Duisburgs erster Schritt: "Sind total in der Bringschuld"
Mit einem knappen 1:0-Auswärtssieg setzte sich der MSV Duisburg im Kellerduell gegen den TSV Havelse durch und machte damit einen ersten kleinen Schritt Richtung Klassenerhalt. Neuzugang Marvin Knoll und Matchwinner Moritz Stoppelkamp zeigten sich zwar entsprechend erfreut, sahen sich aber weiter in der Bringschuld.
Zweiter Auswärtssieg der Saison
Leo Weinkauf riss die Arme nach oben, Hagen Schmidt ballte die Fäuste: Als nach einer fast sechsminütigen Nachspielzeit der Abpfiff in der Hannoveraner HDI-Arena ertönte, war die Freude bei den Duisburgern riesig: Nicht nur, dass die Zebras zum Auftakt drei wichtige Punkte mitnahmen, es war gleichzeitig auch der erste Auswärtssieg seit August. Seitdem hatten die Meidericher acht (!) Pleiten in Folge kassiert. "Wir wissen, dass wenn wir die Klasse halten wollen, wir auswärts auch gewinnen müssen – warum nicht dann bei einem direkten Konkurrenten?", merkte Moritz Stoppelkamp nach dem Spiel am Mikrofon von "MagentaSport" an.
Sein Kopfball nach Ecke von Pusch war es, der den Sieg in dem "ganz, ganz wichtigen Spiel" besorgte. Auch wenn der Kapitän festhielt, dass "nicht alles Gold war, was glänzte", war der Sieg ein Schritt in die richtige Richtung – befand auch Trainer Hagen Schmidt: "Ich weiß, dass wir uns fußballerisch steigern müssen. Für den Sieg entschuldigen wir uns aber nicht. Den nehmen wir mit und haben ihn auch verdient." Stoppelkamp zeigte sich derweil selbstkritisch: "Wir wissen alle, dass wir – auch ich – eine ganz, ganz schwache Hinrunde gespielt haben und dass wir total in der Bringschuld sind. Jedem muss bewusst sein, dass wir nicht nur für uns, sondern auch für eine ganze Stadt und einen Verein spielen."
"Wichtig waren die drei Punkte"
Generell befand der 35-Jährige, Teil einer "intakten Mannschaft" zu sein, die von der Winterpause profitierte. Dafür zählten für Stoppelkamp auch die Neuzugänge Marvin Knoll und John Yeboah, die jeweils ihr Debüt für den MSV feierten. Knoll begann dabei gleich als Leader in der Defensive. "Ich war trotz meiner 31 Jahre noch aufgeregt", gestand der ehemalige Pauli-Spieler, der das Gefühl, wieder auf dem Rasen zu stehen, als "einfach geil" empfand. Seine persönlichen Empfindungen wollte er dennoch hintenanstellen. "Wichtig waren die drei Punkte. Wir wollten gut in die Rückrunde starten, das ist uns gelungen", bilanzierte der Abwehrallrounder.
Für 90 Minuten reichte es beim erfahrenen Knoll jedoch noch nicht. So habe bei ihm "der Muskel zugemacht". Grund zur Sorge bestehe dennoch nicht. "Die Jungs haben mir gesagt, dass sie mich noch brauchen, und da habe ich ihnen vertraut und bin rausgegangen", beschrieb Knoll seine Auswechslung nach 78 Minuten. Der Plan für das Restwochenende stand zu dem Zeitpunkt ebenfalls schon: "Eistonne und Füße hochlegen." Regeneration wird auch wichtig sein, schließlich stehen nun zwei Englische Wochen in Folge an. Mit den Duellen gegen den 1. FC Saarbrücken und den 1. FC Magdeburg warten zunächst zwei schwere Heimspiele auf den MSV, der den Rückstand zum rettenden Ufer auf einen Zähler verkürzen konnte. Beim ersten der beiden Heimspiele wird Marvin Ajani aufgrund seiner fünften gelben Karte am Sonntag in einer Woche fehlen.