"Jetzt erst Recht": FSV trotzt der gebeutelten Vorbereitung
Fünfmal in Folge blieb der FSV Zwickau am Jahresende ohne Sieg, dann folgten ein Corona-Ausbruch und eine Spielabsage bei den Schwänen. Die Vorzeichen für einen erfolgreichen Start in die zweite Saisonhälfte waren schwierig – doch in einem engen Spiel beim SV Meppen konnte der FSV das Glück am Ende auf seine Seite ziehen.
"Müssen eine Drangphase überstehen"
Eigentlich hätte Zwickau vor einer Woche gegen Viktoria Köln starten sollen, doch den Termin konnten die Schwäne aufgrund zahlreicher Corona-Infektionen im Team nicht halten. "Wir hatten teilweise sieben Leute im Training", sprach Nils Butzen am Mikrofon von "MagentaSport" von einer Vorbereitung, die weit entfernt vom Optimalfall war. Dennoch ging der FSV in Meppen mit einem 3:1-Sieg vom Platz. Spät, aber glücklich.
"Die Jungs sind an die Leistungsgrenze gegangen, das haben sie super gemacht", betonte daher auch Cheftrainer Joe Enochs, der die entscheidenden Treffer von Manfred Starke (82.) und Dominic Baumann (90.+1) sah. "Es ist ein hartes Stück Arbeit, hier in Meppen gegen eine stabile und sehr gute Mannschaft." Zwar konnten die Schwäne schon durch einen frühen Treffer von Luca Horn (2.) in Führung gehen, doch das Spiel entwickelte sich ausgeglichen. Nach dem Meppener Ausgleich war eine Entscheidung zu beiden Seiten möglich. Enochs blickte in der Pressekonferenz ganz genau zurück: "Wir müssen eine kleine Drangphase überstehen, wo Meppen drei, vier Eckbälle hatte, wo Standardsituationen immer gefährlich sind. Faßbender köpft an die Latte, Ballmert schießt drüber. Das muss man überstehen, wenn man auswärts etwas mitnehmen will."
"Englische Woche wird knifflig"
Das war den Schwänen letztlich eindrucksvoll gelungen, sodass sie sogar den Dreier einfahren konnte. Fünfmal in Folge blieb der FSV vor dem Jahreswechsel noch ohne Sieg, die Abstiegsränge waren schon wieder nah. "Durch die Winterpause ist es ein bisschen im Kopf verschwunden. Aber es wäre schnell wieder aufgekommen, wenn man heute nicht gewonnen hätte", zeigte sich Butzen erleichtert. Mit den Partien gegen Braunschweig (Mittwoch, 19 Uhr) und Berlin (Samstag, 14 Uhr) steht nun ein hartes Programm für die Zwickauer bevor.
"Heute das Spiel wird vielleicht nichtmal das schwierigste sein, weil man für 90 Minuten alles heraushauen kann", gab Butzen angesichts der Strapazen noch zu Bedenken. "Aber die Englische Woche wird knifflig für uns. Im zweiten oder dritten Spiel macht es sich bemerkbar. Da wird sich dann zeigen, wie viele Körner wir haben." Am 11. Januar vermeldete der FSV noch vier Corona-Fälle, nachdem bereits Max Reinthaler betroffen war. Zwei Tage später wurde das Spiel gegen Viktoria Köln abgesagt, nachdem 17 Personen in Quarantäne mussten. Erst fünf Tage vor der Partie kamen einige Spieler wieder aus der Isolation zurück – und dank einer "Jetzt erst Recht"-Entwicklung, wie Butzen betonte, konnte der überraschende Sieg eingefahren werden.