FWK robbt sich ans rettende Ufer: "Zeichen werden verstanden"
Die Würzburger Kickers avancieren im Abstiegskampf zur Mannschaft der Stunde. Durch den 3:1-Erfolg gegen Aufsteiger Borussia Dortmund trotz frühen Rückstands sind die Mainfranken dem rettenden Ufer so nahe wie seit mehr fast fünf Monaten nicht mehr.
"Wir haben mehr Punch"
"Ich glaube, dass man schon sieht, dass die Zeichen verstanden werden", sagte der seit sechs Spielen in der Verantwortung stehende Kickers-Coach Ralf Santelli am "MagentaSport"-Mikrofon nach dem zweiten Liga-Sieg seiner Mannschaft nacheinander.
Aus Sicht des 53-Jährigen, der mit zwei Niederlagen in seine Rettungsmission am Dallenberg gestartet war, ist der Aufschwung beim Zweitliga-Absteiger alles andere als Zufall: "Wir arbeiten daran, dass wir mental und physische stabiler sind. Wir haben mehr Punch und sind bereit, mehr Kilometer zu laufen und mehr Zweikämpfe anzunehmen. Und wenn Du es mehr willst und hart arbeitest, kommt es im Fußball auch irgendwann zu Dir.“
Hinzugekommen sind zuletzt vor allem sechs Punkte. Durch den erst zweiten Heimerfolg rückte Würzburg bis auf einen Punkt ans rettende Ufer heran (bei einem Spiel mehr gegenüber Viktoria Berlin). Vor Santellis Amtsantritt hatte der Rückstand der Kickers noch acht Zähler betragen. Ähnlich, aber nicht ganz so nahe an der diesjährigen Endstation Sehnsucht war der FWK nach dem Sturz in die Abstiegszone Ende August vor mehr als vier Monaten mit nur zwei Zählern hinter Rang 16.
Hoffnungen auf trainingsfreien Tag blieben unerfüllt
Über das verständliche Hochgefühl des Sieges durch die Treffer von Louis Breunig (20.), David Kopacz (35.) und Saliou Sane (87.) hinaus wollte Santelli die Zügel jedoch nicht lockern. "Wer geglaubt hat, dass ich jetzt freie Tage spendiere, den muss ich enttäuschen: Wir trainieren ganz normal täglich weiter", verweigerte Santelli auf der Pressekonferenz seinen Spielern einen Bonus. Seine Begründung: "Die einen sagen, dass es ein großer Schritt war, die anderen meinen, es war ein kleiner. Für mich war es überhaupt nur ein Schritt, der für uns noch lang und steinig ist."
Das nächste Hindernis ist dabei am Freitag erneut auf eigenem Platz Viktoria Köln. Breunig hofft gegen die Rheinländer auf eine Fortsetzung der Erfolgsserie: "Uns werden", meinte der 18-Jährige im Vereins-TV, "auch weiterhin nur Siege helfen."