Enochs nach Glückssieg: "Brauchen uns nicht zu schämen"
Durch einen Lucky-Punch in der Nachspielzeit konnte sich der FSV Zwickau am Dienstagabend im Nachholspiel mit 1:0 gegen Viktoria Köln durchsetzen und weiter Abstand zu den Abstiegsplätzen gewinnen. Dass der Treffer nicht hätte fallen dürfen, sahen die Beteiligten ein Stück weit als Wiedergutmachung für eigene bittere Momente.
"Extrem bitter für Köln"
Ein wenig Mitleid mit dem Gegner hatte Joe Enochs nach dem Spiel tatsächlich. "Fehlentscheidungen passieren in der 3. Liga. Dass wir davon profitiert haben, ist extrem bitter für Köln", sagte der 50-Jährige auf der Pressekonferenz. Doch der gebürtige Kalifornier betonte auch, sein Team brauche sich für den Sieg "nicht zu schämen. Es war ein Arbeitssieg". Zudem hätten seine Spieler ebenfalls oft genug späte Tore und auch Fehlentscheidungen der Unparteiischen hinnehmen müssen.
Es war also aus Sicht der Schwäne auch eine Art Wiedergutmachung. Denn wie sie zum dritten Sieg aus den vergangenen vier Partien kamen, war äußerst glücklich. Nach einem Zweikampf zwischen Kölns Marcel Risse und Zwickaus Lars Lokotsch entschied Schiedsrichter Florian Lechner auf Eckstoß für die Hausherren. Eine klare Fehlentscheidung, war Lokotsch doch eindeutig zuletzt am Ball. Die Westsachsen beweisen daraufhin erneut ihre Stärken beim ruhenden Ball, Lokotsch erzielte nach Hereingabe von Patrick Göbel das 1:0 (90.+2). "Das ist dann halt so", meinte der Torschütze bei "MagentaSport" mit Blick auf die Entstehung des Eckballs.
Enochs mit Selbstkritik
Es war ein Geschenk, das die Hausherren gern angenommen haben. Denn aus dem Spiel heraus gab es nicht allzu viel zu bestaunen. Was Coach Enochs auf seine Kappe nahm. Er hatte das 4-4-2-System auf eine defensive Dreierkette umgestellt, um der Stärke der Kölner entgegenzuwirken. "Sie wollen flach durchs Zentrum spielen. Wir wollten noch einen zentralen Mittelfeldspieler dabei haben." Zwar ging der Plan aus defensiver Sicht auf, "aber vorn haben wir keinen Weg gefunden, um torgefährlich zu werden". Mitte der zweiten Halbzeit stellte Enochs um, "das tat uns gut. Die Jungs haben Frische gewonnen durch die Abläufe, die wir beim 4-4-2 haben".
Durch den am Ende glücklichen Sieg steht der FSV bereits neun Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, konnte sich durch einen guten Start nach der Winterpause ein Punkte-Polster anfuttern. Doch Lokotsch warnte, das Team müsse "auf dem Boden bleiben. Wir wissen ganz genau, wie schnell es in der Liga gehen kann und um die Qualität der Mannschaften, die da unten stehen." Der 25-Jährige prognostizierte: "Wir haben uns noch lange nicht abgesetzt, es wird noch eine sehr lange Saison." Die schon am Freitag weitergeht. Dann steht das Ostduell beim Halleschen FC an.