Waldhof Mannheim macht trotz Remis "einen Schritt nach vorne"
Durch das 1:1-Unentschieden beim SV Meppen verpasste es der SV Waldhof Mannheim am Sonntag, auf Rang 3 zu springen. Unzufrieden zeigten sich die Mannheimer nach dem Spiel dennoch nicht und sahen eine positive Entwicklung.
"Spricht für die Moral"
Wer mit niedergeschlagenen Mannheimern nach dem verpassten Sprung auf den 3. Platz gerechnet hatte, wurde nach dem Spiel enttäuscht. "So sind wir erstmal zufrieden", ordnete Verteidiger Alexander Rossipal die Gefühle am Mikrofon von "MagentaSport" ein. Bei einem Auswärtsspiel gegen den SV Meppen müsse "man ein 1:1 einfach mitnehmen", begründete er darüber hinaus. Zumal die Emsländer sogar früh in Führung gingen (6.). Auch der ehemalige Münsteraner und Sandhäuser befand, dass der SVM "sehr, sehr gut reingekommen" sei, ehe die Mannheimer durch einen Kopfballtreffer von Sohm zurück ins Spiel fanden (29.). Dies "spricht für die Moral" und mit dem Abseitstreffer Sohms "könnten wir das sogar noch vor der Halbzeit drehen". Trotzdem sei auch für Glöckner der mitgenommene Punkt "eine gute Sache".
Vor allem die gezeigte "extreme Moral" imponierte dem Übungsleiter. "Normal gehen die Köpfe herunter", analysierte Glöckner, doch sein Team habe das Gegenteil getan und wäre "weiter angelaufen" und habe eine "Trotzreaktion" gezeigt, sodass das 1:1 am Ende als leistungsgerecht empfunden werden konnte. Die Ausrede der Englischen Woche wollte der 45-Jährige indes nicht für den verschlafenen Start gelten lassen. "Es stehen 22 Spieler mit derselben Voraussetzung von Anfang an auf dem Feld", bilanzierte er. Negativ betrachten wollte er den Auftritt dennoch keinesfalls.
"Wir wollen jedes Spiel gewinnen"
Auch von Statistiken, die womöglich gegen die Formkurve der Mannheimer sprachen, ließ er sich dies nicht mies machen. Zwar gewann der SVW nur eines der letzten fünf Spiele und steht bereits bei 28 Gegentoren nach 24 Partien, doch könne man "die Statistik immer negativ oder positiv drehen". Er tendiere eher zu Zweitem und wollte lieber seinem Schützling Rossipal zustimmen, der in dem 1:1 im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen Köln unter der Woche "einen Schritt nach vorne" sah – wenngleich der "Dämpfer unter der Woche" natürlich noch immer präsent war. Trotz des fehlenden Schwungs des SVW steht auch noch immer ein 6. Platz mit lediglich zwei Zählern Rückstand auf den Relegationsrang, sodass das Herbeireden einer Krise wahrlich etwas weit hergeholt wäre.
Dennoch solle das Ausrufen sowie Gutheißen von Unentschieden nicht die Regel werden. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen", gab Glöckner auch die Marschrichtung der kommenden Wochen vor. Als nächstes wartet auf den Waldhof ein Heimspiel gegen Viktoria Berlin am kommenden Samstag – bei dem auch wieder 6.000 Zuschauer erlaubt sein werden. So freute sich der Cheftrainer "auf das Heimspiel endlich wieder vor Zuschauern". Möglichst soll dann am Ende auch wieder ein dreifacher Punktsieg stehen, sodass eine Diskussion um die Einordnung der Form endgültig hinfällig werden kann.