1860 München: Mit Sieg beim SV Meppen oben dranbleiben

In der Erfolgsserie des TSV 1860 München war das Verspielen eines 2:0-Vorsprung gegen Braunschweig ein großes Ärgernis. Besser soll es für die Löwen beim SV Meppen laufen (Samstag, 14 Uhr), doch Cheftrainer Michael Köllner warnte vor zu viel Übermut. Schließlich steht der SVM vor 1860 – und das Ziel muss sein, den Anschluss herzustellen und oben dran zu bleiben.

"Möchte aus 15 Spielen auch 45 Punkte"

13 Punkte aus fünf Spielen ist eine Ausbeute, für die sich Michael Köllner nicht entschuldigen will. Das gilt natürlich insbesondere nach dem 2:2-Unentschieden gegen Braunschweig. "Wir sind schon zufrieden, auch wenn es uns gewurmt hat", machte der 1860-Cheftrainer daher klar. "Wir haben thematisiert, wie uns das Spiel noch entgleiten konnte. Aber wir haben auch nicht gegen Laufkundschaft gespielt, sondern gegen jemanden mit brutaler Qualität." Ähnlich, wenn auch in anderen Verhältnismäßigkeiten, wird es sich in Meppen verhalten.

"Meppen ist für viele eine graue Maus, die aber aus wenigen Mitteln sehr viel macht", warnte Köllner vor Übermut im Emsland. Denn auch das Publikum in Meppen zählt für den 52-Jährigen zur enthusiastischen Sorte – zumal am Samstag kurzfristig 5.000 Fans zugelassen wurden. Deswegen hofft Köllner, dass es den Löwen gelingt, die "kleinen Nuancen wieder auf unsere Seite zu ziehen". Denn trotz aller Zufriedenheit ist für den Fußballlehrer klar: "Ich möchte aus 15 Spielen auch 45 Punkte holen, ist doch keine Frage."

Corona-Müdigkeit genauestens beobachten

Dass die Löwen dazu fähig sind, daran zweifelte Köllner nicht. "Wir brauchen 90 Minuten lang ein technisch gutes Spiel. Dann sind wir in der Lage, jedes Spiel gewinnen zu können", versicherte der Übungsleiter. Gegen Braunschweig habe das in der zweiten Halbzeit nicht mehr geklappt, auch da seien unterschiedliche Faktoren ein Grund. Beispielsweise eine gewisse Müdigkeit, die bei den Münchnern nach Tagen mit Covid-19-Erkrankungen hinter sich hat. Ohnehin zählt für Köllner Vorsicht mehr als Nachsicht: "Wir tun in unserer medizinischen Abteilung alles dafür, dass wir auch bei der Wiedereingliederung alles untersuchen und grünes Licht auch wirklich grünes Licht ist." Worst-Case-Szenarien auf dem Platz wolle Köllner nicht erleben.

Deshalb erhielten Stefan Lex, Marcel Bär und Semi Belkahia zuletzt auch Trainingspausen. Beim Innenverteidiger müsse Köllner noch abwarten, ob er bis zum Wochenende wieder fit ist, die Stürmer sah der Cheftrainer bereits an Bord. Mit Nathan Wicht und Fabian Greilinger kehrten zudem zwei Akteure wieder in Aufbautraining zurück, Marius Willsch konnte Lauftraining absolvieren, während Stephan Salger nach der fünften gelben Karte gesperrt ist. Noch keine Prognose gibt es bei Daniel Wein (Fußverletzung). Das wiederum hat natürlich auch Auswirkungen auf das System, bei dem 1860 zuletzt mit einer Dreierkette gut fuhr. "Ich werde ausschließen, dass wir bis zum Saisonende jetzt immer darin spielen. Da muss man immer wieder nachschauen", erklärte Köllner diesbezüglich, dass er der Mannschaft keine Formation aufzwingen wird, die nicht zu ihr passt – doch im Moment läuft es nicht schlecht.

"Zeige nur Perspektiven auf"

Dazu bezog der 52-Jährige auch Stellung zu ausstehenden Vertragsverlängerungen, beispielsweise bei Stammtorhüter Marco Hiller. "Marco ist keiner, der eine wilde Zockerei mit dem Verein anfangen will", betonte Köllner, dass sich Spieler und Klub beidseitig in dieselbe Richtung begeben würden. Er gehe sogar davon aus, dass die Sportliche Leitung den Vollzug "hinbekommen wird". "Ich kenne aus der jüngsten Zeit keinen Spieler, der hier bleiben wollte und den wir auch halten wollten, bei dem es nicht geklappt hat", zeigte sich Köllner zuversichtlich.

Auch Dennis Dressel würde er entsprechend gerne halten, obwohl der zentrale Mittelfeldspieler umworben ist. "Ich überrede keinen Spieler, das muss von den Spielern selbst kommen. Ich zeige nur Perspektiven auf", versicherte der Coach. Und das Dressel für ihn als unverzichtbarer Akteur gilt, müsse er dem Jungen auch nicht jeden Tag erzählen. Klar ist, dass sportlicher Erfolg selten die Chancen verringert.

   

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