FCM dreht Partie gegen Wiesbaden – FCK und Waldhof mit Siegen
Der 1. FC Magdeburg ist weiter auf Kurs Richtung Zweitliga-Aufstieg. Am Samstag drehten die Elbestädter das Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden nach frühem Rückstand noch zu einem 3:1. Auch der 1. FC Kaiserslautern bleibt nach einem 2:0 beim FSV Zwickau gut im Rennen. Waldhof Mannheim kam gegen Viktoria Berlin spät zu einem 3:2-Erfolg, der VfL Osnabrück gab gegen Türkgücü München durch einen späten Gegentreffer beim 1:1 noch den Sieg aus der Hand. Zudem überraschte der Tabellenletzte TSV Havelse mit einem 3:0 gegen den SV Meppen. Im Sechs-Punkte-Spiel zwischen dem SC Verl und dem Halleschen FC gab es beim 0:0 keinen Sieger.
Magdeburg 3:1 Wiesbaden: FCM zeigt Moral
Die erste Chance des Spiels hatten die Hausherren. Nachdem die halbe Wiesbadener Defensive umfiel, kam Ito an den Ball, konnte diesen aber nicht im gegnerischen Gehäuse unterbringen. Besser machten es wenig später die Hessen: Nach einer Flanke von der rechten Seite nutzte Nilsson seine körperlichen Vorteile aus und köpfte zum 1:0 ein (14.). Natürlich wollte der FCM das nicht auf sich sitzen lassen, tat sich aber extrem schwer, Lücken in der kompakten Defensive der Gäste zu finden. FCM-Coach Titz reagierte früh, brachte nach 35 Minuten mit Jakubiak und Malachowski zwei frische Kräfte. Ob es an den Wechseln lag? Man weiß es nicht, aber die Elbestädter kamen kurz darauf zum Ausgleich – unter Mithilfe der Gäste. Stanic holte Ito im Strafraum sehr ungeschickt von den Beinen, Ceka ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte per Strafstoß den Ausgleich zum 1:1 (38.).
Winter-Zugang Ito war auch in der zweiten Hälfte wieder im Mittelpunkt. Der Japaner dribbelte im Strafraum an zwei Gegenspielern vorbei, schloss aus spitzem Winkel ab. Doch SVWW-Torwart Stritzel parierte per Fuß (57.). Zehn Minuten später war es dann soweit, der FCM erzielte die Führung. Atik brachte einen Freistoß in den Strafraum, Condé setzte sich im Duell mit Nilsson durch und erzielte per Kopf das 2:1 für den Tabellenführer. Und der Ligaprimus ließ nicht locker, Stritzel musste sich nach einem Obermair-Abschluss lang machen und den Einschlag verhindern (75.). Die Gäste machten sich das Leben auch noch zusätzlich schwer: Wegen Ballwegschlagens sah Taffertshofer noch die gelb-rote Karte (79.). Und das nutzte die Titz-Truppe sofort aus. Nach Ballgewinn schaltete der FCM um, letztlich erzielte Atik das 3:1 zur Vorentscheidung (83.). Der FCM bleibt somit souveräner Tabellenführer und liegt vorerst 16 Punkte vor dem vierten Platz, die Wiesbadener bleiben nach der zweiten Pleite in Folge Zehnter.
Zwickau 0:2 Kaiserslautern: Boyd bejubelt Debüt-Treffer
Großes Spektakel gab es in Westsachsen zunächst nicht. Der FSV war nach Eckstößen immer mal wieder gefährlich. Doch ansonsten erlebten die 1.000 Zuschauer einen ruhigen Auftakt. Das erste Mal gefährlich wurde es auf Seiten der Schwäne. Baumann entwischte seinen Bewachern und köpfte den Ball an die Latte (23.). Glück für die Pfälzer, die zuletzt neun Spiele ungeschlagen waren. Auf Seiten des FCK hätte Boyd zu einer guten Chance kommen können, doch der Angreifer erreichte einen Zuck-Freistoß freistehend nicht (25.). Dass er es besser kann, zeigte der 30-jährige Winterzugang kurz vor der Pause. Nach einem Schuss von Wunderlich hielt er einfach seinen Fuß in die Flugbahn und überraschte FSV-Torwart Brinkies somit – 1:0 für den FCK und das erste Tor für den US-Boy im Trikot des neuen Arbeitgebers (38.). Anschließend wären die Zwickauer beinahe noch zum 1:1 gekommen, nachdem Spahic ein Ball durch die Hände gerutscht war. Klingenburg konnte gerade noch vor der Linie retten (42.).
