Nur 1:1 gegen Havelse: FCM patzt gegen das Schlusslicht
Im Duell des Ersten gegen den Letzten leistete Underdog TSV Havelse starke Gegenwehr und belohnte sich beim 1. FC Magdeburg mit einem 1:1-Unentschieden. Der Ligaprimus hält dennoch neun Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, während Havelse acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer aufweist.
FCM früh unter Druck – und in Führung
Im Vergleich zum 3:2-Sieg in Freiburg II zum Jahresausklang setzte FCM-Trainer Titz in seiner Startelf auf Krempicki, der für Malachowski begann. Havelses Coach Rüdiger Ziehl änderte im Vergleich zum 0:1 gegen Duisburg aus der Vorwoche zweifach und stellte Fölster und Arkenberg für Cicek und Piwernetz von Anfang an auf. Die Rollen schienen eigentlich klar verteilt, doch der Beginn vor 13.385 Zuschauern (deutschlandweiter Rekord an diesem Spieltag) gehörte überraschend klar den Gästen. Nach einem Ballgewinn schalteten die Niedersachsen schnell und Damer steuerte ziemlich frei auf das FCM-Tor zu, ehe er die Kugel etwas verstoppte und so Burger die Chance gab, den Schuss entscheidend abzufälschen (3.). Dieser Mut sollte allerdings nicht belohnt werden – im Gegenteil. Mit der ersten zielstrebigen Aktion setzte sich Atik an der Grundlinie durch und spielte durch die Beine seines Gegenspielers perfekt in den Fuß von Leon Bell Bell, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte, um das 1:0 für die Hausherren zu erzielen (10.). Auch hiervon ließ sich der Underdog nicht nachhaltig beeindrucken und kam durch Teichgräber zu einem weiteren Abschluss, dessen Schuss aus spitzem Winkel allerdings keine Schwierigkeit für Reimann darstellte (13.).
Durchgehend gefährlicher war dennoch weiterhin der FCM, der kurz darauf den zweiten Treffer liegen ließ. Einen Freistoß aus dem Halbfeld zog Atik direkt aufs Tor, wobei er aber am glänzend parierenden Quindt und der Querlatte scheiterte (15.). Die Niedersachen bleiben bei ihrer Strategie des Konterns, doch auch der Ex-Magdeburger Düker konnte einen solchen nicht verwerten und wurde abermals von Burger geblockt (18.). Knapper wurde es nach einem weiteren Versuch von Damer, der Reimann zu einer starken Parade zwang (23.). Immer wieder war es Damer, der mit Offensivaktionen auf sich aufmerksam machte. Eine Flanke des Angreifers fand in der Mitte Froese, der zwar am höchsten stieg, die Kugel per Kopf aber weit über die Querlatte setzte (34.). Auf der Gegenseite verpasste Schuler den zweiten FCM-Treffer, da der Schuss des Stürmers kurz vor der Linie von Fölster gerettet werden konnte (36.). In der Folge beruhigte sich die Begegnung allmählich, sodass die Magdeburger die knappe Führung in die Pause transportieren konnten.
Damers Traum-Freistoß bringt Havelse zurück
Keine Veränderungen nahmen die Trainer zu Beginn des zweiten Durchgangs vor, dennoch mangelte es weiterhin nicht an Esprit. Keine 30 Sekunden waren in Halbzeit zwei gespielt, als Leon Bell Bell erneut frei vor dem TSV-Tor auftauchte, mit seinem Flachschuss aber an einer starken Fußparade von Keeper Norman Quindt scheiterte (46.). Auf der anderen Seite des Spielfelds meldete sich auch Damer wieder an, doch auch der Angreifer der Gäste sollte nicht treffen und schoss am Kasten vorbei (48.). Auf das Tor ging anschließend ein Schlenzer von Ceka, der allerdings nicht platziert genug daherkam und direkt in den Armen von Quindt landete (52.). Noch knapper wurde es bei einer Direktabnahme von Atik, welche dieser denkbar knapp neben den rechten Pfosten setzte (55.). Ähnlich gefährlich tauchte daraufhin auch wieder Havelse im FCM-Strafraum auf. So konnte sich Lakenmacher stark behaupten und visierte das untere kurze Eck an. Reimann stand jedoch goldrichtig und konnte entsprechend entschärfen (59.). Titz reagierte und brachte Rieckmann und Conteh für Krempicki und Schuler (62.). Doch auch die Wechsel sorgten nicht für die erwünschte Entlastung. Stattdessen setzte sich Froese an der Magdeburger Strafraumkante durch und zwang mit seinem Schuss auf das linke Eck Reimann zu einer starken Parade (64.).
Der Ausgleich sollte aber trotzdem folgen. Mit einem absoluten Traum-Freistoß belohnte sich der auffällige Damer und traf zum 1:1 in den Winkel (69.). Der FCM wollte antworten, kam allerdings nicht so recht durch. Ein wuchtiger Schuss von Tobias Müller aus dritter Reihe verfehlte das Ziel überdeutlich (75.). Der TSV war nun erpicht darauf, Zeit von der Uhr zu nehmen und tat dies sehr effektiv. Es folgten diverse Wechsel, die den Spielfluss maßgeblich beeinflussten, wenngleich FCM-Coach Titz ausschließlich mit offensiven Wechseln dagegenhielt. So kam der Ligaprimus durch einen Schuss von Conteh, dessen abgefälschter Versuch über das Gehäuse flog, noch nahe (83.), doch die Zeit lief ab. Stattdessen kam der Gast sogar über Lakenmacher selbst noch zu einer guten Chance, doch Reimann parierte am kurzen Pfosten (89.). Aufregung gab es in der Nachspielzeit, als Kwarteng im TSV-Strafraum zu Fall kam, aber keinen Pfiff erhielt (90+3.). Am Ende blieb es beim Punktverlust der Magdeburger, die gegen das Schlusslicht sicherlich einen Sieg eingeplant haben dürften. Der Vorsprung auf Verfolger Lautern bleibt mit neun Punkten komfortabel, während Havelse mit acht Punkten Rückstand auf das rettende Ufer nur kleine Schritte macht. Einen neuen Anlauf auf alle drei Zähler kann der FCM am kommenden Mittwoch in Duisburg nehmen. Zeitgleich trifft der TSV Havelse auf Wiesbaden.