MSV startet Projekt Klassenerhalt: "Es kommt allein auf Punkte an"
Nach der Winterpause mit dem schmerzhaften Blick auf den Tabellenstand will der MSV Duisburg zum Saison-Wiederbeginn am Freitag im Kellerduell bei Schlusslicht TSV Havelse die herbeigesehnte Kursänderung vornehmen. Auch der prominente Neuzugang Marvin Knoll ordnet seine Ambitionen zumindest vorerst alleine dem endgültigen Sprung aus der Abstiegszone unter.
"Mannschaft empfindet neues Jahr als neuen Start"
Aus Sicht von Trainer Hagen Schmidt stehen die Vorzeichen für das Projekt Klassenerhalt günstig. "Ich hatte im Training das Gefühl, dass die Mannschaft das neue Jahr auch als einen neuen Start empfindet. Die Intensität im Training war sehr hoch. Aber auch wenn es abgedroschen klingt: Die Wahrheit liegt auf dem Platz, denn Training ist eine Sache, aber wir müssen das auch auf den Platz bringen. Aber ich bin da sehr zuversichtlich", sagte der Coach in der Medienrunde vor der Reise zum norddeutschen Aufsteiger.
Für die Rückrunde hofft Schmidt besonders auf ein besseres Abwehrverhalten der Meidericher. "Die Zahl unserer Gegentreffer ist zu hoch", verdeutlichte der 51-Jährige mit Blick auf die bisherigen 33 Gegentore ein Hauptproblem in der ersten Saisonhälfte, zumal nur drei Ligarivalen noch mehr Tore hinnehmen mussten: "Wir haben deswegen intensiv an unserem Defensivverhalten gearbeitet, aber auch einiges investiert, um länger in Ballbesitz sein und dadurch flexibler sein zu können", berichtete Schmidt aus der Saisonvorbereitung, stellte aber zugleich klar: "Es für kommt allein auf Punkte an."
Ob im ersten Punktspiel nach dem Jahreswechsel auch schon der erst am vergangenen Mittwoch vom niederländischen Ehrendivisionär Willem II Tilburg ausgeliehene Flügelspieler John Yeboah zum Einsatz kommen wird, entscheidet sich erst in den letzten Trainingseinheiten vor dem Duell mit Havelse. In jedem Fall dabei wird dagegen der ebenfalls neuverpflichtete Defensivallrounder Marvin Knoll sein: "Er ist", sagte Schmidt über seine ersten Eindrücke vom früheren Junioren-Nationalspieler ohne Festlegung auf seine Verwendung bei der Premiere im MSV-Trikot, "genau das, was wir brauchen".
Knoll "will dem Trainer nicht die Eier machen"
Knoll selbst versprühte nach seinen ersten Trainingseinheiten an der Wedau optimistische Entschlossenheit. "Wir haben ein paar erfahrene Jungs dabei, die wissen, wie es geht. Für uns geht es auch um nichts anderes, als Punkte zu sammeln", sagte der 31-Jährige.
Der gebürtige Berliner ist von den Trainingsanreizen bei den Zebras begeistert und will mit einem positiven Rückrunden-Verlauf den Grundstein für höhere Ziele legen: "Man spürt durch das Punkteranking für Trainingsspiele, dass alle heiß sind. Ich will am Monatsende auch nicht dem Trainer die Eier machen und vielleicht auch noch den Kaffee bringen. Es ist aber gut, weil es auch eine geile Herausforderung ist, nach dem Rückrunde sagen zu können, dass wir doch noch etwas erreicht haben und uns darauf in der neuen Saison etwas aufbauen wollen." Nicht mit dabei sein werden am Freitagabend Marlon Frey und Alaa Bakir (beide Corona-Quarantäne) und Dominic Volkmer (Knieprobleme). Aziz Bouhaddouz, der zu Wochenbeginn erkrankt passen musste, ist am Mittwoch wieder ins Training eingestiegen. Ob es für Freitag reicht, ist aber noch offen.