Bericht: Türkgücü legt Widerspruch gegen Punktabzug ein

Türkgücü München hat Widerspruch gegen den Elf-Punkte-Abzug des DFB eingelegt – das berichtet die "tz". Die Erfolgsaussichten sind allerdings eher gering.

Türkgücü hofft auf Strafmilderung

Neun Punkte aufgrund der am 31. Januar beantragten Insolvenz, zwei Punkte aufgrund einer nicht vollständig geschlossenen Finanzlücke: So setzt sich der Abzug von insgesamt elf Zählern für die Münchner zusammen. Türkgücü hatte sich darüber vor einer Woche überrascht gezeigt und war eigentlich von einer Strafmilderung ausgegangen: "Die Vereine der 3. Liga haben durch eine Vielzahl an Einschränkungen nach wie vor mit den Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie zu kämpfen. Die Erwägung einer Strafmilderung wäre daher durchaus nachvollziehbar gewesen." Darauf hofft der Klub nun offenbar und hat fristgerecht Widerspruch gegen den Punktabzug eingelegt, wie die "tz" meldet.

Die Erfolgsaussichten sind allerdings eher gering. In Paragraf 6 der DFB-Spielordnung ist klar geregelt, dass ein Insolvenzantrag stets mit einem Abzug von neun Punkten einhergeht. Nur in den Spielzeiten 2019/20 (null Punkte) und 202/21 (drei Punkten) kam es coronabedingt zu geringeren Abzügen, allerdings wurde bereits im April 2020 festgelegt, dass ab dieser Saison wieder die ursprüngliche Regelung gelten wird. Und auch dass eine weniger als 50 Prozent geschlossene Finanzlücke einen Abzug von zwei Punkten bedeutet, ist im DFB-Statut klar geregelt.

Entsprechend ist davon auszugehen, dass das DFB-Sportgericht den Widerspruch abweisen wird. Es wird also sehr wahrscheinlich beim Elf-Punkte-Abzug bleiben, durch den Türkgücü mit nur 15 Zählern auf dem letzten Tabellenplatz rangiert und angesichts eines Rückstands von zwölf Zählern auf das rettende Ufer kaum noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt hat.

Spielbetrieb nur bis Ende März gesichert

Ob die Münchner den Spielbetrieb bis zum Saisonende fortsetzen können, ist unterdessen weiterhin offen. Nach aktuellem Stand sind erstmal nur die drei Spiele im März noch gesichert. Spätestens ab dem 1. April benötigt Türkgücü dem Vernehmen nach einen neuen Geldgeber, um die Saison regulär zu Ende bringen zu können.

Sollte Türkgücü den Spielbetrieb vor dem 34. Spieltag (16. April) einstellen, würden sämtliche Partien der Münchner aus der Wertung genommen und annulliert werden – mit entsprechenden Folgen für den Auf- und Abstiegskampf. Für den Fall, dass Türkgücü sich erst nach dem 34. Spieltag vom Spielbetrieb zurückzieht, blieben alle Partien in der Wertung, während nicht ausgetragene Duelle mit 2:0 für den Gegner gewertet werden würden. In beiden Fällen wäre Türkgücü endgültig der erste Absteiger.

   

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