MSV atmet auf: "Geiles Gefühl, das wir lange nicht hatten"

Durch ein Tor von Aziz Bouhaddouz zum 1:0-Erfolg in Wiesbaden konnte der MSV Duisburg den Befreiungsschlag im Abstiegskampf landen. Nach den zwei Pleiten im Verlauf der Englischen Woche war die Stimmung an der Wedau angespannt, nun kann Cheftrainer Hagen Schmidt gemeinsam mit seiner Mannschaft aufatmen. Wie emotional dies ist, zeigte Ersatztorhüter Jo Coppens nach Abpfiff.

Ersatztorhüter wird emotional

In 90 Drittliga-Spielen erlebte der Belgier zwei Abstiege mit Jena und Unterhaching. Die Vorzeichen für den Duisburger Ersatzkeeper standen bei seinem ersten Startelfeinsatz nicht gut, doch der Vertreter des gesperrten Leo Weinkaufs sicherte den Zebras mit starken Paraden die Null. Vorne gelang wiederum der goldene Treffer, sodass sich der MSV nach zwei herben Niederlagen im Verlauf der Woche aufbäumen konnte. "Heute haben wir als Mannschaft ein geiles Gefühl, was wir lange nicht erlebt haben", wurde der 31-Jährige am Mikrofon von "MagentaSport" sichtlich emotional.

Man habe zurecht "richtig auf die Fresse bekommen", nachdem zuletzt neun Gegentore gegen die Zebras fielen. Jetzt zeigte der MSV in Wiesbaden, worauf es im Abstiegskampf ankommt – Einsatzwille und Leidenschaft. "Jeden kämpfen zu sehen, das ist einfach ein überragendes Gefühl, besser geht es nicht", war Coppens ergriffen. Ob es der Schlüsselmoment für die Meidericher sein wird? "Ich will nicht zu weit nach vorne gucken. Lassen wir es heute einfach gut sein und dann den nächsten Schritt machen", bewahrte der belgische Ersatzkeeper die nötige Ruhe. Anders hatte er es in den 90 Spielminuten zuvor auch nicht gehandhabt.

"Nicht wieder so eine Scheiße"

Der zweite Auswärtssieg beschert auch Cheftrainer Hagen Schmidt ein völlig neues Gefühl, denn erstmals ist der MSV unter seiner Leitung nicht mehr auf einem Abstiegsplatz. Zwar ist die Tabelle aufgrund ausstehender Nachholspiele noch verzerrt, doch die Reaktion seiner Mannschaft war genau das, was dem 51-Jährigen gefiel. "Ein Riesenkompliment, wie sie aus der schwierigen Situation zurückgekommen ist. Wir haben gezeigt, dass das zuvor nicht unser Gesicht war", zeigte sich Schmidt erleichtert. In einem kampfbetonten Spiel, in dem "keine Mannschaft so richtig Übergewicht hatte", zogen die Zebras den Sieg – obwohl Siegtorschütze Aziz Bouhaddouz ein höheres Ergebnis vom Elfmeterpunkt verpasste.

Aber auch davon ließ sich der MSV an diesem Tag nicht beunruhigen. Schmidt sprach davon, dass er "wenig Sorgen" verspürte, weil das Vertrauen in die Mannschaft da war. Mit Coppens im Kasten, sowie der Hereinnahme von Stefan Velkov und Niko Bretschneider in der Viererkette, sicherten die Zebras das Ergebnis fast schon ungewohnt souverän ab. "Jetzt müssen wir auch mal nachlegen", richtete Schmidt den Blick schon nach vorne. Am Mittwoch (19 Uhr) steht das Wiederholungsspiel gegen Osnabrück an, danach folgt das Heimspiel gegen Borussia Dortmund II (6. Februar, 14 Uhr). "Wir dürfen nicht nur ein Spiel gewinnen und dann kommt wieder so eine Scheiße, wie zuletzt", machte Schmidt deutlich – und lobte sein Team noch einmal: "Wir haben richtig gut zusammengearbeitet, sonst hätten wir das heute nicht so auf den Platz bringen können." Das wird jetzt kurz genossen.

   

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