jedoch keiner Illusion hin. Aber ein Erfolg gegen den FCM könnte die müden Beine etwas leichter machen. Die Bilanz spricht derweil für den FSV: In acht Drittliga-Partien gegen Magdeburg kassierte Zwickau erst eine Niederlage.

   

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