3:2 nach 0:1: SVWW gewinnt turbulentes Spiel gegen BVB II
Im zweiten Sonntagsspiel des 28. Spieltags konnte sich der SV Wehen Wiesbaden mit 3:2 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund durchsetzen und ist dabei nach frühem 0:1-Rückstand zurückgekommen. Durch den dritten Sieg in Serie überholen die Hessen die Schwarz-Gelben in der Tabelle und springen auf den 7. Rang, während der BVB II nun Tabellenachter ist.
Thiel antwortet spät auf frühen Fink-Treffer
Ein tabellarisches Nachbarschaftsduell stellte das Spiel zwischen den heimischen Dortmundern und dem SV Wehen Wiesbaden dar. Nach der 0:2-Niederlage in Magdeburg wechselte BVB-Coach Enrico Maaßen auf vier Positionen und brachte Bah-Traore, Hober, Pohlmann und Fink für Pfanne, Dams, Coulibaly und den gesperrten Pherai. Weniger Bedarf für Rotation sah Wiesbadens Trainer Markus Kauczinski, der lediglich Thiel für Prokop im Vergleich zum Sieg gegen Berlin beginnen ließ. Den besseren Start erwischten die Dortmunder, die überaus wach begannen und die erste Chance verzeichneten. Nach gerade einmal drei Minuten kombinierten sich Taz und Njinmah in den Wehen-Sechzehner, wo Hober eingesetzt wurde, dessen Schuss aber geblockt werden konnte. Wiesbaden blieb aber nicht lange passiv und wurde mit der ersten Chance gleich noch gefährlicher – endete aber am Aluminium. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Jacobsen mit dem Kopf an die Kugel, setzte diese jedoch an den Querbalken (8.). Es blieb ein Auf und Ab, das nun auch mit einem Treffer belohnt werden sollte. Durch einen straken Chipball von BVB-Mittelfeldmann Hober setzte sich Tachie ab, der mit seinem Ball in die Mitte den 18-jährigen Bradley Fink fand, der nur zum 1:0 für den BVB II noch einzuschieben brauchte (13.).
Das Tempo blieb auch in der Folge hoch. Nach einer Flanke von Kempe tauchte Goppel am zweiten Pfosten acht Meter vor dem Dortmunder Kasten auf, platzierte seinen Schuss jedoch zu zentral und ließ den Ausgleich liegen, da Unbehaun so parieren konnte (18.). Zwei Minuten später hätte dann der BVB gar erhöhen können, doch Njinmah schoss nach einer Ecken-Variante aus zehn Metern denkbar knapp am Wiesbadener Tor vorbei (20.). Mit der Chance übernahmen die Schwarz-Gelben wieder eindeutiger das Kommando. Die Hessen hielten körperlich dagegen, wobei Kempe etwas über die Strenge schlug und sich die fünfte gelbe Karte der Saison abholte und somit gegen Würzburg fehlen wird (33.). Dortmund blieb dran, aber Tachie scheiterte aus bester Position am glänzend parierenden Stritzel, der die Hessen so im Spiel hielt (39.). Dies sollte ihm die Offensive kurz vor der Pause dann danken. Nach einem starken Doppelpass mit Brumme tauchte Thiel vor dem BVB-Kasten auf, wo er am zweiten Pfosten die Übersicht behielt und aus sechs Metern überlegt zum 1:1 einschoss (45+1.). Mit dem ausgeglichenen Spielstand ging es dann auch entsprechend in die Pause.
Brumme macht Spektakel perfekt
Ohne personelle Veränderungen auf beiden Seiten ging es in den zweiten Durchgang, in dem die Wiesbadener an ihre Leistungssteigerung anknüpften wollten – und konnten. In der 50. Minute bekamen die Hessen einen Eckball zugesprochen, den Goppel perfekt auf den Kopf von Gürleyen servierte, der nur noch einzunicken brauchte, um das Spiel zu drehen und das 2:1 für den SVWW zu erzielen. Dortmund II war an einer postwendenden Antwort interessiert, doch Njinmahs Schuss von der Strafkaumkante konnte von Stritzel entschärft werden (54.). Der ehemalige Bremer hatte jedoch nicht genug und machte es sieben Minuten später besser. Nach einer Freistoßoption köpfte Papadopoulos die Kugel erneut zu Njinmah, der aus kürzester Distanz nur noch einzuschieben brauchte (61.). Das Spektakel war damit aber noch nicht perfekt, denn Wiesbaden hielt die erneute Antwort parat. Nach einer Flanke von Thiel aus dem Halbfeld stahl sich Brumme davon und schob das Leder am herauseilenden Unbehaun zum 3:2 vorbei ins Tor (64.).
Wieder wollten die jungen Dortmunder Schritt halten, doch erneut konnte sich Stritzel auszeichnen: Halbrechts vor dem SVWW-Kasten tauchte Angreifer Tachie auf, der mit seinem Schuss an einer starken Fußparade des Wiesbadener Keepers scheiterte (69.). Beide Trainer wechselten in dieser Phase, um das Spiel ein wenig zu beruhigen, doch es blieb wild, wenngleich die Zeit knapper wurde. Der BVB versuchte es weiter über Njinmah, dessen Schuss in der 77. Spielminute allerdings erneut von Stritzel pariert werden konnte. Ohne Chance wäre der Keeper wohl zwei Minuten später gewesen, doch Fink köpfte nach einer Flanke von Taz rechts neben das Tor (79.). Auch die Schlussphase wurde wieder vom BVB eingeläutet, die über den eingewechselten Pasalic zu ihrer nächsten Chance kamen, die erneut von Stritzel vereitelt werden konnte (84.). Kauczinski nahm mit weiteren Wechseln Zeit von der Uhr und vergönnte seinen Mannen so eine kurze Pause der Dauerbelagerung durch die Hausherren. Diese half, sodass die Dortmunder zu keiner weiteren Chance kamen. Somit konnte sich Wiesbaden in einer turbulenten Partie mit 3:2 durchsetzen und die Dortmunder in der Tabelle überholen. Während der SVWW somit als 7. rangiert, fallen die Schwarz-Gelben auf den 8. Platz. Weiter geht es für die Hessen am kommenden Wochenende gegen Würzburg. Zeitgleich treffen die Dortmunder auf Türkgücü München.