"Top-Leistung bringen": Waldhof will Derby wie ein Endspiel angehen
Noch ist der SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga ohne Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern. Damit sich das am Sonntag ändert, wollen die Kurpfälzer über sich hinauswachsen – und das Derby wie ein Endspiel angehen.
"Über sich hinauswachsen"
Gewiss: Von einem normalen Spiel kann keine Rede sein, wenn der Waldhof und der FCK aufeinandertreffen. "Das wird ein sehr besonderes Spiel", blickte Waldhof-Trainer Patrick Glöckner auf der Pressekonferenz am Freitag voraus – und war auch gar nicht darum bemüht, die Bedeutung der Partie kleinzureden: "Wir wollen das Spiel angehen, als wäre es ein Endspiel – so wie ab jetzt jedes Spiel." Um ein Endspiel im Aufstiegsrennen handele es sich dem 45-Jährigen zufolge zwar nicht, gleichwohl erklärte er aber: "Wenn du mit dieser Einstellung reingehst, kannst du viel mehr Energie freisetzen. Das macht was mit einem Spieler. Die Jungs können sich voll auspowern, schließlich können wir immer nachladen." Glöckner zog einen Vergleich zu den Pokalspielen gegen Frankfurt und Union Berlin, wobei er den FCK – im Gegensatz zu den beiden Bundesligisten – keinesfalls als übermächtigen Gegner bezeichnen wollte.
Dennoch gehe es am Sonntag darum, dass jeder einzelne Spieler, aber auch das Trainerteam "über sich hinauswächst. Wir müssen die Mentalität so auf den Platz bringen, dass wir die Zuschauer mitnehmen und zu einer großen Einheit werden". In der Kombination mit einem "supergeil gefüllten Stadion ist hier alles möglich", so Glöckner. 16.000 Tickets sind bereits verkauft, 19.000 Fans sind zugelassen.
Sehr große Vorfreude
Mannheims Coach erwartet ein "kampfbetontes" und "hitziges" Spiel. So war es bereits in der Hinrunde, wobei der Fußball gerade in der ersten Halbzeit nicht im Fokus stand. Entsprechend forderte Glöckner: "Wir müssen Situationen cleverer lösen und dürfen uns nicht verleiten lassen und die Struktur verlieren." Das Ziel ist klar: "Wir wissen was auf uns zukommt und wollen unbedingt eine Top-Leistung bringen."
Damit am Ende drei Punkte zu Buche stehen, muss der Waldhof gegenüber dem 0:0 bei Türkgücü jedoch kaltschnäuziger vor dem Tor werden. Glöckner zeigte sich diesbezüglich aber zuversichtlich: "Die Stürmer haben im Training gut abgeschlossen. Wir hoffen, dass es auch am Sonntag so sein wird. Wir können den Ball zwar vor das Tor bringen, aber verwandeln müssen sie ihn schon selbst." Der 45-Jährige hofft auf eine "gewisse Leichtigkeit" vor dem Tor und darauf, "dass die Jungs nicht so viel nachdenken". Das Derby sei nun das "richtige Spiel zum richtigen Zeitpunkt und ein echtes Highlight", so der gebürtige Bonner. "Das sind die Spiele, für die man lebt und seinen Mann stehen muss. Wir freuen uns extrem. Das wird ein klasse Spiel." Fehlen werden Mohamed Gouaida und Niklas Sommer, während Jasper Verlaat nach auskurierter Zerrung erstmal auf der Bank Platz nehmen wird.