Seit drei Spielen sieglos: Schiele über Schlafmützigkeit verärgert

Ganz ungetrübt war Michael Schieles Freude über Eintracht Braunschweigs erfolgreiche Aufholjagd zum 2:2 beim Aufstiegsrivalen 1860 München nicht. Der Gäste-Trainer ärgerte sich nach dem Löwen-Duell über die abermalige Schlafmützigkeit seiner Mannschaft in der Anfangsphase, fand aber dennoch genug Anlass zu Zuversicht für den Saisonendspurt.

Ball von "vorne rechts" nach "hinten links"

"Es war unglaublich", sagte Schiele nach Spielschluss auf der Pressekonferenz kopfschüttelnd, "eigentlich ist der Ball bei uns vorne rechts, doch plötzlich bei uns hinten links – und schon wieder liegen wir nach drei Minuten zurück." Der Unmut des 43-Jährigen ist mit Blick auf Braunschweigs zwei zuvor auch schon erfolglosen Spiele verständlich: Sechs Tage zuvor beim 1:1 gegen den SC Verl klingelte es nach sechs Minuten im Eintracht-Tor, und im vorherigen Spiel beim FSV Zwickau fiel das gegnerische Siegtor nach neun Zeigerumrundungen.

Dennoch hinterließ Schiele in München keine Zweifel an der Überzeugung von den Fähigkeiten seines Teams – auch aufgrund des Ausgleichs durch die Treffer nach dem Seitenwechsel von Lion Lauterbach (56.) und Jan-Hendrik Marx (78.): "Wir haben uns nicht beirren lassen, den Gegner in der zweiten Hälfte reingedrückt und kompromissloser Fußball gespielt. Natürlich ist es ärgerlich, wenn man in Rückstand gerät, aber mir hat gefallen, dass die Mannschaft Moral gezeigt hat. 1860 hat seine Möglichkeiten eiskalt genutzt, wir aber wieder nicht – aber da kommen wir wieder hin."

Gute Ausgangsposition

So angetan war der BTSV-Coach vom engagierten Auftritt seiner Elf nach dem Seitenwechsel, dass Schiele sogar aus seinen Hoffnungen auf einen Sieg bis zur gelb-roten Karte für Brian Behrendt (87.) kein Hehl machen wollte. "Es wäre interessant gewesen, ob wir mit elf gegen elf noch hätten nachlegen können", meinte Schiele. Doch in Relation zum zuvor viermal nacheinander siegreichen Gegner und Spielverlauf mochte Schiele auch nicht als zu vermessen wirken. "Ich muss die Moral und den Fleiß der Mannschaft hervorheben, dass wir bei so einem starken Gegner in der zweiten Hälfte weiter Fußball gespielt und an uns geglaubt haben und dem Sieg am Ende sogar etwas näher waren", resümierte der Braunschweiger Übungsleiter.

Die Niedersachsen konnten sich ihre Lässigkeit weitgehend auch gut ohne Arroganz-Verdacht leisten. Einerseits hielt die Eintracht den potenziellen Konkurrenten München im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg weiter auf Distanz (fünf Punkte Vorsprung), hielt sich jedoch ungeachtet des neuerlichen Punkteverlustes in der Spitzengruppe. Somit dürfte Schiele klar gewesen sein, dass Braunschweigs Ausgangsposition vor dem nächsten Spiel am Samstag gegen Aufsteiger SC Freiburg II durchaus schlechter sein könnte.

   

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