FCS-Ärger nach 2:2 gegen Havelse: "Das darf einfach nicht passieren"
Ausgerechnet gegen Schlusslicht TSV Havelse ist die Siegesserie des 1. FC Saarbrücken am Samstag gerissen. Dass es nur zu einem 2:2 reichte, lag vor allem an der schwachen Defensivleistung der Saarländer, was bei Co-Trainer Bernd Heemsoth für mächtig Verärgerung sorgte.
Galle zweimal im Blickpunkt
Mit ernster und angespannter Miene kam er nach Spielende zum Interview mit "MagentaSport": Co-Trainer Bernd Heemsoth, der den gelb-gesperrten Uwe Koschinat vertrat. Sein Fazit fiel nüchtern aus: "Letztendlich haben wir uns dieses Unentschieden selber zuzuschreiben. Wir haben vorher davor gewarnt, dass Havelse sehr gut umschalten kann." Doch augenscheinlich war diese Warnung nicht bei allen Spielern angekommen. Beim ersten Gegentor nach 62 Minuten konnte Fynn Lakenmacher in aller Ruhe durch den Strafraum eindringen, ohne Gegenwehr an Lukas Boeder und Luca Kerber vorbeilaufen und den Ball unbedrängt im Tor unterbringen. "Wir begleiten ihn nur", ärgerte sich Heemsoth über das Gegentor, das jedoch noch nicht der negative Höhepunkt an diesem Samstagnachmittag war. Dazu kam es erst sieben Zeigerumdrehungen später, als Nick Galle eine Einwurf völlig unnötig genau vor die Füße des Ex-Saarbrückers Kianz Froese warf, der anschließend erneut Lakenmacher in Szene setzte. "Sowas darf nicht passieren", schimpfte der Co-Trainer über den Gegentreffer zum 1:2.
Und in der Nachspielzeit hätte es sogar noch ein drittes Gegentor geben können: Erneut stand Galle im Fokus, dieses Mal rempelte er Julian Rufidis im Strafraum um und hatte dabei keine Chance auf den Ball. Zur Verwunderung aller zeigte Schiedsrichter Marc-Philip Eckermann nicht auf den Punkt. Heemsoth sprach auf Galle bezogen von einem "ganz gravierender Fehler" und davon, dass man Elfmeter geben könne. Havelses Coach Rüdiger Ziehl konnte es kaum fassen, als er die Bilder sah: "Der rennt einfach nur in unseren Spieler rein. Wenn ich das jetzt sehe, ist das auch mehr als eine Tendenz zum Elfmeter. Ich lache, weil es einfach lächerlich ist."
"Können mit 34 Punkten zufrieden sein"
So konnte sich der 1. FC Saarbrücken am Ende glücklich schätzen, gegen das Schlusslicht immerhin einen Zähler mitgenommen zu haben. Für Julian Günther-Schmidt, der zwölf Minuten vor dem Schluss den Ausgleich erzielte, nachdem Tobias Jänicke den FCS in Minute 34 zunächst in Führung gebracht hatte, aber dennoch zu wenig: "Wir haben uns heute mehr vorgenommen. Aber alles in allem müssen wir am Ende fast noch zufrieden sein mit dem Punkt." Vor allem deswegen, weil die Saarländer im zweiten Durchgang "zeitweise zu passiv" gewesen seien, so der Stürmer. "Wichtig ist, dass wir etwas mitgenommen haben", fügte Heemsoth an. "Es zeichnet uns aus, dass wir bis zum Ende dran bleiben."
Durch das Unentschieden hat es der FCS allerdings verpasst, vorerst auf Rang drei vorzurücken. Und dennoch: "Wir hatten eine gute Punkteausbeute in den letzten Wochen. Somit müssen wir mit dem Punkt jetzt nicht alles schlecht reden", fand Günther-Schmidt und betonte: "Mit 34 Punkten zu diesem Zeitpunkt können wir sehr zufrieden sein." Auch mit dem fünften Tabellenplatz zur Winterpause werden die Saarländer sehr gut leben können, sind sie doch wie erhofft oben dabei. Damit das so im neuen Jahr so bleiben, sollte sich der FCS Nachlässigkeiten wie gegen Havelse in Zukunft allerdings nicht mehr erlauben.