BTSV und FCK mit Remis – Meppen siegt klar, FCS lässt Federn
Im Topspiel des Samstags trennten sich Eintracht Braunschweig und der 1. FC Kaiserslautern mit 1:1. Das nutzte der SV Meppen durch einen 4:1-Sieg gegen den Halleschen FC aus und ist nun punktgleich mit dem BTSV auf dem dritten Rang. Unerwartet Federn gelassen hat der 1. FC Saarbrücken: Nach Führung kamen die Saarländer gegen den Tabellenletzten TSV Havelse zu Hause nur zu einem 2:2. Im Kellerduell bei Türkgücü München sah der SC Verl lange wie der Sieger aus, fing sich aber ganz spät den 2:2-Ausgleich. Zudem spielten: Dortmund II 3:1 Zwickau und Wiesbaden 2:0 Freiburg II.
Braunschweig 1:1 Kaiserslautern: Zwei umstrittene Tore
Die erste zarte Möglichkeit hatten die Gäste nach vier Minuten. Einen Kopfball von Redondo konnte BTSV-Keeper Fejzic allerdings ohne Probleme festhalten. Im Duell der Bundesliga-Gründungsmitglieder hatten die Hausherren nach 14 Minuten durch Lauberbach den ersten Abschluss, für Gefahr sorgte dieser aber nicht. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorn, scheiterten aber immer wieder an der konzentriert verteidigenden Abwehrreihe des Gegners. Nach 34 Minuten konterte der BTSV, Lauberbach wurde steil geschickt, scheiterte dann aber am Fuß von Lauterns Keeper Raab. Kurz vor der Pause wurde Zuck angespielt, hatte die Chance auf die Führung, bekam den Ball aber nicht an Fejzic vorbei (42.). So blieb es bei einem zunächst torlosen Spitzenspiel, was vor allem daran lag, dass beide Torhüter gut aufgelegt waren.
Im zweiten Durchgang dauerte es nur wenige Augenblicke, ehe die Fans im Stadion erstmals jubeln konnten – zumindest die, die es mit dem BTSV hielten. Nach einem Pass von Nikolaou zog Pena Zauner ab, der von Raab zunächst abgewehrte Ball landete bei Consbruch, der nur noch seinen Fuß hinhalten musste – 1:0 für die Eintracht (49.). Bitter für die Pfälzer: Pena Zauner stand im Abseits, der Treffer hätte also nicht zählen dürfen. Der BTSV hatte nun neuen Mut geschöpft und wollte nachlegen. Doch das klappte nicht, stattdessen glich der FCK durch Ritter per Strafstoß aus (55.). Zuvor soll Strompf Redondo gefoult haben – eine sehr harte Entscheidung. Was für ein Start in den zweiten Durchgang! Die erneute Führung der Eintracht verhinderte der Pfosten, nachdem ein Freistoß von Behrendt an eben diesem landete (63.). Raab hätte den Ball wohl nicht parieren können. Die Partie war weiterhin sehr spannend und unterhaltsam, kein Team war mit dem Unentschieden zufrieden. Trotz vieler guter Ansätze blieb es beim Remis. In der Tabelle bleibt Braunschweig Zweiter, während der FCK weiterhin Rang sechs belegt.
Meppen 4:1 Halle: SVM rückt auf Platz 3 vor
Der Außenseiter aus Halle stand zu Beginn gut, übte früh Druck auf die Emsländer aus, die deshalb zu keinen nennenswerten Szenen kamen. Die umkämpfte Partie fand vor allem im Mittelfeld statt. Statt Torraumszenen gab es viel Einsatz und Zweikämpfe. Eine gute Chance ergab sich für die Hallenser eher zufällig, Domaschke konnte den Ball nicht weit genug klären, weshalb dieser Löder vor die Füße fiel. Doch der HFC-Spieler konnte nicht genug Druck hinter den Ball bekommen, sodass Domaschke seinen Fehler wieder ausbügeln konnte. In der Schlussminute des ersten Durchgangs konnten die Meppener dann doch in Führung gehen. Einen Schuss von Faßbender konnte Mesenhöler nur zur Seite abwehren. Krüger legte den Ball anschließend quer, wo Tankulic nur noch einschieben musste – 1:0 für den SVM.