Auch in der 51. Minute war der FSV nah dran am Ausgleich. Klingenburg fälschte einen Schuss von Gomez vor die Füße von Horn ab, der aber trotz freier Schussbahn am Ball vorbeitrat. Noch bitterer wurde es für den 23-Jährigen ein paar Minuten später. Er kam zu spät in einen Zweikampf mit Ritter und foulte diesen. Den Strafstoß verwandelte Kiprit zum 2:0 (57.). Es war die Krönung auf einen abgezockten Auftritt des Tabellenzweiten, der sich im Stile einer Spitzenmannschaft präsentierte. Dass die Pfälzer erst 13 Gegentore kassiert haben, mussten auch die Sachsen zu spüren bekommen. Ein Durchkommen gab es kaum, stattdessen musste Brinkies gegen Wunderlich das 0:3 verhindern (67.). Auch in der Folge hatte der FCK noch mehrere gute Chancen, doch Tomiak (77.). und Ritter (83.) hatten Pech mit Keeper und Aluminium. Die Roten Teufel bleiben nach dem vierten Sieg in Folge somit auf Rang zwei und dürfen weiter vom Aufstieg träumen. Der FSV bleibt im Mittelfeld mit sechs Punkten Abstand auf einen Abstiegsplatz.
Mannheim 3:2 Berlin: Martinovic trifft spät zum Sieg
Einen wilden Auftakt erlebten die Fans in Mannheim. Bereits nach 35 Sekunden gingen die Gäste durch Ezeh in Führung. Damit stand fest, dass der Waldhof auf das zwölfte Spiel in Folge nicht ohne Gegentreffer bleiben würde – Negativrekord. Doch die Hausherren waren nicht geschockt, Schnatterer besorgte in seinem 200. Drittligaspiel nach exakt zwei Minuten das 1:1. In der Folge waren die Buwe die aktivere Mannschaft, gute Chancen blieben aber vorerst aus. Doch an Intensität mangelte es keineswegs. Nach 37 Minuten gingen die Hauptstädter, die aufgrund vieler Corona-Infektionen erst ihr zweiten Spiel des Jahres hatten, wieder in Führung: Ezeh zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern gefühlvoll in die Maschen. Doch wieder schlugen die Hausherren schnell zurück. Nachdem Makreckis Höger zu Fall gebracht hatte, nutzte Boyamba die Chance vom Elfmeterpunkt zum 2:2 (43.).
Und das muntere Toreschießen hätte auch schnell im zweiten Durchgang weitergehen können. Doch Waldhof-Angreifer Sohm schoss aus Nahdistanz zu zentral aufs Tor, stellte Berlins Schlussmann Krahl so vor keine Probleme (55.). Weitere Ereignisse ließen danach auf sich warten. Zu viele Fehler im Aufbauspiel verhinderten auf beiden Seiten, dass eine Mannschaft zu guten Chancen kam. Aber dann, kurz vor dem Ende, konnten die Heimfans doch noch jubeln. Der eingewechselte Martinovic kam nach einem Doppelpass im Strafraum an den Ball und erzielte aus wenigen Metern das entscheidende Tor zum 3:2 (85.). Der Waldhof steht nun auf Platz vier, Berlin steht drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
Osnabrück 1:1 Türkgücü: VfL gibt Sieg spät aus der Hand
Der VfL wurde seiner Favoritenrolle gerecht und erspielte sich schnell die ersten guten Chancen. Simakala vergab jedoch (7./10.). Aber auch die Gäste aus München meldeten sich im Spiel an, Rieder zwang VfL-Schlussmann Kühn zu einer ersten Parade (14.). Klaas versuchte es auf der Gegenseite mal aus der Distanz, doch auch hier war Türkgücü-Keeper Flückiger, der für Vollath zwischen den Pfosten stand, zur Stelle (15.). Anschließen passierte wenig Nennenswertes vor und in beiden Strafräumen, Türkgücü konnte gut dagegenhalten. Eine gute Chance hatten die Niedersachsen aber noch! Nach einer Freistoßflanke von Haas kam Biermann mit dem Kopf an den Ball kam, doch der starke Flückiger packte eine hervorragende Fußabwehr aus und lenkte den Ball ins Toraus (39.).
