VfL meldet sich zurück: "Haben uns unnötig Stress gemacht"
Für den VfL Osnabrück war 2021 erst am dritten Januar-Wochenende abgehakt. Durch den ebenso glücklichen wie umkämpften 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Saarbrücken meldeten sich die Niedersachsen nach der besorgniserregenden Durststrecke am Ende des vergangenen Jahres vermutlich noch gerade rechtzeitig im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg zurück.
Beendigung der Negativserie "ein hartes Stück Arbeit"
Durch das ersehnte Erfolgserlebnis nach nur zwei Punkten in den letzten vier Spielen des zurückliegenden Jahres ohne Sieg waren für die Hausherren die vorherigen Schwierigkeiten zweitrangig. "Die Probleme sind mir, ehrlich gesagt, relativ egal. Wir sind in der Hinrunde oft genug als bessere Mannschaft nach einer Niederlage enttäuscht in die Kabine gegangen", meinte Trainer Daniel Scherning am "MagentaSport"-Mikrofon. Mit seiner Haltung lag der Coach auf einer Linie mit seinen Spielern. "Das war ein hartes Stück Arbeit", meinte Mittelfeldroutinier Ulrich Taffertshofer im TV-Interview, "aber am Ende zählen für uns nur die drei Punkte".
Tatsächlich konnten die Niedersachsen ihren erst fünften Erfolg im schon elften Heimspiel durch den zweiten Saisontreffer von Sören Bertram (17.) und das letztlich entscheidende Eigentor der Gäste durch Mario Müller (84.) gut brauchen. Denn im Falle einer Verlängerung ihrer Negativserie aus der Adventzeit wäre die Aufstiegszone für die Lila-Weißen fast schon außer Sichtweite geraten, während Schernings Mannschaft nunmehr jedoch auch durch das Wiederholungsspiel bei Abstiegskandidat MSV Duisburg zeitnah wenigstens zum Relegationsrang in Schlagdistanz kommen kann.
Scherning: "Haben kämpferisch das Maximale rausgeholt"
In seiner Erleichterung über den Erfolg wollte Scherning die spielerischen Schwächen seiner Mannschaft nicht überbewertet wissen. "Fußballerisch war es sicherlich nicht das Beste, aber durch die Corona-Infektionen war das auch nicht anders zu erwarten. Für mich war wichtig, dass wir kämpferisch das Maximale rausholen, und das haben wir getan", sagte der 38-Jährige auf der Pressekonferenz, nachdem während der Vorbereitung gleich vier Spieler corona-erkrankt ausgefallen waren.
Ganz blendete Scherning die Probleme allerdings nicht aus. "Das 1:0 war für uns nicht der Brustlöser, der es hätte sein können. Wir haben in 50:50-Situationen zu wenig Präsenz gezeigt, zu viele Rückpässe gespielt und nach der Pause auch zu viele Chancen liegen gelassen. Insgesamt können wir auch nicht mit unserem Spiel in Ballbesitz zufrieden sein", stellte der VfL-Coach schon eine Hausaufgaben-Liste bis zum nächsten Spiel am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden auf. Auch Taffertshofer mochte alleine wegen des Sieges nicht ganz sorglos zur Tagesordnung übergehen. "Wir haben besonders nach hinten raus zu schlecht verteidigt", beklagte der 29-Jährige mangelnde Konsequenz in der Defensive: "Dadurch haben wir uns unnötig zu viel Stress gemacht."