"Couragiert, aber nichts geholt": SC Verl bleibt glücklos
Wie schon gegen Kaiserslautern in der Vorwoche (1:2) hielt der Sportclub Verl am Freitagabend gegen 1860 München über Phasen gut mit, verlor am Ende aber mit 0:2. Viel Positives konnten die SCV-Beteiligten nach Abpfiff nicht erkennen, viel mehr forderten sie nun Zählbares, wird die Situation doch langsam brenzlig.
Mitgehalten und verloren
Seinen Start beim SC Verl hatte sich Mitch Kniat, der den Sportclub vor gut zwei Wochen nach fünf sieglosen Spielen in Folge übernahm, sicherlich anders vorgestellt. Statt der Kehrtwende kamen zu der Serie zwei Niederlagen hinzu. Zwar hießen die Gegner Kaiserslautern und 1860 München, doch das hilft im Kampf um den Klassenerhalt denkbar wenig. Das Ärgerliche dabei? Der SCV kann mit den favorisierten Gegnern mithalten, aber macht daraus zu wenig. "Wir haben in der ersten Halbzeit gut angefangen", befand auch Ex-Münchner Aaron Berzel nach der 0:2-Pleite am Mikrofon von "MagentaSport". Doch bekomme die Mannschaft dann "aus der Druckphase von 1860 München das 0:1 und dann relativ schnell das 0:2." Gerade einmal drei Minuten lagen zwischen den Treffern (26./30.). Entsprechend sei es folgend "schwer, da zurückzukommen" und am Ende ein glücklosen Unterfangen, wie Berzel resigniert feststellen musste.
Während die Verler sich am vergangenen Wochenende auf dem Betzenberg noch mit einem Treffer in der starken Anfangsphase belohnten, ehe sie doch noch verloren, blieb den abstiegsbedrohten Ostwestfalen gegen 1860 ein eigenes Tor verwehrt. Zwar habe der Sportclub "auch Chancen", so Berzel, doch "momentan will der Ball auch einfach nicht rein." Auch Neu-Coach Kniat, der auf Aufstiegstrainer Guerino Capretti folgte, hob hervor, dass seine Mannen es durchaus geschafft hätten, das Spiel "offen zu gestalten". Nach "schwächeren Phase von etwa 15 bis 20 Minuten", wie der Trainer abschätzte, war das Spiel dann aber mal wieder dahin. "Mit der ersten Halbzeit war ich absolut unzufrieden. Und wenn wir Pech haben, kriegen wir nach der Pause das dritte Gegentor und dann kann es böse enden", gab der 36-Jährige zudem ehrlich zu.
"Brauchen Punkte"
So fiel das Fazit erneut bittersüß aus: Mitgehalten, aber weiterhin der Verlierer. Durch das nun siebte Spiel ohne Erfolg und die zweite Pleite in Folge verbleibt Verl auf dem 17. Rang und weist zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer auf, auf dem Viktoria Berlin liegt (bei einem Spiel weniger). Entsprechend blieb auch das Resümee von Berzel ernüchternd: "Am Ende des Tages couragiert, aber nichts geholt – mal wieder", fasste er zusammen. Viel mehr brauche es Zählbares. "Wir müssen da unten raus, und da brauchen wir Punkte", forderte der Verteidiger. Die durchaus ansprechenden Leistungen der Verler müssen "in Punkte umgemünzt" werden, damit das Ziel Klassenerhalt erreicht werden kann.
Dies sollte alsbald passieren, wird das Restprogramm nicht unbedingt leichter. Neben den Aufstiegsaspiranten Magdeburg, Mannheim, Saarbrücken und Osnabrück warten auch noch direkte Duelle gegen Havelse und Duisburg. Allzu weit in die Zukunft blicken wollte Trainer Kniat jedoch nicht. "Was in zwei, drei Wochen passiert, interessiert mich gar nicht", stellte er klar. Viel mehr gelte die unmittelbare Zukunft. Dort warte "Mannheim, heute war München – das ist abgehakt", resümierte er. Bis dahin gelte es, dass das Gezeigte "analysiert und angeschaut" werde. Gesucht werden dringend Wege, um die passablen Auftritte möglichst bald mit messbarem tabellarischen Ertrag zu belohnen. Möglichst schon am nächsten Samstag im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim.