Wiederholungsspiel zwischen Duisburg und dem VfL am 2.2.
Die am 19. Dezember aufgrund eines Rassismus-Vorfalls abgebrochene Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wird am 2. Februar (19 Uhr, live bei MagentaSport) wiederholt. Das gab der DFB am Mittwoch bekannt, nachdem das Sportgericht bereits vor Weihnachten ein Wiederholungsspiel beschlossen hatte und damit dem Wunsch beider Vereine gefolgt war.
"Nicht normierter Sonderfall"
Richter Stephan Oberholz hatte bei der Entscheidung am 23. Dezember von einem "nicht normierten Sonderfall" gesprochen, der ungeachtet eines etwaigen Verschuldens der beteiligten Vereine nach Ansicht des Sportgerichts eine Spielwiederholung rechtfertige. "Emotional und moralisch halten wir die Entscheidung des VfL Osnabrück, das Spiel nicht fortzusetzen, für nachvollziehbar. Auch hat die Intention, ein Zeichen gegen Rassismus setzen zu wollen, unsere ausdrückliche Unterstützung", so Oberholz.
Allerdings müsse klar bleiben, dass das Recht zum Spielabbruch grundsätzlich allein dem Schiedsrichter zustehe, hatte der Richter klargemacht und "ausdrücklich" darauf hingewiesen, "dass in künftigen, vergleichbaren Fällen eines Spielabbruches in Bezug auf die Spielwertung immer auch Tatintensität, Täterprofil, Zeitpunkt und Spielstand näher in den Blick genommen werden müssen".
Opoku rassistisch beleidigt
Die Partie am 19. Dezember war beim Stand von 0:0 nach 32 Minuten abgebrochen worden, weil sich der VfL Osnabrück nach einer rassischen Äußerung eines Anhängers des MSV Duisburg gegen Aaron Opoku nicht mehr im Stande sah, weiterzuspielen. Noch während des zunächst für 20 Minuten unterbrochenen Spiels konnte der Tatverdächtige – ein 55-jähriger Mann – durch Zeugenaussagen identifiziert werden.
Bei seiner anschließenden Vernehmung habe er nach Polizeiangaben eingeräumt, "Du Affe kannst doch eh keine Ecken schießen" gerufen, damit allerdings nicht den dunkelhäutigen Aaron Opoku, sondern Florian Kleinhansl gemeint zu haben, der zu diesem Zeitpunkt direkt neben Opoku stand und die Ecke ausführen wollte. Allerdings stand Opoku in unmittelbarer Hörweite und hatte in der 15. Minute bereits eine Ecke ins Toraus geschossen.
Schiedsrichter Nicolas Winter hatte nach dem abgebrochenen Spiel zudem von Affenlauten gesprochen und diese auch im Sonderbericht vermerkt. Die Polizei konnte Affenlaute bislang nicht bestätigen, allerdings dauern die Ermittlungen hierzu noch an. Auch Zeugen dementierten, dass es zu Affenlauten gekommen sein soll. Dennoch droht dem MSV nun eine Geldstrafe. Beim Wiederholungsspiel dürfen gemäß der aktuellen Corona-Verordnung in NRW 750 Zuschauer dabei sein.