Durch Elfmetertor: 1860 scheitert im Pokal gegen den Karlsruher SC
Löwen mit der besten Chance im ersten Durchgang
Nach dem SV Darmstadt 98 und dem FC Schalke 04 wollte der TSV 1860 München am Dienstagabend mit dem Karlsruher SC gleich den nächsten Zweitligisten ausschalten, um so erstmals seit der Saison 2007/2008 wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals einzuziehen. Löwen-Trainer Michael Köllner setzte dabei beinahe komplett auf die gleiche Anfangself, die am vergangenen Spieltag aus einem 0:2-Rückstand gegen den SV Wehen Wiesbaden noch einen 3:2-Erfolg erkämpft hatte. Lediglich Willsch (Reizung der Patellasehne) musste verletzungsbedingt passen und wurde durch Tallig ersetzt.
Als ambitionierter Außenseiter überließen die Sechzger den Karlsruhern dabei in den ersten Minuten den Ball und konzentrierten sich in erster Linie auf ihre Abwehrarbeit, um dann mit gelegentlichen Vorstößen gefährliche Nadelstiche zu setzen. Nachdem Bär zunächst noch zu hoch gezielt hatte (10.), musste KSC-Keeper Gersbeck bei einem Abschluss von Greilinger aus acht Metern auch tatsächlich eingreifen und den Ball aus der kurzen Ecke kratzen (13.), wodurch er eine frühe Führung der Hausherren verhinderte. Dem Spiel der Gäste mangelte es hingegen an Kreativität und Spielwitz, so dass es lediglich zwei Versuche aus der Distanz von Wanitzek (23.) und Hofmann (26.) zu verzeichnen gab.
Gefährlich wurde es für Hiller im Tor der Löwen nur einmal vor der Pause durch einen Freistoß. Linksverteidiger Heise probierte es mit einem wuchtigen Schuss, konnte sich damit aber nicht gegen den aufmerksamen 24-Jährigen durchsetzen (40.). Ansonsten hatten die Münchner alles im Griff und durften zur Pause mit ihrem Spiel zufrieden sein, da sie insgesamt den besseren Eindruck in den ersten 45 Minuten hinterlassen hatten.
Wanitzek bringt KSC per Elfmeter weiter
Nach dem Seitenwechsel sollte sich das Bild auf dem Platz aber ändern. Kamen die Löwen zwar mit Lex zunächst nochmal zu einem Abschluss (49.), sollte der KSC in der Folge immer stärker werden und vermeintlich sogar mit 1:0 in Führung gehen. Ein Schuss von Schleusener knallte an den Torpfosten, bevor Cueto den Abpraller per Kopf im Tor von Hiller unterbrachte (51.). Allerdings stand der Angreifer der Gäste bei seinem Treffer im Abseits, weswegen es weiterhin beim 0:0 blieb. Generell machte der Zweitligist nun aber einen wesentlich entschlosseneren Eindruck und drängte die Münchner weit in die eigene Hälfte zurück. Die Folge war eine weitere gute Möglichkeit von Schleusener, der mit einem zu ungenauen Schlenzer aber in Hiller seinen Meister fand (63.).
Wenig später hatte aber auch der Keeper der Löwen keine Abwehrchance mehr. Weil Greilinger bei einer Grätsche im eigenen Strafraum den Ball mit der Hand geblockt hatte, bekam der KSC die Chance aus elf Metern, die sich Wanitzek mit einem gezielten Schuss in die linke Ecke nicht nehmen ließ (69.). Köllner reagierte auf den Rückstand mit einem Doppelwechsel und brachte Linsbichler und Staude für Bär und Neudecker. Und tatsächlich bäumten sich die Hausherren noch einmal auf und wären beinahe zum Ausgleich gekommen. Tallig vergab frei vor Gersbeck das 1:1 aber recht fahrlässig (76.) und zielte auch bei einem weiteren Versuch nur eine Minute später deutlich zu hoch (77.). Da Schleusener auf der anderen Seite nach einem missglückten Befreiungsschlag der Löwen aus wenigen Metern jedoch ebenfalls nicht zum Torerfolg kam (86.), blieb es bis zum Schluss spannend. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr.
Die Löwen sind somit als letzter verbliebener Drittligist im DFB-Pokal ausgeschieden, können sich nach dem Aus der Bayern in der Runde zuvor (0:5 gegen Mönchengladbach) aber immerhin als die erfolgreichste Münchner Mannschaft im diesjährigen Wettbewerb sehen. Prestigeträchtig wird so gesehen auch das nächste Spiel in der 3. Liga, am Samstag (14 Uhr) treffen die Löwen nämlich auf den Stadtrivalen Türkgücü München. Der Karlsruher SC trifft am Sonntag (13.30 Uhr) ebenfalls auf einen Gegner aus der – in diesem Fall erweiterten – Nachbarschaft und hat den SV Sandhausen zu Gast.