Nach Rassismus-Eklat: Opoku meldet sich erstmals zu Wort

Nach dem rassistischen Spruch eines Duisburger Fans in Richtung Osnabrücks Aaron Opoku und der daraufhin abgebrochenen Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hat sich der 22-jährige Offensivspieler nun auch erstmals selbst zu Wort gemeldet. 

"Wichtiges Zeichen, das Spiel nicht fortzusetzen"

In einem vom VfL verbreiteten Statement sprach Opoku von einem wichtigen Zeichen gegen Diskriminierung und davon, wie sehr ihn die Beleidigung des 55-jährigen Mannes geschockt habe, um sich anschließend für die Reaktion der beiden Mannschaften und den ersten Spielabbruch aufgrund eines Rassismus-Vorfalls im deutschen Profifußball zu bedanken. "Es war für jeden Menschen, der schon einmal diskriminiert wurde, ein wichtiges Zeichen, das Spiel nicht fortzusetzen", so Opoku, der in Hamburg geboren wurde und derzeit vom HSV an die Osnabrücker ausgeliehen ist.

Zwar betonte der Tatverdächtige, mit seinem – durch Zeugenaussagen bestätigten – Satz, "Du Affe kannst eh keine Ecken schießen", nicht den dunkelhäutigen Opoku, sondern Florian Kleinhansl gemeint zu haben. Allerdings stand der Offensivspieler in direkter Hörweite und sei laut Schiedsrichter Nicolas Winter nach dem Vorfall vor lauter Schock "gar nicht mehr richtig aufnahmefähig" gewesen.

Auch zu Affenlauten soll es nach Angaben von Linienrichter Florian Schneider gekommen sein, was die Polizei bislang aber noch nicht bestätigte. Die Ermittlungen hierzu dauern an, in den nächsten Tagen sollen weitere Zeugen vernommen werden – darunter auch das Schiedsrichter-Team.

Opoku bedankt sich für die große Solidarität

Nachdem sich der VfL Osnabrück dazu entschieden hatte, nicht mehr weiterzuspielen, schwappte den Lila-Weißen und auch Opoku eine Welle der Solidarität entgegen. So etwa auch am Montagabend, als die Würzburger Kickers beim Heimspiel gegen 1860 München auf den Werbebanden am Spielfeldrand bekundeten: "Rote Karte dem Rassismus. Aaron Opoku – einer von uns."

Opoku selbst bedankte sich "beim Schiedsrichtergespann, beim MSV Duisburg, den Zuschauern und vor allem bei meinem Verein, dem VfL Osnabrück dafür, wie reagiert und gehandelt wurde. Außerdem bedanke ich mich für jede einzelne Nachricht, die ich persönlich erhalten habe und wünsche allen besinnliche Feiertage", ließ Opoku weiterhin ausrichten und kann die Winterpause nun selbst dafür nutzen, um den Vorfall aufzuarbeiten.

Wie die am Sonntag nach 32 Minuten beim Stand von 0:0 abgebrochene Partie gewertet wird, steht derweil noch zur Diskussion, wobei mehrere Szenarien möglich sind. Sowohl die Duisburger als auch die Osnabrücker haben sich aber für ein Wiederholungsspiel ausgesprochen. Der Ball liegt nun beim DFB.

Das Statement im Wortlaut:

   

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ommentare

  1. In diesem Thread muss man die Füße heben, sonst stolpert man übers Niveau…

    Ich finde es ja spannend, wie abschließend so einige hier schon darüber urteilen, dass das ja alles gar nicht so war, während 2 Spieler + Schiedsrichter ähnliche Aussagen treffen. Manche wollen eben einfach nur manipulieren und/oder pöbeln…

      1. Wäre das jetzt ein Fussballspiel, würde ich zum Schiedsrichter gehen und um Abbruch bitten.
        Und dann noch ein brauner Scheiss-Emoji – Peter, Peter, einfach nur traurig…

      2. Wäre das jetzt ein Fußballspiel würde ich dich jetzt so abgrätschen, dass ich wohl eine rote Karte verdienen würde, Peter Klarname…

      3. Die Frage wäre eher, was stimmt mit euch nicht. Sich über soetwas lustig zumachen verdient nichts anderes, als die rote Karte, bei manchen wahrscheinlich schon die dunkelrote.
        Rassismus und Diskreminierung haben in unserer Gesellschaft nichts zu suchen.
        Ich selbst habe auch eine Behinderung, die man mir auf dem erstem Blick nicht ansieht (Hörbehinderung), trotzdem bin ich ein Mensch und habe genau die gleichen Rechte, wie jeder andere auch.
        Das Problem sind die, die ein Problem mit Minderheiten haben, seien das nun Ausländer, Migranten, Behinderte, o.a..

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