MSV-Coach Schmidt: "Heimspiele sollen wieder Quell der Freude sein"
Die Heimschwäche der vergangenen Monate ist ein Grund für die großen Abstiegssorgen des MSV Duisburg. Nach nur einem Punkt aus den vergangenen sechs Auftritten im eigenen Stadion wollen die Meidericher im Abstiegsduell am Samstag mit Türkgücü München den Wedau-Fluch allerdings mit dem Rückenwind ausgerechnet ihres Auswärtserfolges bei den Würzburger Kickers bannen.
"Wollen Heimmisere beheben"
Coach Hagen Schmidt hält in seiner Zuversicht nach dem Erfolg im vorherigen Kellerduell Heimspiele trotz der schon dreieinhalbmonatigen Durststecke seines Team auf heimischen Platz offenkundig immer noch für einen Pluspunkt: "Wir wollen unseren Heimvorteil nutzen, um Türkgücü in die Knie zu zwingen", erklärte der 52-Jährige seine Hoffnung auf einen weiteren Erfolg. Zwar geht Schmidt offenkundig immer noch nicht von einem Heimkomplex aus, sah aber zugleich auch eine Erinnerung für seine Spieler an die Erwartungen der MSV-Fans als angebracht. "Jeder einzelne Spieler weiß, dass wir am Wochenende den zweiten Sieg in Folge holen und diese Heimmisere wieder beheben wollen", sagte der Thüringer und fügte beinahe poetisch hinzu: "Unsere Heimspiele sollen wieder ein Quell der Freude sein."
Für die Erfüllung dieses Wunsches strebt Schmidt auch gar nicht erst einen virtuellen Sonderpreis für Schönspielerei an. "Am Ende ist alleine das Ergebnis entscheidend. Das wissen auch die Fans. Wichtig ist, dass sie sich mitgenommen fühlen, und dafür müssen wir alles reinhauen“, fordert Schmidt vor allem Kampfes- und Einsatzwillen. Aus seinem Erfolgsrezept gegen Türkgücü, das am Mittwoch durch einen 2:1-Triumph gegen 1860 München ein beachtenswertes Lebenszeichen abgab, machte der MSV-Trainer kein großes Geheimnis: "Wir müssen als Team auftreten, kompakt stehen, aggressiv in den Zweikämpfen sein – mit Mut und Durchschlagskraft nach vorne."
Trio fehlt gelb-gesperrt
Die schwierige Situation der Gäste durch den drohenden Abzug von neun Punkten wegen des laufenden Insolvenzverfahrens blendet Schmidt bei der Einstellung seiner Mannschaft auf die Begegnung aus. "Wir gehen so in das Spiel, dass wir auch ohne den Punkteabzug nach dem Spiel vor Türkgücü stehen", versicherte der Coach.
Dabei sieht Schmidt das Damoklesschwert der Regionalliga über München sogar als Gefahrenfaktor für die Hausherren. "Wenn ich ein Spieler von Türkgücü wäre, würde ich in dieser Situation versuchen, mich so gut wie möglich zu präsentieren und deswegen alles raushauen", warnte Schmidt seine Mannschaft. Rund 7.000 Zuschauer werden am Samstag dabei sein, auch Rolf Feltscher, Niclas Stierlin und Leroy Kwadwo werden aufgrund einer Gelb-Sperre allesamt auf der Tribüne Platz nehmen.