Viktoria verpasst Sieg bei Toku-Debüt: "Punkt zu wenig"
Die gute Nachricht: Die Niederlagen-Serie von Viktoria Berlin konnte beim Debüt von Trainer Farat Toku gestoppt werden. Die schlechte Nachricht: Mit dem 1:1 beim TSV Havelse vor 443 Zuschauern am Montagabend warten die Hauptstädter seit acht Spielen auf einen Sieg und sind weiter mitten im Abstiegskampf.
"Den halte ich in elf von zehn Fällen"
"Das Spiel war nicht allzu schön", sagte Toku nach der Partie bei "MagentaSport". Niemand hatte Argumente, um dem 41-Jährigen zu widersprechen. Auf nicht optimalem Rasen begegneten sich zwei Mannschaften, die im Tabellenkeller stehen. Selbstvertrauen und spielerische Klasse waren dementsprechend kaum da. Dennoch hatten die Gäste die besseren Möglichkeiten, hätten die Partie gewinnen können. "Wenn man auf die Chancen guckt, ist der Punkt zu wenig. Aber für uns ist es trotzdem ein Punktgewinn", so Toku. Immerhin wurde Havelse auf Abstand gehalten, liegt als Vorletzter sechs Punkte hinter den Berlinern, die auf Rang 16 stehen und drei Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz rangieren
Dass es nicht den ersten Sieg seit dem 17. Dezember gab, lag auch an einem Fehler von Keeper Julian Krahl. Nachdem die Gäste durch Tobias Gunte in Führung gegangen waren (10.), patzte der 22-Jährige. "Ich will einen kurzen Pass spielen, das war sehr unsauber", schilderte der Schlussmann. Statt beim Mitspieler landete der Ball kurz hinter dem Strafraum bei Niklas Teichgräber. Über Umwege kam dieser zu Leonardo Gubinelli. Bei dessem Abschluss sah Krahl erneut nicht gut aus. "Das ist einfach mein Ding. Den halte ich in elf von zehn Fällen. Aber solche Tage gibts."
Sorgen um Christopher Theisen
Das Kellerduell, bei dem sich Havelse im Hinspiel noch 4:3 durchgesetzt hatte, sei dann vor sich "hingeplätschert, aber in der zweiten Halbzeit waren wir dem Tor näher als Havelse", so Toku. Doch Brooklyn Ezeh (51./79.) und Björn Jopek (67.) hatten nicht das nötige Glück. Selbst die Überzahl ab der 80. Minute brachte nichts mehr ein. Zuvor hatte TSV-Kapitän Tobias Fölster den enteilten Moritz Seiffert kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht, der ansonsten frei durch gewesen wäre.
Viel Zeit, an den berühmten Stellschrauben zu drehen, hat der neue Coach aber erst einmal nicht. Bereits am Freitag steht das Duell gegen den TSV 1860 München an. Vier Tage später geht es zu Hause im Nachholspiel gegen den FSV Zwickau. An Training ist bei diesem Pensum erst einmal nicht groß zu denken. Die Regeneration steht im Vordergrund. Ob Christopher Theisen dann auch wieder auf dem Platz stehen kann, war am Montagabend noch nicht abzuschätzen. Der 28-Jährige wurde von Oliver Daedlow ziemlich übel am Schienbein getroffen, musste dann gestützt vom Rasen.