Wie werden die deutschen Fußballteams mit dem erneuten Ausschluss von Fans zurechtkommen?

Nachdem Anfang Dezember die Anzahl der Fans, die in die Bundesligastadien dürfen, reduziert wurde, zog die neue Regierung kurz vor Weihnachten die Notbremse. Neubundeskanzler Olaf Scholz entschloss auf Anraten des neuen Expertengremiums und in Zusammenarbeit mit den 16 Bundesländern, Fans bei Sportveranstaltungen im Innen- und Außenbereich auszuschließen. So ist es den Vereinen in Deutschland ab 28. Dezember nicht mehr erlaubt, Fans zu ihren Spielen einzulassen.

Zwar konnte der starke Anstieg der Neuinfektionen, der Ende November ein neues Rekordhoch erreichte, abgeschwächt werden, doch schwebt die neue Corona-Variante Omicron wie ein Damoklesschwert über der Bundesrepublik. Erfahren aus den Ländern, in denen die neue, noch resistentere Virusvariante schon weiter verbreitet ist, zeigen, dass im Zuge der neuen Variation von Corona die Zahlen deutlich in die Höhe schnellen. Zwar sollen die Erkrankungen durch Omicron nicht viel gefährlicher für den Einzelnen sein, doch ist die neue Variante deutlich ansteckender. Zudem schützt die Impfung nach wenigen Monaten deutlich weniger vor einer Ansteckung, da Omicron die Antikörper im menschlichen Organismus besser umgehen kann.

Für die deutschen Profiligen ist der neue Beschluss der Regierung ein harter Schlag. Kaum ein Verantwortlicher konnte vor wenigen Wochen vorrausehen, dass es wieder zu Geisterspielen kommen wird. Das durch die Geisterspiele der letzten Saison eher knappe Budget der Vereine, wird nun nochmals deutlich kleiner. Laut verschiedener Berechnungen sollen die großen Teams, die an jedem Spieltag die Stadien füllen, sollen pro Geisterspiel mehrere Millionen Euro verlieren. Während großen favorisierten Teams der Bundesliga wie der FC Bayern und Borussia Dortmund diese Einbußen aufgrund ihrer hohen Sponsorenverträge ohne großen Schaden überstehen werden, könnten kleinere Vereine, die besonders auf die Einnahmen aus den Ticketverkäufen angewiesen sind, in Schieflage geraten.

Viele Vereine, die schon vor Corona finanziell schlecht aufgestellt waren, könnten an ihre Grenzen geraten und im schlimmsten Fall ihre Lizenz verlieren. Natürlich werden die DFL und der Staat alles dafür tun, um die Profiteams, an denen viele Jobs hängen, zu erhalten, doch gibt es dafür keine Garantie. So ist zu erwarten, dass durch den erneuten Zwang zu Geisterspielen die Schere zwischen den reichen und armen Fußballteams in Deutschland weiter aufgehen wird.

Da die Lobby des Profifußballs in Deutschland eine große ist, werden wohl keine Vereine Pleite gehen, doch werden die Clubs, die keine großen finanziellen Reserven haben, dazu gezwungen sein, durch Transfers Einnahmen zu generieren. Der Abgang der besten Spieler ins Ausland könnten dann dazu führen, dass die Bundesliga im internationalen Vergleich weiter an Boden verliert. Dies zu verhindern, liegt in der Macht jedes Einzelnen. Halten sich alle an die neuerlichen Kontaktbeschränkungen und lassen sich möglichst viele Bundesbürger impfen bzw. boostern, könnte die Ausbreitung von Omicron eingedämmt und eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindert werden. Dann werden auch die Stadien der Bundesliga bald wieder die Türen für die Fans öffnen.

   

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