David Blacha im Interview: "Feiern ein kleines Fußballfest"
Im Interview mit liga3-online.de spricht David Blacha vom SV Meppen über das Duell mit seinem Ex-Klub VfL Osnabrück, die Gründe für den durchwachsenen Start des SVM im neuen Jahr und die Kirsche, die er in dieser Saison auf die Torte setzen möchte.
"War eine besondere Zeit"
liga3-online.de: Für Sie persönlich steht am Samstag ein besonderes Duell auf dem Programm. Ihr Ex-Klub, bei dem Sie von 2018 bis 2021 am Ball waren, ist in Meppen zu Gast. Wie sehr freuen Sie sich auf das Spiel?
David Blacha: Es ist immer etwas besonderes gegen einen ehemalige Verein zu spielen. Ich freue mich riesig auf das Aufeinandertreffen mit meinen früheren Mannschaftskollegen. Da es aber bereits das dritte direkte Duell in dieser Saison ist, ist das Gefühl vom ersten Mal gegen seinen Ex-Klub nicht mehr so ausgeprägt.
Wie gut sind Ihre Kontakte noch zum VfL?
Ich hatte in Osnabrück eine besondere Zeit. Noch immer habe ich guten Kontakt zu früheren Mitspielern, weil mit einigen Jungs auch eine größere Freundschaft entstanden ist. In dieser Woche ruht allerdings die Freundschaft und wir freuen uns, im direkten Duell gegenüber zu stehen.
Aber auch für die ganze Region ist es ein besondere Begegnung. Sie haben das Nord-Derby bereits für beide Teams absolviert. Welchen Stellenwert hat dieses Duell?
Es ist ein sehr emotionales Derby, bei dem sich beide Fanlager natürlich den Sieg wünschen. Das merkt man sowohl in Meppen als auch in Osnabrück. Die Zuschauer liefern sich eine stimmungsvolle Begegnung, die aber vor allem friedlich abläuft. Das macht das Derby zwischen den beiden Klubs aus. Beide Fanlager feiern gemeinsam ein kleines Fußballfest.
Ein besonderer Fokus liegt auch dem Spiel, weil beide Klub noch im Aufstiegsrennen mitmischen können. Was für eine Begegnung erwarten Sie?
Sicherlich spielt die Tabellensituation in dieser Saison eine größere Rolle. Wir sind aber im Vorfeld mit dem Ziel in die Saison gegangen, besser abzuschneiden als im Vorjahr – und das ohne große Bauchschmerzen. Dass wir nun ein Derby auf Augenhöhe bestreiten und dabei noch die Aufstiegsplätze im Blick haben, macht unsere Saison noch umso schöner.
"Können mit der Ausbeute in diesem Jahr keineswegs zufrieden"
Die Bilanz in dieser Saison ist ausgeglichen. Der VfL hat das Hinspiel gewonnen. Meppen setzte sich ein paar Tage später im Landespokal durch. Wäre ein Unentschieden jetzt gerecht?
Als Außenstehender könnte man sagen, dass ein Unentschieden gerecht wäre. Aufgrund der Tabellenkonstellation ist eine Punkteteilung auch gar nicht so unwahrscheinlich. Damit geben sich aber sicherlich beide Teams nicht zufrieden. Wir wollen den Sieg einfahren und den Bock der vergangenen Wochen umstoßen.
Nach einem zwischenzeitlichen Hoch mit sieben Siegen aus acht Spielen zum Ende des Jahres läuft der SVM derzeit ein wenig der Form des Vorjahres hinterher. Kam die Winterpause zum falschen Zeitpunkt?
Im Nachhinein betrachtet könnte man meinen, dass es tatsächlich so gewesen ist. Allerdings waren wir im Dezember auch alle froh, als die Winterpause eingeläutet wurde und wir uns zu unseren Familien verabschieden konnten.
Wie erklären Sie sich dann, dass der SVM in diesem Jahr bisher nur einen Sieg aus sieben Partien eingefahren hat?
Es spielt sicherlich auch eine Rolle, dass sich unsere Gegner nun besser auf uns einstellen. Wir können mit der Ausbeute in diesem Jahr keineswegs zufrieden sein. Aus den Fehlern der vergangenen Wochen haben wir gelernt und versuchen diesen nun abzustellen. Leider haben wir seit der Rückrunde noch nicht den Weg einschlagen können, der uns in der Hinserie so stark gemacht hat. Zum einen mangelt es uns in der Offensive an Effektivität. Zum anderen lassen wir hinten auch zu viele Chancen zu, die letztlich zu Gegentoren führen.
Seit rund neun Monaten sind Sie beim SV Meppen unter Vertrag. Wir bewerten Sie Ihre bisherige Zeit?
Ich blicke auf eine erfolgreiche Zeit zurück. Ich glaube nicht, dass uns viele so einen Verlauf zugetraut haben. Bereits nach 27 Spielen haben wir so viele Punkte auf dem Konto wie in der gesamten letzten Saison. Nun liegt es an uns, die Kirsche auf die Torte zu setzen. Und damit meine ich keineswegs, dass wir den Aufstieg schaffen, sondern vielmehr, dass wir den Kritikern beweisen, dass wir nicht zu Unrecht so eine gute Halbserie gespielt haben.