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit sorgten Fouls und Verletzungen erst einmal für viele Unterbrechungen. Nach 52 Minuten gab es dann einen Strafstoß für die Gäste, nachdem Domaschke Boyd zu Fall gebracht hatte. Der Gefoulte nahm sich den Ball und verwandelte (54.). Domaschke hatte die Ecke geahnt, der Ball ging jedoch unter seinem Körper hindurch ins Tor. Aber es sollte nicht allzu lange unentschieden stehen. Einen abgefälschten Ball köpfte Tankulic an den langen Pfosten, wo Faßbender goldrichtig stand und den Ball zum 2:1 ins Tor nicken konnte (66.). Der Jubel war noch nicht verstummt, da lag der Ball wieder im HFC-Tor. Nach einem Ballverlust wurde Guder geschickt, blieb frei Mesenhöler eiskalt und erhöhte auf 3:1. Doch der HFC gab noch nicht auf, Shcherbakovski prüfte Domaschke mit einem Schuss aus 17 Metern (76.). Den Schlusspunkt setzten aber die Emsländer – wieder war Tankulic zur Stelle. Nachdem ein Schuss zunächst am Pfosten landete, war der Goalgetter zur Stelle und sorgte für die endgültige Entscheidung (84.). Durch den Heimsieg rückt Meppen in der Tabelle vorerst auf Rang drei vor, Halle verharrt nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge dagegen auf Rang 14 und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Saarbrücken 2:2 Havelse: FCS zu nachlässig
Auf einen Höhepunkt mussten die Zuschauer eine Weile warten. Saarbrücken hatte wie erwartet mehr Ballbesitz, konnte aber nicht gefährlich werden. Auch in der Folge taten sich die Hausherren schwer, von Havelse kam offensiv so gut wie nichts, weshalb auch nach einer halben Stunde wenig los war. Das änderte sich nach 34 Minuten: Ein abgefälschter Schuss landete plötzlich bei Jänicke, der den Ball innerhalb des Strafraums nicht wuchtig, aber dennoch unhaltbar zur Führung ins Tor beförderte. Doch auch der Treffer änderte den Auftritt des FCS nicht, stattdessen wurde Havelse etwas mutiger, die Gastgeber konzentrierten sich aufs Verteidigen.
Nach dem Seitenwechsel köpfte Froese für den Aufsteiger nur knapp daneben, hätte die Saarbrücker Passivität beinahe bestraft (47.). Besser machten es die Gäste nach 61 Minuten. Vier Saarbrücker Verteidiger konnten Lakenmacher den Ball nicht abnehmen, dieser schob von der Strafraumkante ins lange Eck ein. Beim FCS lief es jetzt nicht mehr, weshalb der Aufsteiger das Spiel sogar drehen konnte. Nach schwachem Einwurf von Boeder kam der TSV an den Ball, Froese hatte letztlich das Auge für Lakenmacher, der einen Doppelpack erzielte (69.). Die Gastgeber fingen sich nun, übernahmen wieder die Kontrolle – und kamen zum Ausgleich: Nach einem Standard von Günther-Schmidt segelte der Ball an Freund und Feind dabei und landete letztlich im langen Eck (79.). Die dicke Chance auf die Führung hatte der FCS durch Steinkötter, dessen Schuss noch zur Ecke abgewehrt werden konnte (83.). Es folgten noch einige andere gute Chancen, aber der Ball wollte einfach nicht ins Tor, weshalb der FCS einen herben Dämpfer im Aufstiegsrennen hinnehmen musste und es verpasste, auf einen Aufstiegsplatz zu rücken. Zur Winterpause steht Rang 5 zu Buche, Havelse bleibt abgeschlagen Letzter.
Türkgücü 2:2 Verl: München trifft in der Nachspielzeit
Beide Teams fanden nicht gut in die Partie, immer wieder gab es Fehlpässe, gute Chancen waren vorerst Mangelware. Doch dann war Akono nach gutem Zuspiel frei durch, umspielte auch Türkgücü-Schlussmann Vollath, traf dann allerdings nur den Pfosten (11.). Nur vier Minuten später scheiterte Akono an Vollath. Glück für die Hausherren, dass es noch immer 0:0 stand. Der Verler Offensivdrang ging auch danach weiter, erneut kam es zum Duell zwischen Akono und Vollath, erneut wehrte der Torwart die Kugel ab (21.). Auf der Gegenseite zwang Barry Verls Schlussmann Brüseke zu einer guten Parade (23.). Praktisch im Gegenzug scheiterte Akono zum vierten Mal an seinem Albtraum Namens Vollath (24.). In der Folge beruhigte sich die Partie, die großen Möglichkeiten blieben aus. Ärgerlich vor allem aus Sicht der Gäste, die mehrere gute Chancen nicht nutzen konnten.
Das rächte sich im zweiten Durchgang: Irving lupfte den Ball über die Gegenspieler hinweg und zog dann von der Strafraumkante ab, traf wuchtig zum 1:0 (56.). Doch das schockte die Verler nicht. Bereits in der 63. Minute fiel der Ausgleich. Rabihic brachte den Ball per Flanke in den Strafraum, wo sich Sapina im Kopfballduell durchsetzte und das Spielgerät in die Maschen beförderte. Und weil diese Liga einfach so herrlich verrückt ist, drehten die Verler die Partie in der 65. Minute sogar. Akono war nach Kopfball-Vorlage im fünften Versuch erfolgreich, lupfte den Ball über Vollath hinweg zum 2:1 aus Sicht der Gäste. Im ersten Durchgang noch der Chancen-Wucher, nun zwei Tore in zwei Minuten. Doch mit dem erlösenden Sieg wurde es dennoch nichts: In der Nachspielzeit traf Hottmann zum 2:2 (90.+2). Damit bleibt Verl unter dem Strich und Türkgücü knapp darüber.
Dortmund II 3:1 Zwickau: FSV trifft zu spät
Eine große Abtastphase gab es nicht: Pherai vergab die erste gute Chance für die Borussen (3.), auf der Gegenseite köpfte Nkansah für die Gäste an den Pfosten (10.). Für die Hausherren hatte Taz die nächste richtig gute Chance, seinen Abschluss konnte FSV-Schlussmann Brinkies jedoch parieren. Nur drei Minuten später war der Routinier jedoch machtlos: Nach einem Ballverlust der Sachsen schaltete der BVB schnell um, Pherai besorgte die Führung für die Hausherren (21.). Und die Schwarz-Gelben blieben am Drücker, legten nur sieben Minuten später nach. Der FSV bekam einen Eckball nicht ausreichend geklärt, nach einer Flanke von Raschl setzte sich Kapitän Pfanne im Strafraum durch und traf per Kopf zum 2:0 (28.). In der Folge hatten beide Teams immer wieder gute Ansätze, doch der BVB blieb am gefährlichsten. Einen Schuss von Raschl konnte Brinkies jedoch entschärfen (44.).
Nur kurz nach dem Seitenwechsel konnten die Borussia-Talente die Partie schon entscheiden: Papadopoulos erkämpfte sich den Ball am eigenen Strafraum und marschierte los ins Mittelfeld. Einen Pass von Taz konnte Pherai zum 3:0 vollenden (47.). Auch wenn der BVB weiter besser war, kamen die Schwäne noch zum Ehrentreffer. Coskun zog aus der Distanz ab, der noch von Viet abgefälschte Ball landete zum 3:1 im Netz (65.). Bei den Gästen kam neuer Mut auf, doch wirklich gefährlich wurde der FSV nicht mehr, weshalb es bei einem verdienten Heimsieg blieb. Der BVB steht auf Rang sieben, die Zwickauer bleiben auf Rang 13 und haben vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Wiesbaden 2:0 Freiburg: Effiziente Hausherren holen den Sieg
Der Abschluss ging zwar deutlich über das Tor, dennoch kamen die Hessen schon nach neun Sekunden zu ihrem ersten Torversuch, zeigten damit, wie groß der Wille für den Sieg zum Jahresabschluss war. Nichtsdestotrotz waren es die Freiburger, die als erste gefährlich wurden: Eine Flanke berührte Vermeij noch leicht, SVWW-Keeper Stritzel parierte stark, erst nach einer anschließenden Flipper-Einlage hatte der Torhüter den Ball jedoch sicher (9.). Doch es blieb zunächst der einzige Vorstoß für den Aufsteiger. Stattdessen waren die Wiesbadener aktiver und belohnten sich nach 20 Minuten: Nilsson ging im Zweikampf mit Braun-Schumacher zu Boden, Schiedsrichter Hempel entschied auf Strafstoß. Den verwandelte der Gefoulte höchstpersönlich zum 1:0 für den SVWW. Fünf Minuten später hätte es fast wieder im Freiburger Kasten geklingelt, doch Schlussmann Atobolu konnte einen Freistoß von Thiel noch parieren, nachdem Gürleyen und Jacobsen zuvor verpasst hatten (26.). Die beste Gelegenheit für die Breisgauer hatte Burkart, der nach einer Flanke nur knapp am Tor vorbei geköpft hatte (30.).
Stattdessen legten die Hausherren das 2:0 nach, zeigten den Gästen, wie Chancen effizient genutzt werden. Einige Meter vor dem Strafraum holte sich Thiel den Ball und platzierte diesen flach ins lange Eck zur beruhigenden Pausen-Führung (34.). In der Folge zog sich der SVWW zurück, überließ aber letztlich zu einfallslosen Freiburgern die Kontrolle. Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht. Gefährlich werden konnten die SCF-Talente jedoch nicht, weshalb es beim Heimsieg blieb. Der SVWW ist somit vorerst sechs Punkte hinter dem Relegationsplatz, Freiburg steht auf Rang zwölf und sieben Punkte vor einem Abstiegsplatz.