2:0 bei 1860: Hallescher FC feiert ersten Auswärtssieg seit August

Der Hallesche FC hat am Montagabend zum Abschluss des 27. Spieltags mit 2:0 beim TSV 1860 München gewonnen und dabei den ersten Auswärtssieg seit August eingefahren. Jan Shcherbakovski brachte seine Farben kurz nach Wiederanpfiff nach einer Ecke in Führung. Kurz darauf erhöhten die Hallenser durch einen äußerst strittigen Foulelfmeter auf 2:0. Die Gastgeber warfen in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch ein starker HFC-Keeper Schreiber und ein wenig Fortune in der Schlussphase sicherten den Gästen den Dreier.

Nur ein Torschuss vor der Pause

Nach der bitteren 1:2-Niederlage aus der Vorwoche im Stadtduell gegen Türkgücü München tauschte Löwen-Trainer Michael Köllner gleich drei Personalien in seiner Startelf. Stephan Salger, Fabian Greilinger und Merveille Biankadi kamen allesamt ins Team. Dafür mussten Niklas Lang, Quirin Moll und Kevin Goden jeweils auf die Bank. Halles Trainer André Meyer sah nach dem 2:0-Heimsieg gegen den FSV Zwickau keinen Grund für Änderungen in seiner Anfangsformation.

Unter schwierigen, weil böigen Bedingungen an der Grünwalder Straße erwischten die Gäste von der Saale den besseren Start. Schon nach zwei Minuten rutschte ein Freistoß von der rechten Seite von Niklas Kreuzer etwas überraschend zu Löhmannsröben durch, der aber aus fünf Metern keinen Druck mehr hinter die Kugel bringen konnte (2.). Der offensive Start der Hallenser ließ allerdings wenig vergleichbare Aktionen folgen. Während die Löwen in den ersten 20 Minuten gar keinen eigenen Abschluss zustande brachten, musste Dennis Dressel für die Löwen einen Freistoß von Titsch Rivero von der rechten Seite im Fünfer klären (20.). Einen Torschuss parieren mussten beide Torhüter in den ersten 25 Minuten allerdings nicht.

Den ersten vielversprechenden Angriff der Gastgeber sahen die 6.100 Zuschauer erst in der 25. Minute. Nach einem Steckpass von Biankadi auf Lex versuchte dieser sofort per Hacke weiterzulegen, doch die Gästeverteidigung unterband die Situation, bevor Richard Neudecker ans Leder hätte kommen können (25.). Es dauerte bis zur 30. Minute, ehe mal wirklich eine gefährliche Situation zustande kam. Nach einem schön kombinierten Angriff legte Löhmannsröben 23 Meter vor dem Tor rechts raus auf den durchstartenden Guttau. Dessen sofortige Hereingabe verpasste Eberwein im Zentrum denkbar knapp (30.). In derselben Minuten versuchte es Jan Löhmannsröben mit einem Schlenzer aus 18 Metern, den Hiller aber zur Seite wegfausten konnte (30.). Es blieb in einer insgesamt sehr schwachen ersten Halbzeit der einzige Torschuss.

Strittiger Elfer bringt die Vorentscheidung

Der zweite Durchgang entschädigte bereits in den ersten 15 Minuten für die müden ersten 45 Zeigerumdrehungen. Keine zwei Minuten waren gespielt, da brachte Richard Neudecker von der linken Grundlinie eine Flanke ins Zentrum, doch sowohl Marcel Bär als auch Merveille Biankadi traten im Fünfer über das Spielgerät und verpassten damit die mögliche Führung der Hausherren (47.). Auf der Gegenseite luden die Münchner den HFC beinahe zur Führung ein. Ein schlimmer Fehlpass von Stephan Salger landete nach einer Hereingabe von der rechte Grundlinie bei Marcel Eberwein, dessen Abschluss von Belkahia aber gerade noch zur Ecke geblockt werden konnte (52.). Aus dieser fiel das nicht unverdiente 1:0 für die Gäste. Die Hereingabe von der linken Seite wurde nur unzureichend geklärt und rutschte im Strafraum bis zu Jan Shcherbakovski. Der Offensivmann nahm das Leder mit vollem Risiko aus 13 Metern halbrechts volley und traf flach links unten ins Eck (53.).

Beinahe postwendend hätten die Gastgeber ausgleichen können. Ein Chipball von Greilinger landete links im Strafraum bei Lex. Der brachte das Leder aus spitzem Winkel am Hallenser Keeper vorbei, allerdings parallel zur Torlinie. Aus einem Meter verpasste Biankadi im Zentrum per Grätsche haarscharf das mögliche 1:1 (56.), Wieder auf der anderen Seite versuchte sich Guttau mit einem Schuss aus der Distanz, doch Hiller parierte sicher (59.). Nur 60 Sekunden später wurde es richtig hitzig im Stadion. Nach einer Grätsche von Belkahia im eigenen Strafraum ging Elias Huth zu Boden. Schiedsrichter Patrick Alt entschied bei dieser strittigen Szene sofort auf den Punkt, obwohl der Löwe zuerst den Ball gespielt hatte. HFC-Angreifer Eberwein war dies herzlich egal, und er verwandelte vom Punkt sicher rechts unten zum 2:0 (63.).

TSV-Coach Michael Köllner reagierte mit einem Dreifachwechsel auf den zweiten Gegentreffer. Tallig, Goden und Linsbichler kamen für Dressel, Steinhart und Biankadi aufs Feld (71.). Das hätte sich beinahe umgehend bezahlt gemacht. Der eben erst eingewechselte Tallig ließ auf der linken Seite gleich zwei Hallenser aussteigen, lief bis zur Grundlinie und passte flach in den Rückraum. Dort stand Richard Neudecker goldrichtig und schloss flach ab, aber Tim Schreiber war im HFC-Tor auf dem Posten und parierte stark (74.). Die Gastgeber drückten in der Schlussviertelstunde auf den Anschlusstreffer und belagerten den Strafraum der Gäste phasenweise.

Nach einer Flanke aus dem Halbfeld legte Bär das Leder im Strafraum auf Deichmann ab, der aus zwölf Metern ebenfalls volles Risiko ging und volley abzog. Allerdings traf er nur eben jenen Marcel Bär, sodass die Kugel knapp links am Tor vorbei abgefälscht wurde (80.). Der aufkommende Druck der Münchner mündete aber bis in die Schlussminuten hinein kaum in zwingende Torraumszenen, da Halle diszipliniert und fehlerfrei verteidigte und der Heimelf spielerisch kaum etwas einfiel. Die letzte Chance für die Blau-Weißen bekam der eingewechselte Moll per Kopf nach einer Lex-Ecke, doch auch dieser Ball flog ein gutes Stück links am Kasten vorbei (90.+1). So blieb es am Ende beim verdienten 2:0-Auswärtssieg der Hallenser, die den dritten Sieg in Serie ohne Gegentor feierten und sich weit von den Abstiegsplätzen entfernen können. 1860 dagegen bleibt nach der zweiten Niederlage in Folge auf Rang zehn hängen und kann den Aufstieg angesichts von acht Punkten Rückstand auf Rang 3 wohl abhaken.

   

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