Havelse verpasst Anschluss: "Einfach mal auf die Hütte knallen"
Zwei Siege in Folge brachten den TSV Havelse in Schlagdistanz zum rettenden Ufer, doch der dritte Streich gegen Borussia Dortmund II (0:1) blieb aus. Das lag allerdings nicht daran, dass den Niedersachsen die nötigen Chancen dazu gefehlt hätten. Ein Ärgernis bleibt, dass ausgerechnet der abstiegsbedrohte Aufsteiger den Ball manchmal ins Tor tragen will.
Quindts Paraden und Weisheiten
"Wir sagen immer wieder, im Training auch, dass wir im letzten Drittel mal nicht abspielen sollten, sondern einfach volle Kanone auf die Hütte knallen müssen", ärgerte sich TSV-Torhüter Norman Quindt am Mikrofon von "MagentaSport". Zuvor hatte der 25-Jährige mit zahlreichen Paraden, darunter ein gehaltener Strafstoß von Berkan Taz, lange die Null gehalten. "Wir müssen nur noch vorne die Möglichkeiten nutzen. Wir sind ja vor dem Tor. Das sieht ja jeder, dass wir die Chancen haben", so Quindt.
Beim einzigen Gegentreffer des Tages war der Schlussmann letztlich aber auch machtlos, sodass Havelse nach zwei Siegen in Folge wieder als Verlierer vom Platz ging. Vorwürfe machte der 25-Jährige seinem Team nach dem entscheidenden Eckball nicht. "Das kann passieren, das passiert auch anderen Teams. Man geht hoch, versucht alles Mögliche und dann ist das halt leider so", fasste Quindt den glücklichen Moment für Dortmund II zusammen. Zuvor war der TSV stabil in der Abwehr, danach drängten die Niedersachsen auf den Ausgleich. Am Ende blieben Quindt nur neue Weisheiten: "Wenn man zu wenig draufschießt und der Gegner ein bisschen mehr draufschießt, dann verliert man so ein Ding."
"Sind gerade dann wach"
Tabellarisch ist die 0:1-Niederlage ein bitterer Rückschlag für die Havelser. Weil Duisburg im Kellerduell mit Würzburg gewinnen konnte (2:1), vergrößert sich der Rückstand auf das rettende Ufer wieder auf sechs Punkte. Zuvor hatte der TSV mit den jüngsten Erfolgen auf vier Zähler verkürzt. "Es ist einfach ärgerlich, dass wir durch eine Standardsituation, durch einen Eckball, das Tor kassieren", schimpfte auch Cheftrainer Rüdiger Ziehl. Dass die Dortmunder spielerisch die besseren Anlagen auf den Platz bringen würden, war abzusehen. Dagegen hielt Havelse aber lange mit.
"Wir haben vieles wegverteidigt und dann beim Eckball geschlafen", fasste Ziehl zusammen. Zudem war dem Übungsleiter ebenfalls nicht entgangen, dass seine Mannschaft oftmals den Abschluss verpasste. "Es sind Situationen, in denen wir die falschen Entscheidungen in den entscheidenden Momenten machen", so Ziehl. Das darf den Niedersachsen am Sonntag nicht mehr passieren. Im Heimspiel trifft Havelse auf Würzburg (Sonntag, 13 Uhr) – es ist das Duell Vorletzter gegen Letzter. Ziehl war zuversichtlich: "Ein hochinteressantes Spiel mit hoher Bedeutung. Ich bin guter Dinge, dass wir gerade dann wach sind."