Conteh im Interview: "Blick von der Tribüne hat mich angetrieben"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Sirlord Conteh von Spitzenreiter 1. FC Magdeburg über den Countdown im Rennen um den Aufstieg, die kommende Aufgabe bei Türkgücü München und seine kurze "Leidenszeit" in der laufenden Spielzeit.

"Bislang haben wir noch nichts erreicht"

liga3-online.de: Der Countdown läuft: Noch sind in der 3. Liga neun Partien zu absolvieren. Zählen Sie schon die Spieltage runter, Herr Conteh?

Sirlord Conteh: Nein, das machen wir wirklich nicht. Ganz im Gegenteil: Es macht in dieser Saison extrem viel Spaß, auf dem Platz zu stehen. Wir genießen jede einzelne Partie und versuchen, immer wieder an unser Maximum zu gehen.

Aktuell beträgt der Vorsprung auf den dritten Platz 14 Punkte. Mal im Ernst: Zweifelt überhaupt noch jemand daran, dass ihr am Ende den Aufstieg realisieren werdet?

Trotz unseres Vorsprungs konzentrieren wir uns immer auf die nächste Aufgabe. Bislang haben wir noch nichts erreicht.

In der vergangenen Saison stand der FCM nach dem 29. Spieltag noch auf einem Abstiegsplatz. Was hat sich in einem Jahr so grundlegend verändert?

Wir haben die Spielphilosophie von Christian Titz und dem Trainerteam mittlerweile verinnerlicht. Er hat einen großen Anteil am Erfolg in der laufenden Spielzeit. Er hat es geschafft, jeden einzelnen von uns noch einmal deutlich besser zu machen. Aber es zeichnet die Mannschaft auch aus, dass jeder Einzelne alles für den Erfolg des Teams gibt. Zum Beispiel absolvieren viele Spieler nach den Trainingseinheiten noch Sonderschichten. Es herrscht eine hervorragende Stimmung innerhalb der Mannschaft.

 

Türkgücü? "Wollen unsere Lösungen finden"

Der bisherige Punkterekord in der 3. Liga liegt bei 85 Zählern (Magdeburg in der Saison 2017/2018 und Eintracht Braunschweig 2010/2011). Ist das ein Ziel, das man sich für die restliche Spielzeit vornimmt?

Diesen Wert haben wir gar nicht im Blick. Wir wollen unsere neun verbliebenen Duelle mit der gleichen Leidenschaft angehen wie die bisherigen Partien.

Am Samstag kann Magdeburg bei Türkgücü München den nächsten Schritt im Aufstiegsrennen machen. Wie schwierig ist es derzeit, sich auf den Münchner Klub vorzubereiten?

Gar nicht! Wir bereiten uns wie immer bestmöglich auf die kommende Aufgabe vor. Da spielt es keine Rolle, in welche Situation unser Gegner steckt. Wir wissen, dass Türkgücü München vor allem in der Offensive Stärken hat. Darauf stellen wir uns ein und wollen unsere Lösungen finden.

In dieser Saison hat Sie eine Verletzung mehrere Monate außer Gefecht gesetzt. Wie schwierig war für Sie die Situation, nur zuschauen zu dürfen?

Einige Tage hatte ich tatsächlich an der Situation zu knabbern. Allerdings war das Ganze auch schnell wieder vergessen, als ich gesehen habe, welch tollen Fußball die Mannschaft gespielt hat. Anstatt wegen meiner Verletzung den Kopf hängen zu lassen, hat mich der Blick von der Tribüne eher angetrieben, schnell wieder fit zu werden, um dann wieder auf dem Platz stehen zu können.

Seit Ihrer Rückkehr hat es noch zu keinem Einsatz über die volle Distanz gereicht. Wie weit sind Sie gerade?

Ich war lange raus. Da ist es vollkommen normal, dass ich mich langsam wieder an das Tempo gewöhnen muss. Wie lange es dauert, bis ich wieder bei 100 Prozent bin, kann ich nicht vorhersagen. Ich befinde mich aber auf einem guten Weg. Jede Einsatzminute bringt mich einen Schritt weiter.

   

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