VfL Osnabrück mit Punkt in Köln "nicht ganz unzufrieden"
Der VfL Osnabrück bleibt in diesem Jahr weiter ungeschlagen, ist nun schon seit sieben Partien ohne Niederlage. Am Montagabend kamen die Niedersachsen nach einem Rückstand noch zu einem 1:1 bei Viktoria Köln, womit Trainer Daniel Scherning "nicht ganz unzufrieden war". Gleichzeitig hatte er aber auch Kritikpunkte.
"Haben viele einfache Fehler gemacht"
Nur wenige Minuten vor dem Abpfiff mussten alle, die es mit dem VfL halten, einmal ganz kräftig durchpusten. Denn Kölns Luca Marseiler war auf und davon, war vor Schlussmann Philipp Kühn, platzierte den Ball aber letztlich einige Zentimeter neben den linken Pfosten des Osnabrücker Gehäuses und verpasste damit den späten Siegtreffer der Hausherren (88.). "Wir hätten auch als Verlierer vom Platz gehen können. Das war phasenweise nicht gut und kompakt verteidigt von uns", sagte VfL-Coach Daniel Scherning nach der Partie bei "MagentaSport". Deshalb sei der 38-Jährig mit dem Punkt auch "nicht ganz unzufrieden".
Denn er hatte ein leidenschaftliches, intensives Duell mit vielen Zweikämpfen gesehen, in denen der Gegner seiner Mannschaft "alles abverlangt" hätte. "Hinten raus war auf beiden Seiten alles möglich, wir haben mit offenem Visier gespielt." Ulrich Taffertshofer hingegen war beim Vereins-TV etwas enttäuschter: "Die ersten Minuten waren noch okay. Danach war es ziemlich zerfahren, wir haben viele einfache Fehler gemacht." Der Mittelfeldspieler, der am Montag 30-Jahre alt wurde, hatte auch die Kompaktheit vermisst. Aufgrund einer besseren, weil stabileren zweiten Halbzeit sei der Ausgleich jedoch "verdient" gewesen.
Simakala vergibt frühe Führung
Doch das Duell hätte auch anders verlaufen können. Bereits nach sieben Minuten wurde Ba-Muaka Simakala freigespielt, verlor vor dem Tor aber die Nerven. Sein Abschluss ging ein gutes Stück über das Gehäuse. "Das waren die Momente, die wir haben wollten – Balleroberung und dann in die Tiefe", sagte Scherning. "Es wäre ein perfekter Start gewesen, früh zu führen." Stattdessen machten die Rheinländer das erste Tor, nachdem den Lila-Weißen nach und nach der Schwung in der Offensive verloren ging. Bei einem extrem gut getretenen Freistoß von David Philipp war Kühn nach einer halben Stunde machtlos, konnte nur hinterherschauen, wie die Kugel im Netz einschlug.
Doch nach etwas Feinjustierung gelang den Gästen schnell nach Wiederanpfiff der Ausgleich. Eine eigentlich zu weit geschlagene Flanke landete im Strafraum bei Aaron Opoku, der den Ball in die Strafraummitte brachte. Dort stand Sven Köhler alleingelassen und erzielte das 1:1 (50.). "Wir haben in der Pause gesagt, dass wir die Balle Richtung Strafraum scharf machen müssen. Wir hatten in der Szene auf beiden Seiten in der Box eine gute Besetzung", lobte der Coach. Der zudem auch die Moral seines Teams hervorhob. Denn wie schon gegen den BVB II (2:2 nach 0:2) wurde ein Rückstand aufgeholt. "Das war wichtig bei einer richtig guten Mannschaft, die viel Qualität hat, kein normaler Tabellen-13. ist."
Durch das Remis bleibt das Team auf Rang fünf, liegt nur einen Punkt hinter dem Relegationsrang. In den folgenden drei Partien warten nun Eintracht Braunschweig (4.), der SV Meppen (8.) und der 1. FC Kaiserslautern (2.). Dann wird sich zeigen, wie aufstiegsreif die Mannschaft ist.