"War absolut drüber": Antwerpen hofft auf weniger hitziges Derby
Alle Augen nach Mannheim: Im Carl-Benz-Stadion steigt am Sonntag (14 Uhr) das mit großer Spannung erwartete Derby zwischen dem SV Waldhof und dem 1. FC Kaiserslautern. FCK-Trainer Marco Antwerpen hofft darauf, dass es weniger hitzig zugehen wird als im Hinspiel.
"Sollten daraus lernen"
Keine Tore, dafür vier (!) rote Karten (darunter für zwei FCK-Spieler), unzählige Unterbrechungen und kaum Spielfluss: Mit Fußball hatte das Hinspiel zwischen Mannheim und Kaiserslautern nicht viel zu tun – was neben einer hitzigen Atmosphäre auf den Rängen und einer wenig souveränen Leistung des Schiedsrichters aber vor allem mit dem Verhalten der Offiziellen beider Vereine zu tun hatte. "Das ist auch von unserer Seite absolut drüber gewesen. Diesen Schuh müssen wir uns anziehen", räumte Antwerpen auf der Pressekonferenz am Freitag ehrlich ein. "Wir sollten daraus lernen, das Spiel anders angehen und solche Situationen künftig vermeiden." Zwar würden Emotionen natürlich dazugehören, "aber diese müssen definitiv im Rahmen bleiben", betonte der 50-Jährige und forderte: "Wir müssen uns komplett auf unsere Leistung konzentrieren. Das ist wichtig für unser Spiel." Gleichwohl hofft Antwerpen "auf eine gute Leistung des Schiedsrichters", schob aber direkt nach: "Für ein vernünftiges Verhalten auf dem Platz sind wir verantwortlich."
Trotz der wenig rühmlichen Begleiterscheinungen hatte das Hinspiel aber auch etwas Gutes für den FCK, schließlich erkämpften die Pfälzer zu Neunt einen Punkt – es war der Wendepunkt in dieser Saison. "Normalerweise gehst du in so einem Spiel als Verlierer vom Platz. Aber wir haben Willen, Kampf und Leidenschaft auf den Platz gebracht und diese Werte in unserem Spiel implementiert." Seit dem Derby hat Kaiserslautern in 18 Spielen nur noch einmal verloren, 41 Punkte gesammelt und sich in der Tabelle auf Platz zwei vorgeschoben.
Keine psychologischen Kniffe
Angesichts dieser Tatsache gehen die Roten Teufel als leichter Favorit in die Partie, wobei Antwerpen davon nichts wissen wollte: "In einem Derby gibt es keinen Favoriten. Das ist ein Spiel, wo immer viel möglich ist. Und da geht es auch nicht darum, wer auf welcher Position steht." Dass der Waldhof angesichts der durchwachsenen Ergebnisse der letzten Wochen etwas mehr unter Druck steht, darauf wollte Antwerpen ebenfalls nicht eingehen: "Wir sollten uns davon freimachen, ob Mannheim oder wir den größeren Druck haben. Wenn du als Spieler auf dem Platz stehst, willst Du gewinnen. Und so werden wir das am Sonntag auch angehen."
Einfach wird die Aufgabe natürlich nicht, verfüge der Waldhof doch über eine "richtig gute Mannschaft" und sei "nicht umsonst im oberen Drittel dabei", so der 50-Jährige. "Wir wissen, was auf uns zukommt und werden uns entsprechend darauf vorbereiten." Einen psychologischen Kniff brauche es nicht, um die Mannschaft zu motivieren: "Die Jungs wissen um die Bedeutung des Derbys und sind sehr motiviert." Während der 90 Minuten wird es dann auch darum gehen, den 1.900 mitreisenden FCK-Fans eine gute Leistung zu bieten. "Vor vielen Zuschauern zu spielen, macht natürlich mehr Lust und pusht uns auch." Nicht mit dabei sein können neben den Langzeitverletzten auch Jean Zimmer (Darmerkrankung), Max Hippe (Fußverletzung), Marvin Senger (muskuläre Probleme) sowie der gelb-gesperrte René Klingenburg. Dafür sind Daniel Hanslik und Alexander Winkler nach Erkrankung wieder eine Option, wobei Antwerpen noch abwarten will, "wie sie die Belastung der Trainingswoche überstanden haben". Sobald der Ball am Sonntag dann aber rollt, wird es sicherlich heißen: Volle Attacke – aber nicht übertreiben.