DFL-Sicherheitspapier: Fans kündigen neue Proteste an

Nachdem die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Nachmittag das neue Sicherheitskonzept mehrheitlich verabschiedet hat, nahm die Fanorganisation "Pro Fans" Stellung zum erfolgten Beschluss. Sprecher Philipp Markhardt erklärte gegenüber der "dpa": "Das Ergebnis ist sehr unschön. Ich gehe davon aus, dass es neue Proteste geben wird." Angedacht ist laut Markhardt nicht nur eine Fortsetzung des Stimmungsboykotts, sondern auch der Boykott eines ganzen Bundesliga-Spieltages. Die ablehnende Haltung der Fanorganisation teilten bei der Abstimmung im DFL-Gremium unterdessen auch die Vertreter des FC St. Pauli und Union Berlins. Aufgrund einer u. a. aus ihrer Sicht mangelhaften dialogischen Perspektive des Konzeptes und dem Wunsch nach Vertagung der Abstimmung verweigerten beide Vereine dem Papier in sämtlichen Punkten ihre Zustimmung.

Wir brauchen den Dialog zwischen allen Beteiligten

Zufrieden mit dem Ergebnis äußerten sich hingegen die Verantwortlichen von DFL und Polizei. Liga-Chef Rauball sagte gegenüber der "dpa", das er "ein generelles Sicherheitsproblem" im Fußball nicht sehe, jedoch "Optimierungsbedarf beim Thema Sicherheit". Zudem möchte Rauball eine Fortsetzung des Dialogs mit den Vereinen und hält das neue Konzept für geeignet, "die Fußballkultur in Deutschland zu schützen." Für eine Fortsetzung des Dialogs sprach sich auch DFB-Präsident Niersbach aus. Er erklärte gegenüber der "dpa": "Dass die deutliche Mehrheit der Lizenzvereine Geschlossenheit demonstriert und für das Sicherheitskonzept gestimmt hat, ist ein wichtiges Zeichen für den gesamten Fußball und die überwältigende Mehrheit der friedlichen Fans in Deutschland. Wir brauchen den Dialog zwischen allen Beteiligten, aber auch einheitliche Leitplanken, an denen sich alle orientieren können." Neben einer Erleichterung der eigenen Arbeit sieht die Polizei in dem neuen Konzept ein Signal gegen Gewalt. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sagte: "Ich bin froh, dass das Konzept von allen Vereinen mitgetragen wird. Es ist ein klares Signal der Vereine gegen Gewalt."

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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