"Was haben wir zu verlieren?": FSV corona-gebeutelt nach Meppen

Mehr als eine Elf fehlte dem FSV Zwickau zuletzt wegen eines Corona-Ausbruchs und daraus folgender Quarantäne im Training. Zwar waren die Spieler am Donnerstag fast alle wieder zurück im Training. An eine normale Vorbereitung auf das Spiel gegen den SV Meppen am Sonntag (13 Uhr) war dennoch nicht zu denken.

Einkaufshilfe für Teamkollegen

Nils Butzen war in den vergangenen Tagen nicht nur Fußballer, sondern auch Einkaufshelfer. Der 28-Jährige war für Can Coskun unterwegs, der aufgrund der Isolation die Wohnung nicht verlassen durfte. "Gefühlt hat er mich jeden zweiten Tag losgeschickt, aber das hat schon gepasst", sagte Butzen mit einem Lächeln gegenüber dem Vereins-TV. "Das gehört dazu, dass wir uns untereinander helfen. Wir wollen ja keinen verhungern lassen."

Was der Verteidiger amüsiert berichtete, zeigte aber, wie angespannt die Lage bei den Westsachsen mal wieder war. Teilweise befanden sich nur sieben Spieler im Training, das Duell gegen Viktoria Köln am vergangenen Wochenende war abgesagt worden. Erst am Donnerstag, drei Tage vor dem Duell gegen Meppen durften auch die letzten Spieler wieder aus der Quarantäne und am Training teilnehmen. Die frischen Rückkehrer seien aber noch keine Alternative für die Startelf gegen die Emsländer. Es gäbe Gespräche, "wir gucken, wie sie sich fühlen". Denkbar wären Kurz-Einsätze in der Schlussphase des Spiels", so Trainer Joe Enochs.

"Es muss alles passen"

Die Rollen sind für das Duell im Emsland klar verteilt, die Schwäne sind der klare Außenseiter. Viel zu schlecht waren die Bedingungen zuletzt. "Wir fahren mit einem guten Kader nach Meppen. Die Vorbereitung auf das Spiel war aber natürlich erschwert", meinte Sportdirektor Toni Wachsmuth. Und nun geht es auch noch gegen einen offensivstarken Aufstiegsanwärter, der sich für die 0:4-Klatsche gegen den 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Wochenende rehabilitieren möchte. "Das Spiel gegen Lautern nehmen wir als Ausnahme, weil sich Meppen vor der Winterpause stabil präsentiert hat", meinte Enochs. Der 50-Jährige bezeichnete den Gegner als "spielfreudig", reist mit seiner Mannschaft aber trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich zum Gegner. "Die Jungs haben richtig gut mitgezogen im Training, Gas gegeben, waren voll konzentriert." Klar ist aber: "Es muss alles passen, wenn wir etwas mitnehmen wollen."

Butzen sieht in den vergangenen Tagen auch eine gute Grundlage für die Herangehensweise. "Was haben wir denn zu verlieren?", regte er an. Wirklich rechnen wird schließlich niemand mit dem FSV. "Wir müssen unsere Stärken ins Spiel einbringen. Dann können wir auch gegen so eine Mannschaft gewinnen." Der Gegner solle "auch mit der Wucht, die die Mannschaft und Verein auszeichnet", beeindruckt werden. "Am Ende ist es egal, wie wir das Spiel gewinnen. Vielleicht ist an dem Tag aber auch ein Unentschieden okay."

   

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