Nach Talfahrt: Viktoria Berlin und Muzzicato gehen getrennte Wege

Aufsteiger Viktoria Berlin und Cheftrainer Benedetto Muzzicato gehen mit sofortiger Wirkung getrennte Wege. Darauf einigten sich der Trainer und die Verantwortlichen des Vereins nach der 0:2-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden, wie die Himmelblauen am Sonntag vermeldeten. Ein neuer Trainer steht noch nicht fest. 

Nur zwei Siege seit dem 9. Spieltag

Neun Punkte und 10:1 Tore aus den ersten drei Spielen: Noch nie zuvor in der Geschichte der 3. Liga war eine Mannschaft so gut in die Saison gestartet wie Viktoria Berlin: Doch so erfolgreich der Saisonstart mit 17 Punkten aus den ersten acht Spielen und der zwischenzeitlichen Tabellenführung auch lief, so steil ging es anschließend bergab: Nur zwei der letzten 17 Spiele konnten die Himmelblauen für sich entscheiden – kein Team war in diesem Zeitraum schlechter. In diesem Jahr gab es in vier Partien lediglich ein Punkt. Die Folge: Auf Tabellenplatz 16 liegend, ist die Viktoria mittlerweile im Abstiegskampf angekommen und hat – wenn auch mit zwei Nachholspielen in der Hinterhand – nur noch zwei Zähler Vorsprung auf die rote Zone. Die anhaltende Negativserie führt nun dazu, dass Muzzicato und der Aufsteiger getrennte Wege gehen.

Geschäftsführer Peer Jaekel berichtet von einer "eingehenden Analyse" und "sehr offenen Gesprächen" in den vergangenen Tagen. "Nach den Spielen gegen Eintracht Braunschweig (0:6) und Wehen Wiesbaden (0:2) sind wir einvernehmlich zu dem Entschluss gekommen, dass die Mannschaft einen neuen Impuls benötigt, um an die erfolgreichen Auftritte in der Hinserie anknüpfen zu können", so der 39-Jährige. Nach zweieinhalb "intensiven Jahren" falle der Schritt allerdings "sehr schwer", wie Jaekel betont. Auch Sportdirektor Rocco Teichmann bedauert die Trennung, hofft aber, "dass bei der Mannschaft und dem gesamten Staff neues Feuer entfacht wird, um die vor uns liegenden Aufgaben bestmöglich zu meistern".

"Weg frei machen"

Muzzicato hatte den Trainerjob bei der Viktoria im Sommer 2019 übernommen. Nach zwei von Corona geplagten Spielzeiten in der Regionalliga Nordost führte er die Himmelblauen vergangene Saison nach elf Siegen aus elf Spielen zum erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga. Auf den furiosen Saisonstart folgte eine Talfahrt von der Spitze bis in den Keller und nun das Aus. "In der aktuellen Situation möchte ich den Weg frei machen für jemanden, der einen neuen Drive und neue Anreize in das Team bringen kann", verabschiedet sich der 43-Jährige, der eigentlich noch bis 2023 unter Vertrag stand und auf 76 Spiele bei den Hauptstädtern zurückblickt (Punkteschnitt 1,76). "Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein nur das Beste und hoffe, dass am Ende der Klassenerhalt steht. Den hätten sich die Jungs wirklich verdient. Sie und alle im Team um die Mannschaft herum leisten großartige Arbeit."

Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, schnellstmöglich einen Nachfolger zu präsentieren, der optimal zu uns passt", kündigt Jaekel an. Bestenfalls soll der neue Trainer noch in der kommenden Woche übernehmen. "Wir nehmen uns bei der Entscheidungsfindung aber die notwendige Zeit." Bis auf Weiteres übernimmt das Trainerteam um David Pietrzyk und Roman Steinweg das Training. Muzzicato startet am 27. Februar unterdessen den Pro Lizenz-Lehrgang des DFB. "Ich wünsche Muzzi, dass er sich mit vollem Elan auf den Pro Lizenz-Lehrgang konzentrieren kann und diesen erfolgreich abschließt", so Teichmann.

   

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