3:0 am Dallenberg: Eiskalte Löwen bezwingen die Kickers
Der TSV 1860 München hat am Montagabend zum Abschluss des Drittliga-Jahres mit 3:0 bei den Würzburger Kickers gewonnen. Dabei reichte der Elf von Trainer Michael Köllner drei Torchancen zu drei Toren, während die auf Augenhöhe agierenden Kickers vor dem Tor glücklos blieben. Durch dritten Auswärtssieg in Folge überwintern die Löwen mit 29 Zählen auf dem zehnten Rang und verkürzt den Rückstand zum Relegationsplatz auf sieben Punkte, Würzburg dagegen bleibt Vorletzter.
Münchner Doppelschlag schockt Würzburg
Nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund II änderte Trainer Michael Köllner die Startelf der Gäste aus München nur auf einer einer Position. Für den erkrankten Richard Neudecker (Mandelentzündung) kam Tim Linsbichler ins Team. Bei den Gastgebern aus dem Frankenland rückten gleich drei neue Spieler in die Startformation. Für Lars Dietz (gesperrt), Marvin Pourié (krank) sowie Dominik Meisel (Bank) begannen Leon Schneider, Fanol Perdedaj und Robert Herrmann.
Zu Beginn der Partie vor leeren Rängen am Dallenberg versuchten beide Teams erst einmal sicher zu stehen und keinen frühen Rückstand zu riskieren. Nach einer entsprechenden Abtastphase begannen die heimischen Würzburger allerdings mehr und mehr das Spielgeschehen unter Kontrolle zu bekommen. Ein erster Distanzschuss von David Kopacz aus 25 Metern flog aber rechts am Tor vorbei (8.). Deutlich gefährlicher wurde es 120 Sekunden später. Eine Hereingabe von Schneider wuchtete Mirnes Pepic sechs Meter vor dem Tor in Richtung Gehäuse, doch Löwen-Schlussmann Marco Hiller parierte mit der Brust (10.). Wieder nur drei Minuten später traf Kopacz nach Einlaufen vom rechten Flügel ins Tor der Gäste, wurde aber zurecht ob einer Abseitsposition zurückgepfiffen (13.). In der Folge verflachte die Partie deutlich, obwohl Würzburg klar die spielbestimmende Mannschaft blieb, die jedoch im letzten Drittel nicht präzise die Angriffe ausspielte.
Völlig aus dem Nichts gingen daher die Gäste aus der Landeshauptstadt nach einer halben Stunde in Führung. Belkahias Schnittstellenpass rechts in die Tiefe legte Stefan Lex vor dem Tor am heraus eilenden Bonmann vorbei quer. Im Sprintduell zur Torlinie setzte sich Teamkollege Marcel Bär gegen den Würzburger Schneider durch und grätschte den Ball ins leere Tor (32.). Keine vier Minuten später legten die Gäste gegen die merklich geschockten Kickers nach. Einen Steilpass von Bär in die Spitze gegen Lex nahm dieser links nach außen mit, umkurvte Bonmann im Kickers-Tor und schob aus spitzem Winkel zum 2:0 ein (37.). Würzburg musste sich ein wenig schütteln, hätte aber kurz vor der Pause zwingend den Anschluss erzielen müssen. Nach einer Ecke von der linken Seite parierte Hiller einen Kopfball stark per Flugkopfball. Kurz darauf wurde es wieder brenzlig im Strafraum der Löwen. Zunächst scheiterte Heinrich aus dem Gewühl im Fünfer an Hiller. Beim direkten Abpraller wurde Kopacz im Strafraum zu Fall gebracht, ein entsprechender Pfiff von Schiedsrichter Badstübner blieb indes aus. Das Leder blieb allerdings weiterhin in der gefährlichen Zone, sodass am Ende Herrmanns Abschluss von Hiller gerade noch über die Latte gelenkt werden konnte (43.). Somit blieb es beim 2:0 für die Gäste zur Pause, die vor dem Tor eiskalt agierten.
Würzburg ideenlos, Bär trifft zur Entscheidung
Nach dem Wiederanpfiff taten sich die Würzburger noch schwerer zu Abschlüssen zu kommen. Die Gäste machten dagegen in der Offensive nicht mehr als nötig und verwalteten die Führung ohne große Mühen. Es dauerte bis zur 59. Minute, ehe Fanol Perdedaj nach Ablage von Herrmann aus der Distanz mal wieder einen Schuss in Richtung Löwen-Tor abgab. Ein Abwehrbein der Löwen fälschte den Versuch allerdings zur Ecke ab.
Wiederum mit dem ersten Angriff der zweiten Hälfte erhöhten die Gäste auf 3:0 und entschieden die Partie. Ein langer Ball in die Spitze erreichte Marcel Bär, der sich robust gegen seinen Gegenspieler Kraulich durchsetzte und das Spielgerät perfekt links unten neben den Pfosten zum 3:0 einschob (70.). Die Gegenwehr der glück- und letztlich auch ideenlosen Kickers war mit dem dritten Gegentor gebrochen. So versuchte sich Dressel zwölf Minuten vor dem Ende mit einem Flachschuss, zog aber rechts am Pfosten vorbei (78.). Die beste Chance der Gastgeber ergab sich erst kurz vor dem Ende. Nach einem Steckpass zu Mirnes Pepic brachte dieser den Ball unter Hiller hindurch in Richtung Tor, doch Semi Belkahia klärte noch vor der Linie (89.). Mit dem letztlich ungefährdeten Sieg schließen die Münchner das Fußballjahr 2021 auf dem 10. Rang ab, während Würzburg Vorletzter bleibt.