Türkgücü München: Finanzspritze von FCS-Boss Ostermann?

Am vergangenen Donnerstag hatte liga3-online.de vier Szenarien aufgelistet, wie Türkgücü München die Saison zu Ende spielen könnte – eines davon: der Einstieg eines liga-internen Investors. Was eigentlich unrealistisch erschien, könnte in Person von FCS-Boss Hartmut Ostermann nun doch Realität werden. 

500.000 Euro?

Wie die "Bild" erfahren haben will, soll der 70-Jährige angeblich bereit sein, eine halbe Million Euro in Türkgücü zu investieren, damit die Münchner den Spielbetrieb zumindest bis Ostern (34. Spieltag) fortsetzen können. Denn trägt Türkgücü mindestens noch das Auswärtsspiel bei Viktoria Köln am 16. April aus, bleiben alle Partien der Münchner gemäß Paragraf 4 der DFB-Spielordnung in jedem Fall in der Wertung – selbst, wenn sich der insolvente Klub anschließend doch noch vom Spielbetrieb zurückziehen sollte. Alle nicht ausgetragenen Partien würden dann mit 2:0 für den Gegner gewertet werden.

Dass Ostermann offenbar über ein Investment nachdenkt, überrascht nicht – und war bereits im erwähnten Szenarien-Artikel als Gedankenspiel aufgeworfen worden. Der Grund: Sollte Türkgücü München den Spielbetrieb vor den letzten fünf Spieltagen einstellen, würden alle Partien der "türkischen Kraft" aus der Wertung fallen. Der 1. FC Saarbrücken würde auf einen Schlag die sechs Punkte von den beiden Siegen gegen Türkgücü verlieren – so viele wie kein anderer Klub. Aufgrund dieses drohenden Szenarios hatte Trainer Uwe Koschinat zuletzt von einem "Damoklesschwert" gesprochen. Durch den Punktverlust würden die Saarländer vom dritten auf den fünften Rang abrutschen und hätten plötzlich zwei Zähler Rückstand auf den Relegationsrang.

Entscheidung diese Woche?

Zwar hätte der FCS dann immer noch große Chancen auf den Aufstieg, die derzeit gute Ausgangslage wäre allerdings weg. Eine Investition von 500.000 Euro in Türkgücü – etwa in Form eines Sponsorings – könnte sich somit bezahlt machen. Allerdings nur, wenn die Saarbrücker am Ende auch tatsächlich aufsteigen. Ohne Risiko wäre die Finanzspritze somit nicht. Denkbar aber, dass Ostermann von weiteren liga-internen Geldgebern unterstützt und das Risiko damit auf mehrere Schultern verteilt wird.

Wann eine Entscheidung fällt, ist noch offen. Zuletzt war aber durchgesickert, dass in dieser Woche Klarheit über die Zukunft des insolventen Vereins herrschen könnte. Ebenfalls war bekannt geworden, dass die Spieler von Trainer Andreas Heraf zu einem Gehaltsverzicht bereit sein sollen, was die Kosten deutlich senken und den Einstieg eines neuen Geldgebers erleichtern würde. Gegenüber dem "Saarländischen Rundfunk" habe der FCS Gerüchten, wonach der Klub die Münchner finanziell unterstützen wolle, derweil widersprochen, wie der Sender am Dienstagabend berichtete. Allerdings ist fraglich, ob der 1. FC Saarbrücken als Verein für Ostermann als Sponsor und Unternehmer sprechen kann.

Weiterlesen: FCS widerspricht Gerüchten: "Sehen den DFB in der Pflicht"

   

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