Duisburg empfängt den VfL: "Ein Spiel wie jedes andere"
Nach dem Abbruch der Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück wegen vermeintlich rassistischer Beleidigungen gegen VfL-Profi Aaron Opoku Ende letzten Jahres kommt es nun zum Wiederholungsspiel. Ab 19 Uhr wollen sich die Zebras mit dem zweiten Sieg in Folge weiter von den Abstiegsplätzen absetzen.
"Wurde genug zu allem anderen gesagt"
Die Aufregung am 19. Dezember war groß: Nachdem ein MSV-Anhänger Opoku angeblich rassistisch beleidigt haben soll, brach Schiedsrichter Nicolas Winter – der auch dieses Mal wieder pfeifen wird – die Partie nach 33 Minuten beim Stand von 0:0 ab. Der Vorfall wurde aufgearbeitet, Polizei und Staatsanwaltschaft entkräfteten die Vorwürfe. Nun soll also im zweiten Anlauf ein Sieger ermittelt werden. Und beide Teams, die in einem Sondertrikot auflaufen werden, könnten die drei Punkte gut gebrauchen: Der VfL würde mit Platz drei gleichziehen. Die Zebras den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf vier Zähler ausbauen.
"Für uns ist es ein Spiel wie jedes andere. Daher gehen wir das genauso konzentriert an", sagte Coach Hagen Schmidt auf der Pressekonferenz. Die Nebentöne, die mit dieser Partie kommen, "müssen wir ein Stück weit mit annehmen". Der MSV sei "als Verein gegen jegliche Diskriminierung, das werden wir auch immer nach außen vertreten". Aber der 51-Jährige möchte den Fokus auf das Sportliche legen: "Es wurde genug zu allem anderen gesagt."
Erster Sieg nach zwei Niederlagen
Den richtigen Fokus hatte sein Team auch am Wochenende, als es einen überraschenden 1:0-Erfolg beim SV Wehen Wiesbaden gab. "Für uns war die Leistung wichtig, wir wollten eine Reaktion zeigen." Denn das 0:5 zu Hause gegen den 1. FC Magdeburg sei nicht "unser wahres Gesicht" gewesen. "Das hatte jeden von uns an der Ehre gekratzt. Es freut mich für die Jungs, dass sie so eine Leistung auf den Platz gebracht haben und es drei Punkte gab", meinte der gebürtige Thüringer. Auch wenn das Tabellenbild durch einige Nachholspiele der Konkurrenz noch verzerrt ist: Die Meidericher konnten die Abstiegsplätze verlassen, nach zuvor nur einem Sieg aus sieben Spielen auch neuen Mut schöpfen.
Auch wieder mit dabei ist Kolja Pusch. Der 28-Jährige musste in Wiesbaden verletzt ausgewechselt werden, griff sich an den Oberschenkel. Am Montag dann die Entwarnung: "Ich bin bereit." Bei einer lockeren Einheit habe alles funktioniert. "Es war keine muskuläre Verletzung, nur eine Prellung." Damit kann der gebürtige Wuppertaler helfen, gegen die "Spitzenmannschaft, die über eine gute Spielidee verfügt" (Schmidt) wieder zu punkten.