FCM-Frust nach Derby-Remis: "Können uns nur entschuldigen"

Das Warten beim 1. FC Magdeburg auf den ersten Liga-Sieg gegen den Halleschen FC seit November 2019 geht weiter: Trotz einer Vielzahl von allerbesten Gelegenheiten reichte es am Samstag nur zu einem 1:1, was für jede Menge Frust sorgte.

Atik zerreißt sich das Trikot

Es war eine Szene, die man bei einem souveränen Tabellenführer nicht vermuten würde: Nachdem Baris Atik in der Nachspielzeit wegen Meckerns die gelbe Karte gesehen hatte, zerriss er sich das Trikot. In den Frust über den verpassten Sieg spielte dabei wohl auch der Ärger über die eigene Leistung hinein, verschoss er nach 25 Minuten doch einen Elfmeter. Sechsmal in Folge hatte er zuletzt getroffen, ausgerechnet im Derby blieb er ohne Torerfolg. Der Strafstoß war eine von einer ganzen Reihe guter Gelegenheiten, die Magdeburg an diesem Samstag nicht nutzte. "Wir hatten so viele 100-prozentige Chancen. Wenn wir dann fünf oder sechs Tore machen, hätte das dem Spielverlauf entsprochen", sagte Trainer Christian Titz bei "MagentaSport" und zeigte sich "enttäuscht, weil wir das Spiel bis zur 70. Minute klar und deutlich entschieden haben müssen".

Doch dazu kam es nicht, weil der Tabellenführer erst in der 71. Minute zum ersten und einzigen Mal traf. Jason Ceka war es, der eine Flanke von Raphael Obermair mit dem Kopf verwertete. Freuen konnte sich der 22-Jährige über seinen Treffer im Nachgang allerdings nicht: "Wir hatten so viele Chancen und müssen schon in der ersten Halbzeit klar führen. Dann geben wir das Spiel nach so einer doofen Standardsituation aus der Hand.“

"Am Ende sind wir selbst Schuld"

Worauf Ceka anspielte, war die 79. Minute, als Halle nach einer Ecke zum Ausgleich kam – sehr zum Ärger von Titz: "Das haben wir nicht gut verteidigt." Schon die Entstehung nach einem Fehlpass und einem Ballverlust sei "unnötig" gewesen. Durch den Gegentreffer habe sich der FCM am Ende "in die Bredouille" gebracht: "Wir mussten uns erstmal schütteln und haben uns danach schwer getan." Mit ein bisschen Glück hätte Halle die Partie sogar komplett drehen können, was den Spielverlauf endgültig auf den Kopf gestellt hätte. Doch mit dem Remis konnten die Saalestädter – auch aufgrund der aktuellen Personalsituation – sehr gut leben. Ganz im Gegenteil zum FCM: "Am Ende sind wir selbst Schuld. Wir haben uns um den Lohn gebracht", merkte Titz an. Ceka fand sogar: "Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Wir können uns als Mannschaft nur bei den Fans entschuldigen."

20.280 Zuschauer sorgten für eine Rekordkulisse in dieser Drittliga-Saison. Doch abgesehen von der Tatsache, dass ihr Team nun schon die zweite Saison in Folge ohne Liga-Derbysieg gegen den HFC ist, werden die Fans kaum sauer sein. Schließlich ist der FCM seit 15 Spielen ungeschlagen, noch immer mit großen Vorsprung Spitzenreiter und kann schon am nächsten Samstag bei Türkgücü München die nächsten Punkte für den Aufstieg sammeln. Dann allerdings ohne Luca Schuler, der seine fünfte gelbe Karte sah. "Selbst Schuld" meinte Titz zu der Szene in der 41. Minute, als der Stürmer HFC-Keeper Mesenhöler zu schnell angelaufen und ihn am Fuß getroffen hatte.

   

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