Schiri-Frust bei Antwerpen: "Wieder zwei Szenen, die gegen uns laufen"
Beim 1:1 in Braunschweig nahm der 1. FC Kaiserslautern am Samstag einen Punkt mit und überwintert auf Rang 6. Vollends zufrieden war Trainer Marco Antwerpen mit dem Remis aber nicht, was zum einen an den vergebenen Torchancen und zum anderen an zwei strittigen Szenen lag.
Streitpunkte Abseits und Foulspiel
Für ein paar Sekunden musste Antwerpen nach Spielende im Interview mit "MagentaSport" überlegen, als er gefragt wurde, ob er sich mit dem 1:1 arrangieren könne. Die Antwort: "Es ist gerade schwierig. Wir bekommen natürlich auch immer Infos, wie die Tore gefallen sind." Worauf Antwerpen anspielte, war der Braunschweiger Führungstreffer in der 49. Minute, bei dem Vorlagengeber Enrique Pena Zauner nach einem Pass von Jannis Nikolaou einen halben Schritt im Abseits stand – Schiedsrichter Sven Waschitzki gab den Treffer dennoch. "Schon während des Spiels hatte ich das Gefühl, das eine Abseitsposition vorliegt, weil er relativ schnell zum Tor gezogen ist", sagte Lauterns Coach. "Der Schiedsrichter kann es nicht sehen, aber der Linienrichter steht in einer super Position und muss das eigentlich erkennen."
Aus Sicht von Antwerpen galt das auch für eine Szene in der 69. Minute, als Kenny Prince Redondo kurz vor dem Strafraum durch einen robusten Körpereinsatz von Michael Schultz umgestoßen wurde. "Der Gegenspieler guckt gar nicht, wo der Ball ist, sondern checkt ihn einfach nur weg", sagte der 50-Jährige und musste beim Betrachten der Szene am Monitor sarkastisch lachen. "Das ist natürlich ein Foulspiel und vielleicht sogar eine rote Karte. Es sind dann wieder zwei Szenen, die gegen uns laufen." Vor dem Spieltag wurde der FCK insgesamt neunmal benachteiligt – so oft wie kein anderer Drittligist.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Elfmeter für den FCK nach 55 Minuten, als Redondo gegen Philipp Strompf zu Fall kam, war ebenfalls diskussionswürdig – was Antwerpen auch anerkannte: "Kenny nimmt das an, aber den muss man nicht geben." Redondo selbst bewertete die Szene bei "Der Betze brennt" so: "Mein Fuß war genau zwischen dem Ball und dem Fuß meines Gegenspielers. Dann trifft er mich klar, es war auf jeden Fall ein Kontakt da. Deshalb ist diese Szene für mich auch nicht strittig, sondern es war ein klarer Elfmeter."
"Hätten das Spiel gewinnen müssen"
Dass Lauterns Coach mit dem Remis nur bedingt leben konnte, lag neben den strittigen Entscheidungen aber auch an den vergebenen Torchancen seiner Mannschaft. "Wir müssen das Spiel gewinnen, das steht außer Frage. Wir hatten die größeren Chancen", meinte Antwerpen. Allein Hendrick Zuck stand in Minute 42 und 60 zweimal frei vor dem Tor, scheiterte aber. "Die muss er beide machen", haderte der 50-Jährige.
Allerdings hatten die Pfälzer auch Glück, dass Braunschweig ebenfalls nicht gut mit seinen Chancen umging: Nach 34 Minuten scheiterte Lion Lauberbach an Keeper Matheo Raab, in Minute 63 setzte Brian Behrendt einen Freistoß an den Pfosten und in der Nachspielzeit kam Jomaine Consbruch im Strafraum gegen Max Hippe zu Fall, was ungeahndet blieb. Alles in allem ging das Remis somit in Ordnung. Das sah auch Felix Götze so, der von einer "gerechten Punkteteilung" sprach.
Zwar hat es der FCK durch das 1:1 verpasst, in der Tabelle weiter nach oben zu rücken, kann mit der bisherigen Saison aber "ganz zufrieden sein", wie Götze befand. Als Sechster liegt der FCK nur drei Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz und hat im neuen Jahr somit noch alle Chancen.