Spielbetrieb bei Türkgücü wohl vorerst bis Ende März gesichert

Nach der Insolvenz und dem Elf-Punkte-Abzug gehen bei Türkgücü München die Lichter zumindest noch nicht sofort aus: Wie die "Süddeutsche Zeitung" meldet, soll der Spielbetrieb bis Ende März gesichert sein. Ob es anschließend weitergeht, ist allerdings mehr als ungewiss. 

Neuer Geldgeber dringend gesucht

Nur das kommende Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken am Montag war nach bisherigem Stand noch gesichert, nun ist klar: Bis Ende März geht es auf jeden Fall weiter. Das soll Insolvenzverwalter Max Liebig der Mannschaft am Mittwoch nach "SZ-"Angaben erklärt haben. Dass der Spielbetrieb vorerst noch aufrecht erhalten werden kann, hatte sich zuletzt schon angedeutet, da die Bundesagentur für Arbeit noch bis Ende März die Gehälter der Spieler und Mitarbeiter zahlt. Hinzu kommt, dass im Monat März nur ein Heimspiel ansteht (am 12. März gegen Magdeburg). Zwar schlagen auch die Fahrten zu Auswärtspartien finanziell zu Buche, sind unter dem Strich aber offenbar deutlich günstiger, da die Miete für das Olympiastadion pro Partie 25.000 Euro beträgt.

Ob Türkgücü allerdings auch im April und Mai noch am Spielbetrieb teilnehmen wird, um die Saison regulär zu beenden, scheint derzeit fraglich denn je und "wird mit jedem Tag unwahrscheinlicher", wie es Zeitung formuliert. Der Hintergrund: Weil die Gehälter nur noch bis Ende März gesichert sind, benötigt Türkgücü ab dem 1. April einen neuen Geldgeber – so soll es der Mannschaft auch mitgeteilt worden sein. Sollte Türkgücü den Spielbetrieb vor dem 34. Spieltag (16. April) einstellen, würden sämtliche Partien der Münchner aus der Wertung genommen und annulliert werden – mit entsprechenden Folgen für den Auf- und Abstiegskampf. Für den Fall, dass Türkgücü sich erst nach dem 34. Spieltag vom Spielbetrieb zurückzieht, blieben alle Partien in der Wertung, während nicht ausgetragene Duelle mit 2:0 für den Gegner gewertet werden würden – auch das hätte entsprechende Auswirkungen.

Entscheidung über Widerspruch noch offen

Unklar ist, ob Türkgücü im Falle eines vorzeitigen Ausscheidens vom Spielbetrieb die ausstehenden TV-Gelder noch erhält. "Dieser Fall kam bisher noch nie vor. Diese Szenarien müssten dann geprüft werden", ließ der DFB gegenüber der "SZ" wissen. Dabei wird es vor allem um die Tranche in Höhe von 250.000 Euro gehen, die im Mai ausgezahlt werden soll.

Ebenfalls noch keine Gewissheit gibt es darüber, ob Türkgücü Widerspruch gegen den vor einer Woche verhängten Abzug von elf Punkten einlegen wird. Die Frist dafür läuft am Freitagnachmittag ab. Da die Erfolgsaussichten aber ohnehin sehr gering sind, wird es so oder so wohl beim Abzug von elf Punkten bleiben, durch den Türkgücü nun zwölf Zähler, und damit angesichts von nur noch elf Partien nahezu aussichtslos, hinter dem rettenden Ufer rangiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Münchner in der kommenden Saison noch in der 3. Liga vertreten sein werden, ist verschwindend gering – ganz egal, welches Szenario eintritt. Die Ungewissheit bei den übrigen Klubs bleibt vorerst.

   

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