Auch nach dem Seitenwechsel verzweifelten die Lila-Weißen wieder an Flückiger. Dieses Mal parierte der 30-Jährige einen Abschluss von Opoku (50.). Auch in der Folge ging das Privat-Duell zwischen Keeper und VfL weiter: Zunächst konnte er im letzten Moment entschärfen, nachdem Heider den Ball nicht richtig erwischt hatte (53.), nach einer Stunde fand auch Klaas erneut seinen Meister im Mann mit den Handschuhen. Und es blieb zum Verzweifeln für das Team von der Bremer Brücke: Nach 65 Minuten traf Beermann mit einem Kopfball nur die Latte. In der Schlussphase kamen die Gäste noch einmal auf, Irving zog ab, Kühn konnte den Ball per Faust parieren (78.). Als es dann trotz vieler Chancen tatsächlich nach einem 0:0 aussah, flankte Bertram gefühlvoll an den langen Pfosten, wo Simakala komplett allein stand und zum 1:0 einnickte (86.). Doch es war noch nicht der Schlusspunkt: Vrenezi war in der dritten Minute der Nachspielzeit noch erfolgreich, sicherte Türkgücü einen ganz späten Punkt. Der VfL rückte dennoch auf Rang drei, die Münchener bleiben auf Rang 18, zeigten aber, dass die Moral trotz Insolvenz und ungeklärter Zukunft noch intakt ist.
Havelse 3:0 Meppen: TSV verlässt den letzten Platz
Bereits zum 30. Mal trafen beide Mannschaften in einem Pflichtspiel aufeinander. Und der Außenseiter aus Havelse wollte von Beginn an klarmachen, wer als Sieger vom Platz gehen soll. Bereits nach vier Minuten köpfte Plume nach einer Flanke von Riedel den Ball an die Latte – Glück für Meppen. In der Folge waren Flanken das bevorzugte Mittel beider Teams, spielerisch lief nicht viel zusammen. Doch auch die Hereingaben ließen die nötige Qualität vermissen, weshalb es keine gefährlichen Aktionen zu bestaunen gab. Das änderte sich nach 35 Minuten. Der "Gastgeber" (gespielt wird in Hannover) ging durch Damer in Führung. Der 22-Jährige schoss aus rund 15 Metern trocken ins untere linke Eck, brachte seine Mannschaft in Führung. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte der Torschütze per Freistoß eine weiter gute Möglichkeit, verfehlte das Meppener Gehäuse aber knapp (45.+2). Vom einstigen Überflieger-Team aus dem Emsland war bis dato nichts zu sehen.
Nachdem Meppen durch Faßbender (46.) und Guder (49.) vergeben hatten, schlugen die Hausherren wieder zu – und wie! Nach einer Meppener Ecke kam Froese kurz vor dem eigenen Strafraum an den Ball. Der gebürtige Kubaner flitzte danach über das gesamte Feld, rannte allen Gegenspielern davon und behielt auch noch vor SVM-Keeper Domaschke die Nerven – 2:0 (50.). Wer nun auf eine Aufholjagd der Meppener gesetzt hatte, sah sich getäuscht. Stattdessen gab es sogar noch einen Handelfmeter für den TSV, nachdem Al-Hazaimeh einen Schuss aus kurzer Distanz mit dem Arm geblockt hatte. Froese nutzte die Gelegenheit aus elf Metern und entschied das Duell mit dem 3:0 (74.). Durch den zweiten Sieg in Folge konnte Havelse die rote Laterne vorerst an Würzburg übergeben und liegt noch drei Punkte hinter dem rettenden Ufer (hat allerdings auch zwei Spiele mehr absolviert). Meppen fällt auf den siebten Rang ab.
Verl 0:0 Halle: Zähes Spiel auf schlechtem Rasen
Der Auftakt für den Halleschen FC war vielversprechend. Bereits in der ersten Minute kam Angreifer Huth an den Ball, beförderte diesen aber über das Tor. Kurz darf rutschte Eberwein knapp an einer Flanke von Titsch-Rivero vorbei (7.). In der Folge versuchten es beide Mannschaften immer wieder mit Abschlüssen, die die Torhüter jedoch vor keine Probleme stellten. Auch der wirklich in einem schlechten Zustand befindliche Rasen war den Versuchen einer gepflegten Spieleröffnung nicht zuträglich. Der HFC, der mehr für das Spiel investierte, forderte dann kurz vor der Halbzeit noch einen Strafstoß. Eberwein war nach Stellwagens Einsatz gefallen, wurde vom Gegner auch am Fuß getroffen. Trotz aller Proteste blieb der Pfiff von Schiedsrichter Christian Ballweg aber aus. So ging es torlos in die Kabinen.
Auch in der Folge waren die Saalestädter das engagiertere Team, wurde aber einfach nicht zwingend, auch wenn der Druck phasenweise erhöht wurde. Schüsse wurden immer wieder geblockt und Pässe abgefangen. Gefährlicher wurde es in der 81. Minute, als Kreuzer einen Freistoß knapp am Verler Tor vorbeistreichelte. So blieb es bei der Punkteteilung, die den HFC mehr stören wird als den SCV. Die Gäste verlassen die Abstiegsränge, stehen auf Platz 16. Einen Platz und einen Punkt davor stehen die Ostwestfalen, die allerdings schon zwei Spiele mehr absolviert haben als der Kontrahent.