"Geiler Januar" für 1860: Köllner will "sehen, was möglich ist"
Neuer Teamgeist statt neue Spieler soll 1860 München ab Samstag im zweiten Saisonabschnitt zum Wiedereinstieg ins Aufstiegsrennen verhelfen. Für Trainer Michael Köllner kann der wiederhergestellte Zusammenhalt nach den Querelen um den inzwischen abgewanderten Ex-Kapitän Sascha Mölders zu einem Schlüsselfaktor für die von den Fans erträumte Rückkehr in die zweite Liga werden.
"Weiß nicht, ob wir eine Jagdsaison ausrufen sollten"
Vor dem ersten Ligaspiel nach der Winterpause am Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden allerdings hält der Coach den Ball im "Kicker" trotz des gelungenen Trainingslagers im türkischen Belek mit einem abschließenden 3:1-Erfolg über Zweitliga-Aufsteiger Hansa Rostock betont flach: "Ich weiß nicht, ob wir eine Jagdsaison ausrufen sollten", meint Köllner vor dem "geilen Januar" für sein Team mit fünf Pflichtbegegnungen innerhalb von 16 Tagen: "Wir wollen tolle Ergebnisse holen, und dann werden wir sehen, was möglich ist."
Köllner Zurückhaltung ist nachvollziehbar. Auf Platz zehn mit sieben Punkten Rückstand zur Aufstiegszone sind die Löwen trotz des erfolgreichen Ausklangs des vergangenen Jahres mit zwei Siegen in Serie noch nicht in der Position für große Töne.
Vertrauen in Mölders-Erben Bär und Lex
Doch das kann sich im Verlauf der kommenden Wochen ändern, was auch Köllner nicht ausschließen will. Seine Hoffnungen setzt der 52-Jährige besonders auf Münchens neues Sturmduo Marcel Bär und Stefan Lex, das nach der Ausmusterung von Mölders in den letzten Spielen vor Weihnachten beim 2:0 gegen Borussia Dortmund II und beim 3:0 bei den Würzburger Kickers im Alleingang für die fünf Tore und sechs Punkte sorgte. "Ich finde schon, dass die beiden den Job so erledigen können, wie sie es in den letzten Spielen getan haben. Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte", beschreibt Köllner seine Erwartungen.
In Belek scheinen Köllner und seine Spieler die Schatten der Vergangenheit mit der Trennung von Mölders als Tiefpunkt hinter sich gelassen zu haben. Der 1860-Trainer kann inzwischen zumindest offen einräumen, dass sowohl die Trennung vom letztjährigen Drittliga-Torschützenkönig als auch die damit verbundenen Umstellungen in der Mannschaft verarbeitet sind: "Am Ende geht es immer um die Frage, was für 1860 die beste Lösung ist."