Löwen heiß auf den KSC: "Stückweit über uns hinauswachsen"

Darmstadt, Schalke und jetzt Karlsruhe? Der TSV 1860 München will im DFB-Pokal-Achtelfinale (Dienstag, 18:30 Uhr) als letzter verbliebener Drittliga-Klub den nächsten Zweitligisten aus dem Wettbewerb kegeln. Die Favoritenrolle schob Michael Köllner klar dem Gegner zu. 

Köllner sieht Vorteile für KSC

Die Lilien wurden zu Saisonbeginn im Elfmeterschießen niedergerungen, die Königsblauen von Schalke 04 erlagen dem frühen Rückstand durch ein Tor von Neu-Kapitän Stefan Lex. So kamen die Münchner Löwen ins Achtelfinale, das am Dienstag vor leeren Rängen bestritten wird. "Ohne Zuschauer im Grünwalder Stadion zu spielen, ist eher ein Vorteil für den Karlsruher SC", betonte Cheftrainer Michael Köllner in der Pressekonferenz vor dem Pokalspiel. Ein Duell auf Augenhöhe, wie es KSC-Sportchef Oliver Kreutzer beschrieb, konnte der Löwen-Coach besten Willens nicht stehen lassen.

"Da muss man die Kirche im Dorf lassen", verdeutlichte Köllner, dass er die Favoritenrolle durchaus beim Zweitligisten sieht. "Hätte der Schiedsrichter die Linie ein bisschen anders gelegt, dann hätten sie in Darmstadt gewonnen", so die Ansicht bezüglich der Rolle, die der KSC in der 2. Bundesliga spielt. Ein bisschen mehr Matchglück, dann gehören die Badener zu den Aufstiegskandidaten – dessen war sich Köllner sicher. "Auf dem Papier spricht es klar für den KSC. Man muss die Dinge realistisch sehen", so Köllner. Aber 1860 will natürlich dagegenhalten: "Wir werden sicherlich auch Chancen haben, keine Frage."

Erstmals Einsatz des VAR

Dann haben die Sechzger womöglich sogar Glück mit dem Videoassistenten, der im Achtelfinale erstmals dazu kommt – eine Premiere für die Löwen. Eine große Rolle spielt das zusätzliche Hilfsmittel für Köllner, der den VAR aus Nürnberger Zeiten kennt, nicht. "Die Regeln sind da, um umgesetzt zu werden. Ob vom Schiedsrichter auf dem Platz oder zusätzlich aus Köln", machte der Fußballlehrer klar. Keine Zuschauer und der erstmalige Einsatz des VAR – zwei Faktoren, die das Spiel der Sechzger beeinflussen könnten. Doch was ist mit der Euphorie des Pokals?

"Wir schauen, dass wir es lange offen halten können und ein stückweit über uns hinauswachsen. Das ist unser Ziel", kündigte Köllner an. Bilder des erfolgreichen Weiterkommens in den vorherigen Runden werden nicht zelebriert. "Wir tanzen nicht auf den Tischen wie in den Skihütten", versprach Köllner, der seine Mannschaft einschwor: "Jeder muss für sich den Glauben haben, dass man in dem Wettbewerb etwas Großes schaffen kann. Das muss in jedem Spieler richtig lodern, dass du die Chance hast, etwas Unmögliches zu schaffen."

"Im Pokal die Nummer 1"

Dass 1860 dann gleichzeitig noch gegen ein 4-4-2-System spielen wird, das lange nicht mehr gegen die Löwen eingesetzt wurde, spielte schon eine wesentlichere Rolle. Oder dass Marius Willsch (Patellasehnenreizung) ausfallen wird. Aber zum Beispiel nicht, dass die Münchner Löwen erstmals eine Runde weiter als der Rekordmeister und Dauerrivale gekommen ist. "Es ist eine Randnotiz, dass wir in diesem Wettbewerb mal die Nummer 1 in der Stadt sind. Der Pokal ist ein Mehrwert an Prestige", stichelte Köllner am Ende dennoch.

Möglicherweise werden es am Dienstag schon zwei Runden zwischen dem FCB und 1860 sein. Mit einem Sieg würde 1860 nicht nur erstmals seit der Saison 2007/08 wieder ins Viertelfinale einziehen, sondern Prämien in Höhe von einer Million Euro kassieren. Viel Geld für die Löwen, das möglicherweise direkt in den Kader investiert werden würde.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button