Spielbetrieb bei Türkgücü wohl vorerst bis Ende Februar gesichert

Nachdem bei Türkgücü München in Folge der Insolvenz bislang nur die Spiele in Osnabrück und Halle abgesichert waren, will die "Abendzeitung" nun erfahren haben, dass der Spielbetrieb vorerst bis Ende Februar gesichert ist.

Stadtduell gegen 1860 kann stattfinden

Somit kann neben den Partien gegen Mannheim (12. Februar), Duisburg (19. Februar) und Saarbrücken (28. Februar) auch das Stadtduell gegen 1860 München am 16. Februar wie geplant stattfinden. Ein nicht unwichtiger Fakt für Türkgücü, soll das Duell gegen die Löwen doch die leeren Kassen füllen. Rund 4.000 Karten sind bislang verkauft, ein hoher fünfstelliger Betrag dürfte dem insolventen Klub damit bereits sicher sein. Bis zu 15.000 Fans sind erlaubt, wobei einige 1860-Anhänger die Partie boykottieren, um den Stadtrivalen finanziell nicht zu unterstützen. Auch die Tatsache, dass Türkgücü am vergangenen Freitag – nur vier Tage nach Anmeldung der Insolvenz – mit dem US-Finanzdienstleister "Remitly" einen neuen Hauptsponsor vorstellen konnte, hat die finanzielle Lage etwas verbessert.

Wie es ab Ende Februar weitergeht, bleibt allerdings ungewiss. Die entscheidende Frage ist: Gelingt es den Verantwortlichen, neue Geldgeber zu finden? Oder investiert Hasan Kivran doch nochmal, nachdem er Ende Januar nicht bereit war, eine Summe von zwei Millionen Euro zur Verfügung zu stellen? Die Gehälter werden vorerst von der Agentur für Arbeit gezahlt – allerdings nur für die Monate Februar, März und April. Spätestens danach braucht Türkgücü eine nicht unwesentliche Summe, um den Spielbetrieb bis zum Saisonende fortsetzen zu können.

"Die Mannschaft lebt, die Mannschaft will"

Aus sportlicher Sicht sind die Hoffnungen auf den Klassenerhalt unterdessen weiter gesunken: Nach dem 1:1 in Osnabrück und dem 0:1 in Halle wartet Türkgücü als Drittletzter nun schon seit zwölf Spielen auf einen Sieg und hat bereits zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Sobald der Neun-Punkte-Abzug aufgrund der Insolvenz rechtskräftig wird, fallen die Münchner auf den letzten Platz zurück und würden nach aktuellem Stand elf Zähler hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz rangieren – bei nur noch 14 ausstehenden Partien. Immerhin: Mangelende Einsatzbereitschaft kann man den Spielern trotz der prekären Lage nicht vorwerfen – das haben die letzten beiden Partien gezeigt.

"Die Mannschaft lebt, die Mannschaft will, die Mannschaft beißt", sagte Torhüter Franco Flückiger nach der Niederlage in Halle. Die angespannte Personalsituation macht es Türkgücü derzeit nicht einfacher: Weil mehrere Spieler verletzt sind und René Vollath, Sebastian Maier, Filip Kusic sowie Ünal Tosun wie schon gegen Osnabrück nicht berücksichtigt worden waren, umfasste der Kader am Dienstagabend gerade mal 16 Akteure. Auf der Bank saßen lediglich vier Feldspieler. "Ich bin sehr stolz auf die Leute, die hier das Beste gegeben haben", sagte Trainer Andreas Heraf, der bereits darüber in Kenntnis gesetzt worden war, "dass es weitergeht. Zumindest ist das der letzte Stand". Vorerst bis Ende des Monats haben sich die Verantwortlichen und Insolvenzverwalter Max Liebig nun Zeit verschafft.

   

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